Risiko: Wie man die richtigen Entscheidungen trifft (German Edition)
(Siegrist et al. 2008).
160 Siegrist et al. 2008.
161 Bramwell et al. 2006. Man nannte ihnen eine Falsch-positiv-Rate von 1 Prozent, was nicht den vorliegenden Daten entspricht. Um Verwirrung zu vermeiden, habe ich hier eine Rate von 5 Prozent angesetzt. Die Autoren nahmen für die Version mit natürlicher Häufigkeit auch 10000 Schwangere, hier sind es nur 1000. Die großen Zahlen verkomplizieren die Berechnungen unnötig.
162 Hewlett und Waisbren 2006.
163 Gurian et al. 2006.
164 McManus et al. 1998.
165 Garcia-Retamero und Galesic 2012.
166 Chen 2007.
167 Sirovich and Welch 2004.
168 Good Stewardship Working Group 2011.
169 Gibson und Singh 2010, S. 136.
170 Kattah et al. 2009.
171 Bachmann et al. 2003.
172 Ein effizienter Entscheidungsbaum (»fast and frugal tree«) mit n binären Merkmalen (oder Fragen) hat n + 1 Ausgänge, während ein vollständiger Baum 2 n Ausgänge hat (Martignon et al. 2011). Zu Lehrmaterialien über die Knöchel-Regel und andere schnelle und einfache Regeln vgl. www.ohri.ca/emerg/cdr/
173 Graham et al. 2001.
174 Hale 1996.
175 Krogsboll et al. 2012.
Abbildung 10.10: Einwanderer bekommen in der Regel die einheimischen Krebserkrankungen ihres Gastlands. Prostata- und Brustkrebsraten bei Japanern (Osaka) sind niedrig im Vergleich zu denen von weißen Hawaiianern. Unter japanischen Zuwanderern in Hawaii gleichen sich die Raten jedoch denen der einheimischen Bevölkerung an. Im Gegensatz dazu haben die Japaner höhere Magenkrebsraten, doch bei den japanischen Einwanderern in Hawaii fiel die Rate fast auf die der einheimischen Bevölkerung. In hohem Maße sind Lebensweise und Umweltfaktoren, nicht nur genetische Faktoren, für Krebserkrankungen verantwortlich (Peto 2001).
Abbildung 11.1: Erinnern Sie sich noch an diese Schockrisiko-Geschichten? Solange die Medien über reale oder fiktive Katastrophen berichten, erzeugen sie Furcht. Stellen sie die Berichterstattung einige Monate später ein, gerät der Anlass bald in Vergessenheit, und wir beginnen uns über die nächste Katastrophe in den Schlagzeilen Sorgen zu machen.
Die Furcht vor Schockrisiken gehört zur menschlichen Natur. Und die Medien machen sich diese Angst zunutze, indem sie Befürchtungen im Hinblick auf Dinge wecken, die eigentlich wenig Anlass zur Besorgnis bieten. Mein persönliches »erstes Gesetz der Risikokommunikation in den Medien« lautet daher:
Je mehr die Medien über ein Gesundheitsrisiko berichten, desto geringer ist die Gefahr für dich.
So waren im Jahr 2003 SARS und Bioterrorismus die Topnachrichten in den USA . Beide kosteten weniger als ein Dutzend Menschen das Leben, brachten es aber zusammen auf mehr als 100000 Medienberichte und stellten damit Rauchen und Bewegungsmangel weit in den Schatten, woran fast eine Million Amerikaner starben. 248 Als in Deutschland das Robert-Koch-Institut klarstellte, dass die Schweinegrippe doch nicht der große Killer war, interessierte sich die Presse kaum dafür. Wenn Sie also von einem neuen Gesundheitsrisiko hören, lehnen Sie sich entspannt zurück. Es wird Sie wahrscheinlich nicht umbringen.
Regierungen
Wenn wir vergleichen, wie die Politik auf finanzielle Risiken und auf Schockrisiken reagiert, zeigt sich ein verblüffender Widerspruch. Warum sind Regierungen so eifrig bemüht, ihre Bürger vor Schockrisiken – von Kühen bis zu Schweinen – zu schützen, und so zögerlich, dieselben Menschen vor den Risiken finanzieller Katastrophen zu bewahren, die etwa durch Investmentbanking verursacht werden? Eigentlich müssten Banken leichter zu kontrollieren sein als Viren. Eine mögliche Antwort ist der Einfluss der Lobbyisten auf Politiker. Die Pharmaindustrie hat großes Interesse an staatlichen Interventionen und drängt die Regierungen dazu, sich Vorräte an Impfstoffen und Medikamenten anzulegen. Das Bankgewerbe hingegen hat wenig Interesse an staatlichen Interventionen und macht seinen Einfluss folglich für möglichst wenig Regulierung geltend – indem es zum Beispiel die »Impfung« durch höheres Kapital und niedrigere Verschuldungsgrade ablehnt. Lobbyisten für diejenigen, welche die Folgen bezahlen müssen – die Steuerzahler –, gibt es kaum. So waren die meisten Regierungen bereit, für das von Roche hergestellte Tamiflu zu bezahlen, ohne Beweise für seine Nützlichkeit zu verlangen. Als die internationale Cochrane Collaboration, die wichtigste evidenzbasierte medizinische Organisation, von Roche verlangte, die Daten über die Wirkung von
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