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Riskante Enthüllung (German Edition)

Riskante Enthüllung (German Edition)

Titel: Riskante Enthüllung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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erfrischte meinen Körper oberflächlich, denn zum Duschen war keine Zeit. Außerdem wurde uns nahe gelegt, mit dem Duschwa s ser sorgsam umzugehen, denn der Wassertransporter könne erst in ein paar Tagen wieder hier sein. Ein schlechter Zeitpunkt für Wa s serknappheit, überlegte ich, wo meine erhöhte körperliche Aktiv i tät auch einer vermehrten Hygiene bedurfte, damit ich keine streunenden Kamelbullen anloc k te.
    Auf dem Rückweg ging ich nach Tommy sehen. Er saß auf se i nem Bett und frühstückte trockenes Brot und Kaffee.
    „Warum frühstückst du nicht mit den anderen?“, fragte ich ihn.
    Er schnaubte niedergeschlagen und schüttelte den Kopf. „Die ha s sen mich doch alle.“
    „Das wird sich ändern, wenn du uns alles erzählst.“
    „Das glaub ich kaum.“ Er schnaubte. Resigniert starrte er in se i nen Becher, als wolle er das Mischungsverhältnis zwischen Milch und Kaffee überprüfen.
    „Wie lange willst du noch so weitermachen?“, fragte ich schwach und wandte mich zum Gehen.
    „Du bist zu ihm gezogen“, murmelte er.
    Ich drehte mich um und sah ihn so lange an, bis er mir sein G e sicht zuwandte.
    „Warum nicht? Ich liebe ihn, verdammt noch mal. Du solltest dich für mich freuen.“
    Mit großen traurigen Augen starrte er ins Leere. Ich trat näher und kniete mich vor ihm in den Sand. Sein Gesicht blieb reglos und ich unterdrückte den Impuls , mit der Hand vor seinen Augen zu wedeln.
    „Tommy, bitte vergessen wir mal mein Privatleben. Es ist wir k lich besser, wenn du uns von Troja erzählst. Wer ist der Kerl?“
    Er drehte seinen Becher in den Händen und schwieg.
    „Du wirst deinen Job verlieren, ist dir das klar?“
    Selbst diese Drohung schien ihre Wirkung zu verfehlen. Ich seufzte und forschte weiter in seinem Gesicht, doch er glich einer Granitst a tue.
    „Du kannst machen was du willst, ich werde es dir niemals s a gen. Bitte lass mich allein“, flüsterte er.
    Ich erhob mich und tat ihm den Gefallen. Nun, da er nicht mehr senden konnte, machte ich mir Gedanken darüber, wie Troja reagi e ren würde. Würde er Tommys Schweigen einfach hinnehmen? War vielleicht noch jemand hier daran beteiligt? Eventuell einer der Arbe i ter? Das Team schied aus, denn ich hatte sie inzwischen gut genug kennen gelernt. Sie hatten nichts mit Menschen zu tun, die ihren einzigen Lebenssinn darin sahen ihre Keller mit seltenen Artefakten vollzustopfen. Wir vom Institut hatten schon viele zweifelhafte A n gebote dieser Art erhalten. Nun war Tommy auf das verlockende Angebot eines Sammlers hereingefallen, der nichts Geringeres als die Gesetze des Universums für sich beanspruchen wollte. Warum hatte Tommy widerstanden als es um das Schmuggeln einer irtrusk i schen Vase im Wert von ein paar Tausendern ging, war aber hier schwach geworden, wo es sich um einen Fund von so großer Bedeutung ha n delte? Wieder kam der Verdacht in mir hoch es musste sich um eine astronomische Bestechungssu m me handeln. Dennoch war mir sein Schweigen ein Rätsel.
     
    Im Küchenzelt frühstückte ich hastig etwas Brot und Kaffee und lief dann zum Tunnel. Die anderen waren bereits vorausgegangen und James hatte ich ebenfalls verpasst. Ich folgte dem langen Schlauch, der wohl am frühen Morgen von Max verlegt worden war, und freute mich über die gut atembare Frischluft in dem langen Gang, der mir nun schon so vertraut vorkam, dass ich ihn auch im Dunkeln hätte gehen können. An der Treppe angeko m men half mir James die letzte Stufe hinauf und begrüßte mich mit einem fröhlichen „Hallo Joe, da bist du ja endlich.“
    „Ich war noch bei Tommy. Er schweigt noch immer wie ein Grab.“
    James nickte. „Ich weiß, ich habe ihm vorhin etwas zu essen g e bracht, und er hat mich gleich rausgeschmissen.“
    Also hatte er Tommy versorgt, was ich sehr nett von ihm fand. Tommys Ve r halten war mehr als unhöflich und völlig ungewohnt. Er wurde mir immer rä t selhafter.
    „Sieh mal, Johanna“, rief Max enthusiastisch. „Wir haben es gleich geschafft. Nur noch ein paar Zentimeter, dann müsste sie aufgehen.“
    Sie hatten tatsächlich geschafft die Tür nicht zu beschädigen, wofür ich Max ausdrücklich lobte.
    Er lachte. „Meinst du, ich will unter James’ Fäuste geraten?“
    James grinste und biss in ein Stück Brot, dass er sich als Marsc h verpflegung mitgenommen hatte. Sie verstanden sich wieder ble n dend, die beiden, und ich freute mich über unser gut harmonisiere n des Team.
    „Achtung, meine Herren, Lady,

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