Riskante Enthüllung (German Edition)
Gilgamesch hatte noch viel mehr erlebt und die fremden W e sen genau beschrieben, sodass es sich bei ihm wahrscheinlich doch um ein Raumschiff gehandelt hatte, oder aber er hatte die Ehre Nommo und dessen Rasse persö n lich kennen gelernt zu haben.
Verwirrt von den Eindrücken und dem Unvermögen sie in mein gesammeltes Wissen einzupuzzeln, beschloss ich später an meinem Schreibtisch zu Hause darüber nachzudenken. Das gehörte zu den Aufgaben des Nacharbeitens, denen ich mich nach Ende der Reise o h nehin intensiv widmen musste.
Nachdem sich alle zusammengefunden hatten, versammelten wir uns im Küchenzelt, das inzwischen nicht nur zur Nahrungsau f nahme und entspanntem Durchatmen nach harter Arbeit diente, sondern auch zum geistigen Austausch.
Ich hatte mich bequem in meinem Campingstuhl zurückgelehnt und die Füße auf James’ Schoss platziert, der mir sanft die Zehen massierte, was mich mit Wohlbehagen durchflutete. Die unfruch t bare Diskussion über den Mechani s mus der Pyramide hatten wir hinter uns gelassen und es herrschte nachdenkl i ches Schweigen. Max war in seine Messunterlagen vertieft und Stevens penetrierte einen Tasche n rechner, indem er unaufhörlich die gummierten Knöpfchen drückte.
„Die Strahlung hat ihren Höhepunkt erreicht, denke ich“, mu r melte er, a n scheinend endlich zu einem brauchbaren Ergebnis gekommen.
Max bestätigte diese Annahme nickend und hielt ihm ein Blatt P a pier vor die Nase, das er interessiert entgegennahm.
„Was für eine Art Strahlung ist das eigentlich?“, fragte James.
Max blickte von seinen Unterlagen auf, legte seinen Stift ab und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Seine gebräunten Arme ruhten lässig auf den schmalen Lehnen.
„Elektrischer Magnetismus. Eine Art Spannungsfeld geht von der Pyramide aus. Man müsste es eigentlich knistern hören wenn man sie berührt und es ist mir ein Rätsel warum es nicht so ist. Sie hat auch keine magnetische Anziehung öder ähnliches. Wir müssen das zu Hause genauer untersuchen.“
James nickte stumm.
„Eine noch unbekannte Kraft also“, mutmaßte ich und Max gab mir r echt.
„Es gibt ein Zitat von Max Planck, dem Physiker und Nobelpreisträger“, b e gann ich auszuführen. Die Amerikaner nickten, sie wussten von wem ich sprach. Ich durchwühlte meine Unterlagen auf der S u che nach der Zitatensammlung, die ich nebst ägyptischen Schrifte n sammlungen immer bei mir hatte. Ich konnte die Flut an Informati o nen nicht wortwörtlich im Gedächtnis behalten. „Er kam bereits vor Jahren zu dem Schluss, dass das Universum aus reiner Schwingung besteht und von einer Kraft zusamme n gehalten wird. Heute durften wir erfa h ren, dass er es sich ganz richtig vorgestellt hat.“
Ich blickte in interessierte Gesichter und James erwachte aus se i ner typischen Versunkenheit. Ich fand das Blatt, das ich gesucht hatte und las vor:
„Da es im gesamten Weltall weder eine intelligente, noch ewige Kraft gibt, müssen wir hinter dieser Kraft einen bewussten intellige n ten Geist annehmen. Dieser Geist ist der Urgrund aller Materie. Nicht die sichtbare und vergängliche Materie ist das Reale, Wirkl i che, Wahre - denn die Materie bestünde, wie wir gesehen haben, ohne diesen Geist überhaupt nicht - sondern der unsichtbare Geist ist das Wahre. Da es aber Geist an sich allein auch nicht geben kann, so n dern jeder Geist einem Wesen zugehört, müssen wir zwingend Geistwesen a n nehmen. Da aber auch Geistwesen nicht aus sich selbst sein können, sondern geschaffen werden müssen, so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollen Schöpfer ebenso zu benennen, wie ihn alle Kulturvölker der Erde früherer Jahrhunde r te genannt haben: Gott.“
„Ich beschäftige mich schon eine Weile mit diesen Dingen, denn die gängigen Religionen der Welt erschienen mir nicht schlüssig genug“, setzte ich erklärend hinzu, als James mich überrascht a n sah.
Er hatte mich womöglich wegen meiner locker eingestreuten religiösen Bemerkungen und Vergleiche beim Entziffern der Hieroglyphen, für streng ki r chengläubig und bibelfest gehalten.
„Das ist erstaunlich“, sagte er und ich konnte seinem Ausdruck nicht entnehmen, ob er Max Planck damit meinte, oder meine geist i gen Ansichten.
„Und Gott sind demnach wir selbst, also unsere Gedankenkraft. In letzter Zeit liest man oft über diese Weltanschauung“, warf Stevens ein. „Doch leider werden die Verfasser sofort in die Esot e rik-Schublade gesteckt und somit nicht mehr
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