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Riskante Enthüllung (German Edition)

Riskante Enthüllung (German Edition)

Titel: Riskante Enthüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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und ich spürte, dass es hauptsächlich die Bauchmuskeln waren, die sich noch über den heftigen Zusammenstoß mit Abduls Fuß beklagten. Den Körper aufrecht, Brust raus, Bauch rein, wie meine Mutter immer zu pred i gen pflegte, ging ich zum Tempel zurück.
    Die Luft unten war nun angenehmer. Der starke Ventilator des zwanzigstens Jahrhunderts hatte den letzten Atem des hier unten verröchelten Ägypters und den Schweiß der lebendigen Arbeiter davon geweht. Von Ferne hörte ich die vertrauten Stimmen und b e schleunigte meinen Schritt. Abdul winkte und von seinem Kopf blinkte mir eine weiße Binde entgegen.
    „Wie geht es dir?“
    Er bestätigte außer Kopfschmerzen und einer Schürfwunde habe er keinen Schaden genommen. Ich wurde zum Ausgang vorgela s sen und schaute die schmalen Stufen hinauf. „Kirk ist eben raufg e gangen“, sagte Abdul ehrfürchtig leise. Die Arbeiter rechneten immer mit dem Zorn der Götter und waren auf alles gefasst.
    „Die Götter wollen, dass wir sie wiederentdecken, Abdul. Lange genug waren sie von den Menschen vergessen“, sagte ich und l ä chelte aufmunternd.
    Er nickte und seine Augen weiteten sich aufgeregt. Ich vermisste Max und sah mich suchend um. Verunsichert sah ich wieder die Treppe hinauf, von wo ich plötzlich Stimmen vernahm. Max war bereits bei James.
    „Was ist los da oben? Kann ich raufkommen? Oder habt ihr schon beide euer bisschen Verstand verloren?“
    James’ Gesicht erschien aus der Dunkelheit. „Bis jetzt noch nicht, denke ich. Komm rauf, du wirst es nicht glauben!“
    Mein Herz klopfte wild, als ich die halsbrecherischen Stufen e r klomm. James reichte mir seine Hand und ich trat in den düsteren Raum, der von den T a schenlampen nur spärlich erhellt wurde. Ich sah mich um und bestaunte Mal e reien rings um an den Wänden. Der Raum war etwa sechzehn Quadratmeter groß und circa drei Meter hoch. Es war ein angenehmes Gefühl den Körper ganz aufrichten zu können. Die beiden Männer grinsten verschwör e risch, führten den Strahl ihrer Lampen zusammen und beleucht e ten damit eine breite Tür, die aus einem harten dunkelgrauen M a terial gegossen schien. Ich trat näher und berührte die kalte Obe r fläche.
    „Ist das Metall?“ Sie hielten es dafür, doch das schien unmöglich. Die Ägypter hatten keine eisernen Türen, zumal diese wie Platin wir k te, das zu verarbeiten erst in modernen Zeiten möglich war, weil es einen sehr hohen Schmelzpunkt besitzt. „Aber wie ist das möglich?“, fragte ich verblüfft und fuhr mit den Fi n gern über die reliefartige Oberfläche, die etwas darstellte, das ich bei dem wen i gen Licht nicht einmal vermuten konnte. Plötzlich blitzte es gle i ßend hell und ich fuhr erschrocken zusammen.
    „Entschuldige“, sagte James und machte erneut ein Foto. „Aber dein Gesicht muss unbedingt für die Nachwelt festgehalten we r den.“
    Er schoss er noch weitere Fotos von den Wänden und der Tür, bevor sie ve r suchten den Öffnungsmechanismus zu enträtseln. Die Tür war perfekt in den Stein gefügt und wir hatten keine Ahnung wie man sie öffnen könnte.
    „Seid ihr sicher, dass wir überhaupt in der Pyramide sind?“, wol l te ich wissen. „Vielleicht ist das hier nur ein Teil eines anderen verschü t teten Gebäudes.“
    Max nickte eifrig. „Ganz sicher. Die Koordinaten stimmen g e nau überein.“ Er blickte auf einen kleinen Apparat, der um seinen Hals hing und deutete auf die Metalltür. „Und die Strahlung liegt direkt dahinter.“
     
    Drei Arbeiter, James und Max, sowie meine anfeuernden Rufe schafften es nicht, die schwere Tür auch nur einen Hauch zu bew e gen.
    Wir hatten festgestellt, dass die Malereien an den Wänden unzwe i deutig klar die Ankunft, Abreise und Wiederkehr eines Wesens da r stellten, das von den Menschen angebetet wurde und sich in einem prächtigen und lauten Gefährt durch die Luft bewegte. Selbst James gab zu, dass die Bilder keinen anderen Schluss zuli e ßen.
    „Mein Vater wird schreien vor Glück, dass er r echt hatte“, flü s terte er bei dem Anblick. Er klang nicht wie ein Sohn, der sich für den Vater freute, dessen lebenslange Suche nun beendet war.
    Ich legte einen Arm um seine Hüfte und eine Hand auf seine Brust, die sich gleichmäßig auf und ab senkte. In seinem Gesicht zuckten Muskeln und ich konnte nur raten, was in ihm vorging. „Sei doch nicht so verbittert“, bat ich ihn.
    Er blinzelte, wie aus einem Traum erwacht. „Ich weiß, ich sollte mich für ihn freuen.

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