Riskante Enthüllung (German Edition)
der nächsten Minute wusste ich nicht mehr wie es sich angefühlt hatte und warum ich so hysterisch geworden war.
Die Männer lachten über mein verkniffenes Gesicht und ich brachte ein L ä cheln zustande. Ich umarmte James, den rettenden Fels in meiner Brandung. Kadir freute sich über meine Besserung und mac h te sich an die Küchenarbeit. Nach einer Weile setzte sich James auf seinen Stuhl, hielt aber weiterhin meine Hand.
„Tut mir leid, ich wollte dich nicht aufregen“, sagte Max mit dem Ausdruck eines Hundes der etwas angestellt hat.
„Schon gut“, sagte ich und schniefte. „Du hast nur ausgespr o chen was ich die ganze Zeit spürte, ohne es in Worte fassen zu können. Es war ein seltsames Empfinden, das ich noch nie erlebt habe, aber jetzt ist es plötzlich wie wegg e blasen.“
James runzelte die Stirn. „Es wird schon nichts passieren. Jeder Fremde auf diesem Gelände würde uns sofort auffallen. Aber was machen wir jetzt mit Tommy?“
„Wir werden ihn überall hin mitschleppen müssen, aber seine Hä n de bleiben gefesselt und an den Laptop kommt er nicht mehr heran“, schlug Max vor und James und ich hielten das ebenfalls für das Beste.
„Nachdem wir in der Pyramide waren, könnten wir selbst eine Nachricht übermitteln. Etwa in der Art, dass sie leer war oder e t was Ähnliches“, überlegte ich laut.
„Das ist eine gute Idee. Vielleicht gibt der Kerl sich damit zufri e den“, sagte James und drückte meine Hand.
„Okay, dann also an die Arbeit. Tommy lassen wir heute vormittag erst einmal im heißen Zelt in seinem eigenen Saft schm o ren“, sagte Max und ging in Richtung Tempel.
Wir folgten ihm. Als wir an James’ Zelt vorbeikamen winkte er Max weiter und zog mich schnell hinein. Er umarmte mich fest.
„Keine Angst, wir schaffen es schon. Es wird nichts passieren, das verspreche ich dir. Ich passe auf dich auf“, sagte er leise in mein Ohr.
„Mein Held!“, versuchte ich zu scherzen. „Nach der heutigen D e monstration glaube ich sogar, dass du dazu sehr gut in der Lage bist. Hast du dich schon oft geprügelt?“
Er grinste und beteuerte über nicht mehr Erfahrung zu verfügen als jeder a n dere in seiner Heimatstadt. Ab und zu eine kleine Schlägerei hätte stets die Luft gereinigt und die Verhältnisse u n missverständlich geklärt.
„Männer“, sagte ich trocken. „Und ich hoffe, du glaubst Tommy wirklich kein Wort.“
Er schüttelte vehement den Kopf. „Wie sollte ich jemandem wie ihm glauben? Außerdem genügt es, wenn du mir sagst da ist nichts zwischen euch.“
„Da war nie etwas und es wird nie etwas sein“, gelobte ich.
„Dann ist das Thema für immer erledigt.“
Er küsste mich zärtlich. „Komm, jetzt wird es abenteuerlich.“
„Warte, erst muss ich unbedingt duschen.“
Er hatte die notwendige Hygiene bereits hinter sich, aber mein Körper fühlte sich noch immer verschlafen und klebrig an, nach der bewegten Nacht.
„Na gut, aber komm bitte schnell nach.“
Ich versicherte ihm keine zehn Kamele könnten mich davon abha l ten und sah ihm noch nach, als er zum Tempel ging, wie ich ihm schon so oft hinterher geblickt hatte und dabei seine enorme männl i che Ausstrahlung seufzend zur Kenntnis nahm. Doch diesmal fühlte es sich anders an und die Trennung hinterließ ein körperliches Sehnen, süß und schmerzhaft zugleich. Schließlich dre h te ich mich um und lief mit schnellen Schritten über den Platz in mein Zelt , um fr i sche Kleidung zu holen.
Nach dem Duschen ging ich nach Tommy sehen. Der Arbeiter vor dem Zelt hatte sich einen Sonnenschirm besorgt und döste vor sich hin. Ich fand eine Bewachung durch einen schlafenden Arbeiter w e nig sinnvoll und schickte den Mann an die Arbeit, was er mir mit einem Lächeln dankte.
Tommy lag noch immer auf der Seite und war eingeschlafen. Kein Wunder, wenn er die ganze Nacht alkoholisiert meine Sünden überwacht hatte. Ich entfernte seine Fesseln, damit er wenig s tens zur Toilette gehen konnte. Heute konnte er sowieso nichts mehr unternehmen. Was konnte er schon anstellen? Bis jetzt ha t ten wir nichts Wertvolles gefunden und ohne Laptop war er ohnehin aus dem Rennen. Ich packte den Computer in den dazugehör i gen Koffer und nahm ihn mit zum Tempel.
Dort waren Arbeiter tief im Tunnel damit beschäftigt, die Bodenplatte der Pyramide zu öffnen. Max stand auf dem Bretterb o den und zündete sich eine Zigarette an. Ich bat ihn hier unten nicht zu ra u chen, zum Schutz der Wandmalereien. Wie
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