heiße Inhalt über die Platte und über seine Hosen ergoss. Er zuckte erschrocken zurück und übergab dabei den restl i chen Kaffee dem Sand. Ich musste an die Begebenheit im Hotel in Kairo de n ken und konnte ein Grinsen nicht unterdrücken.
„Oh, sorry“, rief er nervös.
Max wischte den Tisch mit einem Papiertuch ab und meine G e danken kehrten wieder zur Pyramide zurück. Ich setzte mich auf den freien Stuhl neben James und lehnte mich zurück. Sollten wir Max nicht sagen, dass wir eine Verbindung zu der Grabungsstelle vermuteten und dass die Inschriften von einer außerirdischen Wi e derkehr sprachen? Ich versuchte , so unauffällig wie möglich James’ Blick zu erhaschen. Als Max eine Unterhaltung mit seinem Team begann, gelang es mir endlich und ich versuchte , ihm telepathisch meine Frage zu übermitteln. Im ersten Moment schaute er mich eher flirtend an, als ob er dachte ich suche eine Fortsetzung des vorhin im Tempel Geschehenen, wovon er erstaunlicher Weise nicht abgeneigt zu sein schien. Ich rollte mit den Augen und zeigte mit einer Kopfbewegung auf Max. Endlich erhellte sich James’ Gesicht. Er deutete ein Kop f schütteln an und betrachtete dann teilnahmslos sein rechtes Knie. In diesem Moment wandte sich Max, mit einem frisch gefüllten Kaffe e becher in der Hand, wieder an uns.
„Und? Wie geht es bei euch voran?“
„Nichts besonderes, seit wir den zweiten Raum geöffnet haben“, log James überzeugend.
Ich nickte und schlürfte meinen Kaffee. Meine Gedanken übe r schlugen sich. Warum wollte James nicht, dass Max über unsere En t deckungen Bescheid wusste? Ich dachte er glaube nicht an den Wahrheitsgehalt der Inschriften. Aber er wusste, dass Max sie gla u ben würde und sich dann über seine Arbeit hermachen könnte. Nun, das wollte ich auch nicht, viel lieber wollte ich in Ruhe mit James die Steinplatte untersuchen, deshalb beschloss ich sein Spiel mitzuspielen.
Die Männer sprachen über die Arbeit des Tages und James’ Aufmerksamkeit schien nur noch dem Gespräch zu gelten. Bege g nete er meinem Blick, lächelte er unverbindlich und jeder intimere Ausdruck war aus seinen Augen ve r schwunden. Ich nahm das bedauernd und innerlich seufzend zur Kenntnis und beschloss, mich mit fester Na h rung zu stärken.
Nachdem ich meinen Kaffee getrunken und etwas zu Abend gege s sen hatte, verließ ich die Männer, in der Absicht duschen zu gehen.
Tommys Zelt war offen. Ich ging hinein. Er war nicht da und der Laptop stand geöffnet auf einem Klapptisch. Er hatte offenbar eben eine neue Meldung verfasst. Ich las den oben eingeblendeten Em p fänger:
[email protected].
Ich starrte die Adresse an. Es war kein Institutsmitglied. Mein Blick glitt über den Text darunter.
„Pyramide entdeckt. Quelle strahlt weiter. Tempeltexte nur teilwe i se entschlüsselbar. Eiserne Tafeln „Gesetze des Universums“ pr o phezeit. Noch nicht gefunden. Nach Öffnung der Pyramide folgt detaillierter Bericht.“
Mein Blutdruck stieg und meine Hände begannen zu schwitzen. Was sollte das? Wen informierte Tommy, ohne es mit mir abgespr o chen zu haben? Und weshalb über die Ergebnisse von James’ Ausgrabung? Meier interessierte sich bestimmt nicht dafür, so n dern sollte ganz im Gegenteil lieber nicht erfahren, dass wir fremd arbeiteten. Wer könnte sich hinter Troja verbergen? Ich hörte Stimmen vor dem Zelt und klickte die Datei mit den Grabung s aufzeichnungen an und tat so, als suche ich etwas. In diesem M o ment betrat Tommy das Zelt.
„Was machst du da?“
Ich versuchte , die plötzlich aufkommende Panik zu unterdrücken und antwo r tete so ruhig wie möglich. „Ich suche nach Hinweisen ob bereits anderswo von eisernen Tafeln die Rede war, als bei den Ägy p tern.“
„Lass mich das machen, das ist meine Aufgabe“, sagte er übere i lig.
Mich so schnell loswerden zu wollen erhärtete den Verdacht , e t was war faul, was mich zutiefst schockierte. Kurz spielte ich mit dem Gedanken , ihn einfach zu fragen, aber die Mitteilung über das eventuelle Auffinden der Gesetze des Universums ließ mich inn e halten. Irgendjemand wollte sie für sich gewinnen. Wenn sich Tommy schon die Mühe machte entgegen seiner Gepflogenheiten an einer Exped i tion teilzunehmen, würde er mir ohnehin die Wahrheit verschwe i gen. Für Einsicht oder Reue war es bereits zu spät, dafür war er schon zu weit gegangen. Meine Empörung wuchs ebenso schnell wie meine Angst. Wie weit würde er gehen? Niemals hätte ich