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Riskante Enthüllung (German Edition)

Riskante Enthüllung (German Edition)

Titel: Riskante Enthüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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Stirn. Orienti e rungslos und blind wie ein Maulwurf tastete ich mich vorwärts.
    Plötzlich stieß ich hart mit etwas zusammen und hätte beinahe das Gleichg e wicht verloren. Das Hindernis entpuppte sich als Tommy. Er wollte etwas s a gen, aber eine Fuhre Sand in seinem Mund ließ ihn abrupt verstummen. Er spuckte aus, hustete und versuchte , sein G e sicht mit den Händen zu schützen, was ihm nicht gelang, denn der Sand drang wie Wasser durch die geschlossenen Finger. Tommy trug nur kurze Hosen und ein T-Shirt. Ich bekam Gänsehaut bei dem Gedanken wie sich der peitschende Sand an seinen nackten Armen und Beinen anfühlen musste.
    Wir fassten uns unter und waren schon fast bei der steilen Tre p pe angeko m men, als unvermittelt und geisterhaft Laurence von Arabien im staubigen Nebel Gestalt annahm.
    James bedeutete uns mit rudernden Armen die Treppe hinab zu steigen. Als wir es geschafft hatten, half Tommy ihm ein großes Brett über den Treppenei n gang zu schieben, sodass der Sand uns nicht begrub wie die Mumien im Tal der Könige.
    Schwer atmend standen wir am Tempeleingang, der Wind blies he f tiger und Sand rieselte von oben herab. Ich trat in den Raum und bestaunte aufgestellte Kerzen und eine Kaffeekanne mit ein paar Plastikbechern auf dem Fußboden. Verblüfft nahm ich die Brille ab und drehte mich nach James um. Grinsend ließ er sein wallendes Gewand zu Boden fallen.
    „Ich war schon früh wach heute Morgen und hörte die ersten Vo r boten des Sturms. Aber er kam so schnell, dass ich es nicht mehr schaffte , allen Bescheid zu sagen. Ich konnte mich gerade noch mit dem Kaffee in der Hand hier runter flüchten.“
    „Und die Arbeiter?“, fragte Tommy.
    Er sah bleich aus und zitterte. Sein erster Kamsin musste ausg e rechnet einer von der schlimmen Sorte sein.
    „Die sind daran gewöhnt und haben sich bestimmt rechtzeitig in ihre Autos und in unseren Laster zurückgezogen“, erklärte James.
    „Der Laster“, sagte ich, „hoffentlich ist Max schlau und sucht dort mit seinen Le u ten Schutz.“
    „Das halte ich für wahrscheinlich, denn Max ist durchaus kein hil f loser Mann.“ Er setzte sich gemütlich auf seine Tücher neben die Kerze. „Das Ve r rückte an diesen Stürmen ist, dass sie nur zwei bis drei Meter hoch über den Boden jagen. Das heißt, wenn man ein Gebäude hier hätte auf das wir klettern würden, könnten wir das Ganze von oben, bei völlig klarer Luft und in Sicherheit überscha u en.“
    „Wirklich?“, rief Tommy erstaunt.
    „Ich habe es schon einmal erlebt. Es sieht gespenstisch aus, als wenn der Er d boden plötzlich verschwunden ist und unter dir gibt es nur noch eine riesige sich bewegende Staubwolke. Aber leider gibt es hier nichts was hoch genug ist. Darf ich Sie in der Zw i schenzeit zum Kaffee einladen?“
    Ich setzte mich im Schneidersitz neben ihn und bedankte mich für die nette Einladung und seine Geistesgegenwart. Er füllte einen B e cher mit dem starken schwarzen ägyptischen Kaffee und reichte ihn mir. Ich schlürfte vorsichtig und es war eine Wohltat den kra t zenden Sand im Hals wegzuspülen. Tommy schlang wie frierend die Arme um sich und ich bat ihn sich ebenfalls hinzusetzen und sich zu ber u higen. Er tat es schließlich, schaute aber immer wieder nervös zum Eingang.
    „Es wird nicht lange dauern“, sagte James. „Obwohl, ich begle i tete als Kind oft meinen Vater auf seine Reisen, er ist auch Ägypt o loge, und da erlebte ich einmal einen Sturm, der tobte achtundvierzig Stunden lang. Als wir aus unserem Versteck krochen, war das Camp spurlos verschwunden.“
    Tommy lächelte schwach und griff mit zittriger Hand nach dem Becher, den James ihm reichte. Mein Unterkiefer klappte herunter.
    „Vielen Dank für die Aufmunterung“, sagte ich.
    James legte eine Unschuldsmine auf und mir schwante er habe Tommy mit voller Absicht schockieren wollen. Hier waren wir zwar in Sicherheit, aber trotzdem war es eine unangenehme Vo r stellung mit den beiden Männern zwei Tage festzusitzen. Wir ha t ten nichts zu essen und nur noch wenig Kaffee. Was, wenn jemand ein menschl i ches Bedürfnis verspürte? Schon spürte ich meine Blase …
    „Wo haben Sie sich damals versteckt?“, wollte Tommy wissen.
    James faltete seine langen Beine zum Schneidersitz. „Wir arbeit e ten in einem Grab im Tal der Könige. Es war nicht sehr groß und wir mussten uns mit zehn Arbeitern zusammendrängen. Ich war erst zwölf und fand es wahnsinnig aufr e gend.“
    Tommy schwieg und

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