Riskante Enthüllung (German Edition)
Pyramide und es schien, als wenn er von unsichtb a ren Blitzen durchzuckt wurde. Er schloss die Augen und stand plöt z lich ganz ruhig da. Dann legte er auch die andere Hand auf die Pyr a mide und wirkte wie in Trance. Sein Gesicht entspannte sich und ich hatte den Eindruck er lächelte. James hob die Lampe höher und ich ging langsam um Max herum.
„Max?“, sagte James und runzelte beunruhigt die Augenbrauen.
Er bekam keine Antwort, doch ich machte mir keine Sorgen. Die Situation hatte noch immer nichts Beängstigendes. Unvermittelt löste Max seine Hände von der Pyramide und öffnete die Augen. Er stand da und betrachtete verblüfft seine Handflächen.
„Was ist passiert?“, sagten James und ich gleichzeitig.
„Es war fantastisch. Ich kann es nicht erklären, ihr solltet es selbst versuchen. Es ist sicher nicht gefährlich“, betonte er, als er mein skeptisches Gesicht sah.
„Hattest du eine Vision?“, fragte James.
„Eher eine Erkenntnis, ich finde im Moment nicht die richtigen Worte. Ve r such es einfach selbst.“
Er wies einladend auf die Pyramide und wirkte irgendwie verä n dert, aber nicht wesensfremd, nur glücklicher, gelöster. Ich warf einen zweifelnden Blick auf die Pyramide, doch sie zog mich m a gisch an und ich fragte James, ob wir es g e meinsam versuchen sollten.
„Okay“, sagte er. „Wenn schon, dann sollten wir beide gleichze i tig verrückt werden.“
Er übergab Max die Lampe und wir stellten uns gegenüber, die Pyramide zw i schen uns. Max nickte uns aufmunternd zu und ich hatte wirklich nicht den Eindruck, er habe den Verstand verloren. Aber wie auch immer, selbst wenn Max nicht dabei gewesen wäre, hätte ich es versucht. So war ich nun einmal, immer forschend und abenteuerl u stig. Ich genoss es, in James einen Partner gefunden zu haben, der vom selben Drang erfüllt war, in die Geheimnisse uns e res Planeten einzudringen, auch wenn es manchmal ein Risiko darstellte.
Wir legten unsere Hände auf die uns jeweils zugewandte Seite der Pyramide. Es wurde sehr warm und fühlte sich wattig an. Plötzlich erhöhte sich mein Herzschlag vor Aufregung bedenklich und einen Moment spielte ich mit dem Gedanken meine Hände wegzunehmen, als mich ein warmer Schauer überlief. Meine Augen schlossen sich und ich fühlte eine kribbelnde Energie über meine Hände in die A r me strömen und von dort aus weiter durch den Körper, bis sie an den Füßen wieder hinaus zu laufen schien und im Steinboden versi c kerte. Mein Herzschlag beruhigte sich und ich sah förmlich wie jede einzelne Körpe r zelle in mir vibrierte.
Nie hatte ich über meine Zellen nachgedacht, doch nun wurden sie mir bewusst, im Bruchteil einer Sekunde kannte ich sie alle persö n lich.
Dann bündelte sich die Energie in meinem Solarplexus und raste mit Schallg e schwindigkeit aus der Mitte meines Kopfes und mit ihr mein Wahrnehmung s vermögen. Ich konnte hinunter blicken auf die Erde, die immer kleiner wurde, als säße ich in einer Rakete. Ich sah Ägypten von oben, das tiefblaue Mittelmeer und schließlich schwebte ich im Weltraum. Die Sterne schossen an mir vorbei und plötzlich wurde das Tempo langsamer und ich trieb wie in einer großen Luf t blase mitten im All.
Meine Seele wurde befriedet und ich spürte keine Angst. Plöt z lich wurde mir alles klar, die Gesetze des Universums wurden in meinem Innern wach und ich wusste, sie waren schon immer da gewesen, ich hatte sie nur vergessen.
Fantastische Wirbel von Galaxien und Spiralnebel zogen harm o nisch an mir vorbei, als grüßten sie mich und verkündeten die ganze Herrlichkeit des Seins. Die unglaubliche Ruhe, die mit diesem g e spenstischen Vorgang einherging, beeindruckte mich tief.
Wozu eilen?
Warum das Leben in rasendem Tempo hinter sich bringen, als sei es eine Strafe Gottes und man müsse sich so schnell wie mö g lich von ihm lösen? Es war alles andere als eine Strafe. Es war so wundervoll, dass es jenseits aller Worte lag. Alle Kämpfe, gegen andere, sowie gegen sich selbst, entbehrten jeder Logik, denn man kämpfte immer nur gegen sich selbst. Im NICHT KÄMPFEN lag die Antwort, denn wer kämpft blockiert seine Lebensenergie. Hier oben floss die Ene r gie ungehindert, durchströmte und belebte alles. Von nun an würde ich nie wieder von toter Materie sprechen. Was ich sah, fühlte sich so lebendig an, wie mein eigener Körper. Ich spürte aber noch mehr, es war kaum zu beschreiben. Etwas durchdrang diese gewaltige Szen e rie, die mich trotz
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