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Riskante Enthüllung (German Edition)

Riskante Enthüllung (German Edition)

Titel: Riskante Enthüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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Ausrufes war international und bedurfte ke i ner Übersetzung.
    „Ein Massengrab?“, fragte ich.
    „Scheinbar. Vielleicht haben spätere nachpharaonische Ägypter das geplü n derte Grab zweckentfremdet. Wir haben das Rätsel nie lösen können.“
    „Wann hört endlich dieser Sturm auf? Ich glaube ich hasse die W ü ste“, sagte Tommy ungeduldig und stöhnte.
    „Die Wüste besteht eigentlich nur zu zwanzig Prozent aus Sand, wussten Sie das?“, erklärte James, als habe er Studenten in einer ungewöhnlichen Vorlesung um sich. „Der Rest besteht aus Felsen, Geröll und riesigen Plateaus. Durch die großen Temperaturunte r schiede zwischen Tag und Nacht bersten die Steine auseinander, wie durch Sprengstoff. Ich stand einmal auf einem großen Stein, als es plötzlich furchtbar laut knallte. Mein Vater rief etwas und ich sprang schnell runter. Der Stein war in vier Teile zersprungen. Einfach so, und ich hatte drei Tage lang ein Klingeln im Ohr.“
    Er lachte leise bei der Erinnerung und die locker auf seinem Bauch ruhende Hand hüpfte sanft auf und ab.
    „Wow“, sagte Tommy beeindruckt. „Sie haben ja schon echt was erlebt. Aber der Sturm, ich meine, ist Ihnen auch schon mal durch den Sturm etwas pa s siert?“
    „Zum Glück nicht. Aber es war schon beeindruckend, denn als wir damals nach dem achtundvierzig Stunden Sturm unseren Geländew a gen betrachteten, trauten wir unseren Augen nicht. Der Wind hatte die eine Seite wie mit einem Sandstrahlgebläse ko m plett vom Lack befreit. Das frisch polierte Metall blendete in der Sonne und die Se i tenscheiben hatten sich in Milchglas verwandelt. Vater war entsetzt und ich tief beeindruckt. Dieser Wind hätte einem Menschen glatt die Haut vom Körper geschmirgelt. Seitdem habe ich wirklich Respekt vor diesem Naturereignis.“
    Ich verzog angewidert von seinem Vergleich das Gesicht und Tommy ließ e r neut ein Wow hören.
    „Und doch lieben Sie die Wüste“, sagte ich. „Trotz ihrer Gefa h ren.“
    „Das stimmt“, erwiderte er nach einem kurzen Schweigen. „Die Araber ne n nen die Sahara, die größte Wüste der Welt: Bahr bela ma, „Meer ohne Wasser“. Sie gleicht wirklich einem Ozean. Dreißig Meter hohe Dünenausläufer, hinter denen sich bis zum Hor i zont steinige Hochplateaus ausdehnen - eine unfruch t bare Öde. Und doch gibt es Leben in ihr. Beispielsweise eine Heuschrecke, die aussieht wie das schwarze Gestein. Perfekt getarnt. Niemand weiß wovon sie sich ernährt oder wie sie die Bodentemperaturen von fast neunzig Grad au s hält.“
    Wir schwiegen, und ich sah die Wüste in ihrer flimmernden und lebensfeindl i chen Hitze vor meinem geistigen Auge. Schwarze Felsen, die von Zeit zu Zeit explodieren inmitten der rotgelben Einöde, dazwischen schwarze Heuschrecken, die ich wegen ihrer perfekten Ta r nung nicht sehen kann. Sandvipern schlängeln sich in Schräglage über riesige Dünen und am Horizont ein Mann … James, der sich heldenhaft durch die Wüste kämpft , um seine Gelie b te vor dem sicheren Verdörrungstod zu erretten. Mit zittrigen Knien, zerfransten Lippen, Bartstoppeln im Gesicht und einer leeren Wasserflasche in der ausg e streckten Hand, nähert er sich der lebensspendenden Oase und stöhnt Wasser, Wasser …
    Plötzlich setzte James sich auf und ich schrak aus meiner Fant a sie. Mein schöner Film war gerissen und ich hörte ihn fragen, ob wir noch etwas Kaffee möchten. Tommy verneinte und ich lehnte ebe n falls ab. James goss sich selbst nach und schlürfte langsam das heiße Gebräu.
    „Also sind Sie noch nie in eine wirklich gefährliche Lage ger a ten?“, wollte Tommy fast enttäuscht wissen.
    „Oh doch. Weil eine Wanderung durch die Dünenwüste ein grandioses E r lebnis ist, das ich mir nicht entgehen lassen wollte, habe ich mich vor ein paar Jahren einmal allein vom Camp en t fernt und bin auf Entdeckertour gegangen. Verlockt durch die landschaftliche Schönheit und natürlich getrieben von wisse n schaftlicher Neugier, drang ich immer tiefer in das Sanddüneng e birge ein, ohne an den Rückweg zu denken.“
    Er räusperte sich und trank einen Schluck Kaffee. Mir schwante eine schli m me Fortsetzung dieser Geschichte. Wieder kam das Bild des heroischen Wüstenwanderers in mein Bewusstsein und ich unte r drückte ein unangebrachtes Lächeln.
    „In der Mittagszeit, wenn die Dünen in ein gleißendes Licht g e taucht sind, verliert man jedes Gefühl für Entfernung und Höhe. Aus den zehn Dünenr ü cken, die ich am

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