Risikofaktor Vitaminmangel

häufige Stimmungswechsel sind erste Symptome.
    Es kommt also immer auf die Messmethode an. Vitaminblutuntersuchungen bringen daher im Stadium 1 bis 2 oft wenig. Aussagekräftig in diesem Stadium ist ein Bluttest auf oxidativen Stress durch freie Radikale (siehe →  Seite 28 ), um eine zu geringe Versorgung mit Antioxidanzien wie Vitamin C und E anzuzeigen.
Stadium 3 und 4: Mangelsymptome – verlangsamter Stoffwechsel und Anhäufung von Schädigungen
    Die Mikronährstoff-Blutspiegel sind normal. Sie befinden sich allerdings meist im unteren Drittel der Norm.
    Da die Gewebespeicher entleert sind, werden immer mehr Stoffwechselabläufe und die Produktion von Hormonen auf Sparflamme gesetzt. Wie fühlen wir uns dabei? Vielleicht nicht ganz so leistungsfähig und Konzentration und Gedächtnis lassen nach. Möglicherweise sind wir anfälliger für Stress und haben Stimmungsschwankungen.
Warum ist das untere Drittel der Normwerte von Vitaminen im Blut nicht genug?
    Frauen können unter dem prämenstruellen Syndrom leiden. Die Fettverbrennung funktioniert nicht optimal, und Sie sind anfälliger für Infekte. In den Stadien 3 und 4, die 15 bis 30 Jahre dauern können, werden die Grundlagen für die degenerativen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, des Nervensystems (Parkinson-Krankheit, Alzheimer-Krankheit oder Altersdemenz) und für Krebs gelegt. Fehlende Antioxidanzien machen erste Membranschäden an den Zellen messbar. Die Körperzellen altern vorzeitig durch Veränderungen am Erbgut und durch Stoffwechselveränderungen, die sich akkumulieren.
    Den Mikronährstoffmangel in diesem Stadium erkennt man an geringfügigen Anzeichen, denen zunächst keine Aufmerksamkeit geschenkt wird. Welche Symptome für einen Mikronährstoffmangel sprechen, finden Sie auf →  Seite 97 . Verdächtig ist es immer, wenn Sie an mehreren bekannten und typischen Mangelsymptomen für einen bestimmten Mikronährstoff leiden.
    Tipp
    Machen Sie die Blutwerte fit: 5-mal täglich Obst und Gemüse, Vollkornprodukte und zusätzliche Mikronährstoffe. So erreichen Sie nach wenigen Monaten wieder die Mikronährstoff-Blutwerte der Sieger und meistern das Leben mit Rückenwind.

Was Sie jetzt tun können
    In diesen Stadien können Sie durch eine Umstellung der Ernährung mit fünfmal am Tag Obst und Gemüse, mehr Vollkornprodukten und zusätzlichen Mikronährstoffen sehr viel erreichen, weil die Schäden sich noch nicht in dauerhafte Krankheiten umgesetzt haben. Nach einigen Monaten, wenn die Zellen besser funktionieren und ausgetauscht worden sind, und auch der Stoffwechsel sich reguliert hat, werden Sie den Unterschied merken. Mikronährstoffe können in diesen Stadien auf drei Ebenen wirken:
Optimierung des Stoffwechsels zur Leistungssteigerung.
Unterstützung des Immunsystems zur Infektabwehr.
Langfristige Sicherung der Gesundheit.
    Falls Sie Ihre Blutwerte erheben lassen, sollte das Ziel immer sein, diese ins obere Drittel der Normwerte zu bringen! Denn die Normwerte sind Mittelwerte oder Durchschnittswerte der gesamten Bevölkerung. Bedenken Sie, wie sich der Durchschnitt der Bevölkerung ernährt. Sie brauchen nur in den Einkaufswagen der Person vor Ihnen in der Supermarktschlange zu blicken. Im Mittelfeld dieses Durchschnittsblutwertes zu liegen, ist sicher keine Glanzleistung und ganz sicher nicht das Optimum für Ihre Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Mit Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen können Sie die Blutwerte in dieses obere Drittel »tunen«. Aussagekräftig ist auch ein Test auf ein erhöhtes Homocystein, um eine für Ihren Stoffwechsel zu niedrige Zufuhr von Folat, Vitamin B12 und B6 festzustellen.
Stadium 5: Funktionelle Störungen – behandlungsbedürftige Symptome
Was können Sie von Mikronährstoffen im Stadium 5 erwarten?
    In diesem Stadium kommt es zu behandlungsbedürftigen Symptomen und den typischen Erscheinungen des chronischen Mikronährstoffmangels: depressive Zustände, chronisches Müdigkeitssyndrom, Burnout-Syndrom, Bluthochdruck, hohe Blutfett-Werte, hoher Blutzucker, Vorstufen entarteter Zellen.
Was Mikronährstoffe jetzt noch leisten können
    In diesem Stadium haben viele Menschen ganz unrealistische Erwartungen an Vitamine. Sie wollen jahrzehntelange Versäumnisse schnell ausgleichen und regulieren. Mikronährstoffe wirken aber hauptsächlich vorbeugend. Deshalb darf man Mikronährstoffe nicht als Reparaturmedizin gegen Gen- und Zellschäden oder einen komplett entgleisten Stoffwechsel betrachten.
    Der