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Ringwelt

Titel: Ringwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Handsteuerung umgeschaltet.
    Louis zuckte nur die Achseln. Die Schwadron war weit auseinandergezogen, die beiden anderen Flugräder nur winzige Silberkugeln am Himmel. Wenn die beiden auf dem Boden zusammengeprallt wären, hätte es vielleicht schwere Verletzungen gegeben. Doch was konnte hier oben in der Luft schon viel passieren? Bestimmt entwickelte Nessus' Maschine eine höhere Geschwindigkeit als das Flugrad des Kzin. Louis wollte jede Wette eingehen, daß die sprichwörtliche Vorsicht der Puppetiers auch in diesem Punkt vorgebaut hatte. Nessus mußte sich darauf verlassen können, daß er im Ernstfall dem Kzin entkommen konnte.
    Doch der Puppetier floh gar nicht. Er zog nur weite Kreise um das Flugrad des Kzin.
    »Ich will Sie nicht umbringen«, fauchte der Kzin. »Aber wenn Sie mich in der Luft angreifen, möchte ich Sie darauf aufmerksam machen, daß die Reichweite ihres Tasps lächerlich ist im Vergleich zu meiner Slaver-Doppelflinte! Wau-o-wau-o-wau.«
    Der Killerschrei der Kzinti dröhnte Louis in den Ohren. Er saß starr wie ein gelähmter Frosch auf dem Sattel, während ein Silberpfeil über den Himmel davonschoß.
    »Ich habe nicht vor, Sie umzubringen«, hörte Louis wieder das Fauchen des Kzin. Das Tigerwesen hatte sich schon etwas beruhigt. »Aber ich verlange einen Antwort von Ihnen, Nessus! Wir wissen, daß Ihre Rasse die Schwärme der Sternensamen lenken kann!«
    »Stimmt«, erwiderte Nessus. Sein Flugrad entfernte sich mit Höchstgeschwindigkeit nach Backbord. Die Gelassenheit auf den beiden Gesichtern des Puppetiers bestand nur in Louis' Einbildung, weil er die Mimik in dem Gesicht von Nessus nicht deuten konnte.
    Auf jeden Fall flog Nessus um sein Leben, während der Kzin immer noch seine Position in der fliegenden Raute einhielt. »Ich verlange eine Antwort, Nessus!« fauchte er zum wiederholten Male. »Sie haben richtig vermutet«, erwiderte der Puppetier auf der Konferenzschaltung. »Zuerst wollten wir die gefährlichen, fleischfressenden Raubtiere der Kzinti auf eine gefahrlose Art und Weise ausrotten. Doch dann stellten wir fest, daß Ihre Rasse wertvolle Veranlagungen besaß, die uns nützlich sein konnten. Deshalb leiteten wir Maßnahmen ein, die Kzinti genetisch weiterzuentwickeln, bis sie sich auch mit fremden Rassen vertragen konnten. Wir hatten mit unseren Experimenten Erfolg. Unsere Methoden waren zwar indirekt, dafür aber auch gefahrlos.«
    »Nessus, das ist eine Unverschämtheit!«
    »Sehr richtig!« mischte sich Louis Wu jetzt ein. Ihm war nicht entgangen, daß die beiden Fremdlinge noch auf interworld miteinander verhandelten. Sie wollten, daß die Menschen alles mithören konnten. Das gehörte sich auch so. Sie hatten bei diesem Experiment viele Federn lassen müssen.
    »Sie haben uns als Werkzeuge mißbraucht, Nessus«, klagte Louis. »Sie haben uns genauso gründlich getäuscht wie die Kzinti!«
    »Jedoch nur zum Schaden meiner Rasse, wie Sie zugeben müssen«, warf der Dolmetscher ein.
    »Viele Menschen wurden in den Kriegen mit den Kzinti getötet!«
    »Louis, laß Nessus endlich in Ruhe!« mischte sich Teela Brown als letzte in das Gespräch ein. »Beim Kosmos - wären die Puppetiers nicht gewesen, müßten wir jetzt bei den Kzinti als Sklaven und Fleischlieferanten unser Dasein fristen. Die Puppetiers haben die Kzinti daran gehindert, die Zivilisation zu vernichten!«
    Der Kzin lächelte mit entblößten Fangzähnen. »Wir haben auch eine Zivilisation! Vergessen Sie das nicht, Mensch!«
    Der Puppetier war nur noch das Geisterbild einer einäugigen Pythonschlange. Mit dem anderen Mund steuerte Nessus sein Flugzeug.
    »Die Puppetiers haben uns als Werkzeuge mißbraucht«, klagte Louis Wu. »Sie mißbrauchten uns, um die Kzinti in ihrem Sinne genetisch zu entwickeln!«
    »Hat das nicht prächtig hingehauen?« meinte Teela naiv.
    Das Fauchen des Kzin war jetzt nicht mehr mißzuverstehen. Er lächelte nicht. Der Tiger war in einer mörderischen Laune.
    »Es hat funktioniert!« wiederholte Teela stur. »Sie sind zu einer friedliebenden Rasse geworden, Dolmetscher! Sie kommen sogar mit uns Menschen .«
    ». halte den Mund, Mensch!«
    ». und anderen gleichberechtigten Rassen aus«, beendete Teela gönnerhaft den Satz.
    Der Kzin hielt plötzlich die Slaver-Doppelflinte auf den Kontrollschirm gerichtet, damit Teela die drohende Geste sehen konnte. Sie schwieg sofort.
    »Es hätte uns ebenso treffen können«, rief Louis, um die Streithähne abzulenken. »Wir hätten auch als

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