Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Riskante Enthüllung (German Edition)

Riskante Enthüllung (German Edition)

Titel: Riskante Enthüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
Vom Netzwerk:
Nachricht abg e schickt und nun ging sie ihren Weg durch die verschlungenen Wege des ele k tronischen Netzes, bis sie Tausende von Kilometer westlich im sonnigen Kalifornien ankommen und seinem ahnung s losen Vater ins Gesicht springen würde.
    Der Professor stierte auf die gefalteten Hände in seinem Schoss und schwieg betroffen. Ich atmete tief durch und brach das Schwe i gen.
    „Warum seid ihr beide nur so sicher? Wahrscheinlich gibt es Hu n derte von Trojas im Internet.“
    „Seine Reaktion am Telefon, Joe“, sagte James. Er blickte mich d ü ster an. Ich berührte seine nasse Wange und ließ meine Hand eine kleine Weile dort ruhen.
    „Aber er ist doch dein Vater, wie kannst du so schnell urteilen?“
    „Weil ich ihn kenne. Ich weiß er liebt mich, denn trotz allem bin ich alles was er noch hat. Er war schockiert, dass er mich in Gefahr gebracht hat, denn hätte er nichts damit zu tun, hätte er sich sofort nach den Einzelheiten erkundigt und Ali gründlich ausgefragt. Ei n fach aufzulegen ist nicht seine Art, er geht stets allen Dingen auf den Grund. Deshalb machte ich mir auch Sorgen und war bereit ihn a n zurufen. Es tut mir leid, aber es besteht kein Zweifel an seiner Schuld.“
    „Kein Zweifel?“, wiederholte ich tonlos. Ich konnte es noch immer nicht begreifen und ließ mich auf einen Bürostuhl fallen. Hilfe s u chend sah ich den Professor an.
    „Sag es ihr, Ali“, sagte James.
    Was sollte er mir sagen?
    Der Professor hob den Kopf und sah mich lange an. Dann rieb er sich das Kinn und blickte sinnierend an die Zimmerdecke. „Vor Jahren“, begann er und ich wünschte, er würde etwas zügiger sprechen, doch das wünschte man sich bei seinen langatmigen Vorträgen auch stets ve r geblich. „Vor Jahren ging es um die Entdeckung einer neuen Bibel. Man fand sie in einer Höhle in der Libyschen Wüste und Charles wollte sie natürlich besitzen. Doch die Macht des Vatikans reichte weit genug um die Schriftrollen verschwinden zu lassen. Charles verfolgte ihren Weg mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, bestach Leute, heuerte Spitzel an, bis ihm das Geld au s ging.“ Er brach ab und schaute James an, als wolle er von ihm die E r laubnis fortzufahren. James schwieg jedoch, und Ali sprach weiter. „Das fehle n de Geld wurde zum Hauptproblem, also war er gezwungen andere Forschung s arbeiten anzunehmen. Als man entdeckte, dass er Geld veruntreute, um weiter nach den ve r schwundenen Schriftrollen zu suchen, entließ man ihn. Man sah aufgrund seiner Berühmtheit und Leistungen für das Institut von einer Anzeige ab, aber seither lässt ihn niemand mehr an einem Projekt mitarbeiten.“
    „Das hat ihm sicher schwer zugesetzt, aber wird man dadurch zum Mörder?“, fragte ich ungläubig. James schüttelte den Kopf.
    „Du hast sicher r echt mit der Vermutung, dass er es so nicht geplant hat. A ber Ali ist mit der Geschichte noch nicht ganz fertig. Belastend kommt hinzu, dass Vater damals sein letztes Gespartes - unser letztes Gespartes - dazu ve r wendete eine Söldnertruppe zu bezahlen, die in ein Camp einbrach und die vermeintlichen Schriftro l len stehlen sollte.“ Mir entfuhr ein Laut des Entsetzens und James nickte. „So ist es, Joe. Es wurde niemand verletzt und die Schriftro l len waren auch nicht mehr dort. Doch Vater erzählte Ali stolz davon, als sie zusammen in einer Bar saßen und später erzäh l te er es auch mir.“
    Ali räusperte sich und schlug ein Bein über das andere. Ich sah ihm ins G e sicht und er begann erneut zu sprechen.
    „So unvorsichtig war er diesmal leider nicht“, sagte er beda u ernd. „Ich machte ihm damals große Vorwürfe, die er nicht verstand, denn er vertrat den Stan d punkt in diesem Geschäft sei alles erlaubt und er nicht der Einzige mit radikalen Methoden. Unsere Freundschaft wurde damals stark belastet, aber er ve r sprach schließlich von weiteren Unternehmungen dieser Art abzusehen, was ich ihm selbstverstän d lich glaubte.“
    Enttäuscht schlug er die Augen nieder. Es fiel mir schwer Charles jetzt noch mildernde Umstände einzuräumen, doch für mich fehlte noch immer der letzte Beweis, bevor auch ich ihn ve r urteilen konnte.
    „Trotzdem sind die Adresse und sein merkwürdiges Verhalten am Telefon nur Indizienbeweise und ich verstehe nicht warum ihr ihn sofort hängen wollt.“
    James seufzte. „Joe, sag mir wer dir sonst noch einfällt, mit di e ser Hintergrundgeschichte? Ich kenne ihn gut genug, glaub mir. Ich bin sicher er war es. Er ist

Weitere Kostenlose Bücher