Riskante Enthüllung (German Edition)
gedacht Tommy könne zu so etwas H interlist i gem in der Lage sein. Jemand musste ihm sehr viel Geld geboten haben. Er bemerkte meinen Gesichtsau s druck und sagte etwas Beschwichtigendes.
„Ich kenne mich doch viel besser aus als du, meine ich.“
Ich nickte und verließ , mit der Begründung , endlich duschen zu wo l len , hastig das Zelt. Was sollte ich nun tun? Wenn ich wüsste was er vorhatte, könnte ich ihm dazwischenfunken. Aber wie sollte ich das anstellen? Ich musste mich jemandem anvertrauen. Max würde vielleicht überreagieren, außerdem hatte er keine Vorste l lung von den Gesetzestafeln. Blieb nur James, vielleicht fiel ihm etwas Sinnvolles ein.
Zunächst wollte ich aber wirklich duschen und holte meine S a chen aus dem Zelt. Dann entkleidete ich mich hinter der Dusche, legte alles auf den Hocker und trat ein. Das Wasser fühlte sich herrlich kühl an und ich schloss genüsslich die Augen. Endlich wieder einen klaren Kopf bekommen, war alles was ich wollte. Wie konnte Tommy mir so etwas antun? Ich vertraute ihm uneing e schränkt und hatte nie einen Grund zur Vorsicht gehabt. Er wusste genau wie wichtig es war , gerade über dieses Projekt Stillschweigen zu bewahren. Bekäme die Welt da draußen mit, dass auf der Erde etwas vermutlich Auße r irdisches weilte, würde die Hölle über uns hereinbrechen. Allein die Nachricht über den Fund einer weiteren Pyramide riefe die ganze Fachwelt auf den Plan. Ganz abgesehen von der persönlichen En t täuschung, die gewaltig war und mir wie ein Panzerhemd auf der Brust lag, fragte ich mich, wie er nur so verantwortungslos sein kon n te.
Plötzlich griff etwas nach meinen Beinen. Der Wind warf den hellblauen Pla s tikvorhang gegen mich. Ich kämpfte gegen ihn an, und fast hätte ich mich hoffnungslos darin eingewickelt, als ich eine Stimme hörte. Sie gehörte James. Es war noch nicht ganz dunkel und jedermann auf dem Platz konnte mir zusehen. James fragte höflich ob er mir helfen solle, was ich ohne Zögern bejahte. Er packte den Plastikvorhang und hielt ihn mir vom Leib. Es war mir egal ob er dabei über den Rand schauen konnte und ich ve r mutete, er konnte.
„Vielen Dank für Ihr Schweigen vorhin.“ Ich bedachte ihn mit einem Lächeln und nickte. Dann wusch ich mir die Seife von G e sicht und Körper und war für einen Moment blind. „Das hätten Sie nicht tun müssen und ich rechne es Ihnen wirklich sehr hoch an“, fügte er so leise hinzu, dass ich es kaum hörte, über das Plätschern des Wa s sers. „Warum haben Sie es eigentlich getan?“
Ich trat aus dem trägen Wasserstrahl heraus und wischte mir ü ber die Augen. „Eigentlich habe ich es nur für Sie getan“, sagte ich und tastete nach meinem Handtuch.
James reichte es mir. „Was heißt, eigentlich?“
„Ich habe es für Sie getan, aber nun sieht es so aus, als ob ich e i nen Verbü n deten brauche.“
Seine Augen wurden misstrauisch zu Schlitzen. „Was ist los? Sind Sie in G e fahr? Ich wusste gleich hier stimmt etwas nicht.“
„Nicht so laut“, ermahnte ich ihn und sah mich um. „Sie kennen doch sicher das trojanische Pferd.“
Er stieß einen leisen Pfiff aus. „Wir haben einen Spion hier?“
„So ist es. Ich muss herausfinden was er vorhat. Werden Sie mir helfen?“
„Selbstverständlich.“
Seine spontane Antwort erstaunte mich, denn er hatte mit uns e rem Team nichts zu tun und brauchte sich meinetwegen keine Schwierigkeiten einzuha n deln. Erleichtert über sein Angebot schenkte ich ihm ein dankbares Lächeln.
„Okay. Ich gehe jetzt in mein Zelt und mache mich fertig. Dann treffen wir uns beim Tempel.“
Er war einverstanden, versprach den Wein mitzubringen und ich solle Becher besorgen. Dann lachte er, als hätte er sich unvermi t telt an etwas erinnert, und der Klang seiner dunklen Stimme hallte in mir wieder und verursachte eine Ganzkörpergänsehaut. „Vie l leicht sollte ich Ihnen nur Wasser anbieten.“
Hitze jagte in mein Gesicht und ich deutete an , ihm die Seife hinterher zu we r fen. Er lachte und ließ mich allein.
Mit zwei Bechern und einer Stablampe in der Hand ging ich über den Platz und sah bereits von Weitem, dass James unter dem So n nensegel eine Öllampe aufgestellt hatte, die gemütliches gelbes Licht verströmte. Die anderen würden uns zwar dort sitzen sehen, sich aber wahrscheinlich nichts weiter dabei denken. Wir galten ohnehin als Außenseiter, hielten wir uns doch Abseits des eigentlichen Gesch e hens und beschäftigten uns mit
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