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Riptide - Mörderische Flut

Riptide - Mörderische Flut

Titel: Riptide - Mörderische Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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wenig mürrisch aus. Selbst St. Johns unvermeidliches Tweedjackett wirkte verknitterter als sonst.
    Der Engländer sah Magnusen aus rotgeränderten Augen an. »Sind Sie jetzt fertig?« fragte er.
    »So gut wie«, antwortete Magnusen. »Wir warten noch auf ein paar letzte Daten. Ihr Freund Wopner hat ein ziemliches Chaos im System hinterlassen, und es hat einige Zeit gedauert, alles wieder in Ordnung zu bringen.«
    Ein mißvergnügter, fast schon schmerzlicher Ausdruck huschte über St. Johns Gesicht.
    Magnusen deutete auf den Monitor. »Ich gleiche gerade die Meßergebnisse unserer Teams mit den neuesten Satellitenbildern ab.«
    Hatch warf einen Blick auf den großen Bildschirm, vor dem Magnusen saß. Er war voll von miteinander verbundener Linien in verschiedenen Längen und Farben. Am unteren Rand des Monitors standen folgende Zeilen zu lesen:
    ANGEFORDERTE VIDEODATEN
    BEGINN DER UEBERTRÄGUNG 11:23 EDT VON TELSTAR 704
    TRANSPONDER 8Z (KU BAND)
    DOWNLINK FREQUENZ l4,044 MHZ
    DATEN WERDEN EMPFANGEN UND EINGEARBEITET
    Der Bildschirm wurde schwarz, und dann baute sich das komplexe Liniennetz vollkommen neu auf. St. John starrte gebannt auf den Monitor. »Ich würde mit diesen Daten gern ein wenig arbeiten«, sagte er schließlich.
    Magnusen nickte.
    »Und zwar ungestört, wenn es Ihnen recht ist.«
    Magnusen stand auf. »Mit dieser Dreitastenmaus können Sie das Bild um seine drei Achsen drehen. Wenn Sie…«
    »Danke, aber ich kenne mich mit dem Programm aus.«
    Ohne ein weiteres Wort verließ Magnusen den Raum und schloß geräuschvoll die Tür. Während St. John sich seufzend auf dem Stuhl vor dem Computer niederließ, wandte auch Hatch sich zum Gehen.
    »Sie habe Ich nicht gemeint«, sagte St. John, »nur Magnusen. Ich kann diese Frau nicht ausstehen!« Der Historiker schüttelte angewidert den Kopf und wandte sich wieder dem Monitor zu. »Haben Sie das hier schon gesehen? Es ist wirklich bemerkenswert. «
    »Nein«, erwiderte Hatch. »Was ist das?«
    »Das ist die Wassergrube mit allen ihren Nebenstollen, soweit wir sie schon vermessen haben.«
    Hatch betrachtete den Bildschirm. Was ihm vorher wie ein ungeordnetes Durcheinander von farbigen Linien vorgekommen war, erkannte er jetzt als das dreidimensionale Drahtgittermodell der Wassergrube mit Tiefenabstufungen. Als St.
    John eine Taste drückte, begann sich der ganze Grubenkomplex mit seinen Seitentunnels und Nebenschächten langsam vor dein tiefen Schwarz des Monitors um seine eigene Achse zu drehen.
    »Mein Gott!« hauchte Hatch. »Ich hatte ja keine Ahnung, wie weitverzweigt diese Grube ist.«
    »Die Vermessungstrupps haben zweimal täglich ihre Ergebnisse in den Computer eingespeichert, bis dieses umfangreiche Bild entstand. Meine Aufgabe ist es nun, mir die Konstruktion auf etwaige Parallelen zu historischen Bauwerken anzusehen. Sollte ich wirklich Ähnlichkeiten finden -am besten natürlich mit Gebäuden, die Macallan selbst entworfen hat -, würde uns das vielleicht helfen, die restlichen Todesfallen zu finden und zu entschärfen. Die Aufgabe ist allerdings nicht leicht, denn die Grube ist wirklich enorm komplex. Dazu kommt, daß Ich mich, im Gegensatz zu dem, was ich vorhin Magnusen gesagt habe, mit diesem Programm eigentlich kaum auskenne. Aber lieber lasse ich mich aufhängen, als diese Frau um Hilfe zu bitten.«
    Er drückte ein paar Tasten. »Wollen mal sehen, ob es uns gelingt, alles bis auf Macallans Originalkonstruktion vom Bildschirm zu verbannen.« Die meisten der farbigen Linien verschwanden; nur noch das in Rot gezeichnete Gitternetz blieb sichtbar. Dieses Diagramm kam Hatch schon etwas vertrauter vor: Er konnte ganz klar den großen Zentralschacht erkennen, der tief in die Erde hinabreichte. Von der Dreißig-Meter-Plattform führte ein Tunnel in den großen Raum, in dem Wopner ums Leben gekommen war. Etwas tiefer, kurz vor dem Ende des Schachtes, zweigten sechs schmalere, radial angeordnete Stollen ab, darüber verlief ein langer, stark angewinkelter Tunnel hinauf zur Oberfläche. Am Grund der Grube sah Hatch einen weiteren engen Tunnel sowie einige kleinere Nebenräume.
    St. John deutete auf den unteren Teil des Schachtes. »Diese sechs Tunnels sind wohl die Flutstollen.«
    »Wieso sechs?«
    »Nun, die fünf, die wir gefunden haben, plus der verborgene Tunnel, der sich bei unserem Farbtest nicht zu erkennen gegeben hat. Magnusen sagte etwas von einen cleveren hydrologischen Rückflußsystem, aber wenn Ich ehrlich bin, habe ich nicht mal die

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