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Riskante Enthüllung (German Edition)

Riskante Enthüllung (German Edition)

Titel: Riskante Enthüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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daran, dass sie so weit gehen würden und vie l leicht ging es ihm um den Schutz deiner Gefühle. Womöglich wärst du entsetzt, wenn du den Namen des Unbekannten erfahren würdest, weil du ihn schon lange kennst.“
    „Aber ich kenne doch keine Antiquitätenhändler in den USA!“
    „Warum muss es denn ein Sammler sein? Wenn er den Standort der Pyramide herausfand, dann wird es wohl ein lieber Kollege sein oder zumindest jemand mit hervorragenden Verbindungen. Auch muss er nicht unbedingt Amerikaner sein. Vielleicht wollte Tommy dich nur auf eine falsche Fährte führen, möglichst weit weg von der Wahrheit.“
    Ich hatte schon mehrfach vergeblich alle in Frage kommenden Pe r sonen durch mein Gedächtnis ziehen lassen, ohne zu einem Ergebnis gekommen zu sein. „Warten wir ab ob die Polizei mit dem Laptop mehr Erfolg hat.“
    Ich rutschte höher und suchte in der Schwärze der Nacht nach James’ Lippen. Wir küssten uns und plötzlich schienen wir wie ausgehungert, übergaben alle Angst und Verzweiflung dem Universum und konzentrierten uns nur auf den Auge n blick, der ganz von unseren Sinnen eingenommen wurde. Ich vergaß das De n ken, ließ mich von den Empfindungen treiben, deren Intensität einem Rausch glichen, geboren aus dem Bemühen allem zu entfliehen und das Leben de n noch zu genießen, als wäre es das letzte Mal vor einer erneuten Kat a strophe. Die Dunkelheit schien ihren Teil dazu beizutragen; das Fe h len der optischen Reize wirkte wie ein Verstärker auf die verbleibe n den Sinne und verursachte eine ungeahnte Steigerung des Empfindens. Ich konnte sein Gesicht nur erta s ten, und doch sah ich es fast deutlicher vor mir als bei Licht. Ich hatte schon davon gehört, dass Menschen in ausweglosen Situationen an nichts and e res dachten, als sich noch einmal dem Gefühl der Einheit zu nähern, so waren wä h rend der schlimmsten Bombenangriffe noch Kinder gezeugt wo r den. Doch ich hatte dieses Phänomen nie selbst erlebt und war verwundert von der Kraft di e ses mächtigen Urtriebes.
    Erschüttert von den noch immer lebendigen Gefühlen lagen wir lange beiei n ander, der Worte beraubt.
    „Himmel“, sagte James schließlich. „Was war denn das?“
    „Wirklich gut“, sagte ich und küsste sanft seine Lippen.
    Er lachte leise und kurz darauf hörte ich nichts mehr, außer se i nen beruhige n den gleichmäßigen Atem. Gelöst, als zirkuliere eine Dosis Valium in meinem Blutkreislauf, kuschelte ich mich eng an ihn und seufzte tief. Dann kam endlich der ersehnte Schlaf, vertrieb alle dun k len Schatten und ich erwachte erst wieder, als die ägyptische Sonne das Zeltinnere zum Leuchten brachte.
     
    Nach zwei Wochen, in denen wir grübelndes Nachdenken durch unermüdliche Arbeit auf den Spuren vorchristlicher Architekten e r setzt hatten, befanden wir uns auf dem Weg nach Kairo, wo wir uns zunächst mit Professor Dr. Murag verabredet hatten und am näc h sten Morgen mit Max und seiner Frau auf dem Flughafen. Er würde zusammen mit Stevens nach Hause fliegen, begleitet von einem u n scheinbaren Koffer, in dem niemand die in ihrer Wirkung noch u n bekannte und unberechenbare Hinterlassenschaft einer außerird i schen Intelligenz vermutete.
    In Kairo trafen wir in einem Restaurant in der belebten Inne n stadt auf unsere Verabredung.
    Prof. Dr. Murag legte seine Stirn in Falten. „Was sagt Charles Kirk zu den Ereignissen?“, hatte ich den Professor eben g e fragt und er ließ sich mit der An t wort etwas Zeit.
    „Er reagierte seltsam. Zunächst nahm er meinen Bericht über das Massaker gelassen auf, als handele es sich nur um eine weitere schlimme Nachricht, von der man durch die Medien täglich erfährt und allmählich abstumpft.“ Er unte r brach sich als der Kellner ihm einen Kaffee hinstellte. Selbstverständlich hatte er seinen alten Freund umgehend telefonisch informiert, zumal um ein Haar de s sen Sohn einer Bande skrupelloser Killer zum Opfer gefallen wäre. „Als ich ihm mitteilte, dass James sich dort aufgehalten hatte und nur durch den beherzten Einsatz von Mr. Smith am Leben gebli e ben war, verstummte er schlagartig und legte kurz danach einfach auf.“ Die Verblüffung stand dem Professor noch immer ins Gesicht geschrieben. „Er wollte keine Einzelheiten wissen, legte ei n fach nur auf. Ich verstehe das nicht“, murmelte er fassungslos. „Ich rief natürlich s o fort noch einmal durch, aber er nahm nicht mehr ab. Jetzt mache ich mir große Sorgen.“
    „Dann sollten wir James davon

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