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Riskante Nächte

Riskante Nächte

Titel: Riskante Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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sich.
    »Ich nehme doch an, dass Sie einen Grund hatten, mich hierherzubringen?«, sagte sie.
    Victoria trat dichter an die Tür und spähte durch das Gitter. »Ich fürchte, es wird einen weiteren tragischen Selbstmord in der Themse geben. Diesmal wird das Opfer Lady Ashtons unattraktive und sehr entfernte Verwandte aus der Provinz sein. Eine traurige Geschichte.«
    »Sie haben einen großen Fehler begangen, mich zu entführen«, sagte Louisa. »Mr. Stalbridge wird nicht erfreut sein.«
    »Wenn Stalbridge endlich erkennt, was eigentlich geschehen ist, wird es längst zu spät sein, daran noch etwas zu ändern. Außerdem bezweifle ich, dass ihm ihr Ableben sonderlich nahegehen wird, selbst wenn er die Wahrheit vermutet.«
    »Sie scheinen sich dessen sehr sicher.«
    Victorias Lächeln besaß die Arroganz absoluter Gewissheit. »Ich bin mir dessen sicher, weil ich ihn im Gegensatz zu Ihnen verstehe. Sobald man einen Mann erst einmal durchschaut hat und weiß, wonach er sich am meisten sehnt, hat man ihn völlig in der Hand.«
    »Wie können Sie behaupten, Mr. Stalbridge zu kennen? Nach seiner Aussage sind Sie beide sich nur sehr gelegentlich bei gesellschaftlichen Anlässen begegnet.«
    Victoria legte ihre Finger um eine der Eisenstangen in der Tür.
    »Ich sagte lediglich, ich wüsste, wonach er sich am meisten sehnt. Er ist besessen von dem Gedanken, seine geliebte Fiona zu rächen. Er hat von Anfang an vermutet, dass ihr Tod kein Selbstmord war.«
    »Und seine Vermutung war richtig, nicht wahr?«
    Victoria schenkte ihr ein eisiges Lächeln. »Ja. Und schon bald werde ich ihm geben, was er sich am meisten wünscht. Fionas Mörder. Seien Sie versichert, Stalbridges Sorge um Ihre Sicherheit beruht einzig auf Ihrer Nützlichkeit bei seinen Nachforschungen. Sobald Sie tot sind und er seine Antworten hat, haben Sie keinerlei Wert mehr für ihn.«
    »Hastings hat Fiona ermordet, oder?«
    »Mit meiner Hilfe.« Victorias Schulter hob sich zu einem anmutigen Schulterzucken. »Uns blieb keine andere Wahl. Sie überraschte uns an dem Abend des Balls im Garten. Ich weiß nicht, was sie ins Freie geführt hat. Vielleicht wollte sie frische Luft schnappen. Was immer es war, sie hörte einen Streit zwischen Hastings und mir mit an, bei dem es um Einzelheiten des Erpressungsgeschäfts ging, das ich eingefädelt hatte. Es lief zu meiner vollsten Zufriedenheit, aber Elwin wollte die Erpressungen ausweiten.«
    »Diese alten Ladys zu erpressen war Ihre Idee?«
    »Selbstverständlich. Alle Pläne, von denen Hastings so nett profitierte, wurden von mir ersonnen.« Victorias Gesicht verzerrte sich zornig. »Aber der Narr bildete sich ein, er wäre der brillante Kopf hinter allen Unternehmungen. Mein Fehler war, zuzulassen, dass er sich in seinen Illusionen verlor. Er kam tatsächlich zu dem Schluss, dass er mich nicht länger bräuchte.«
    »Was haben Sie Fiona angetan?«
    »Als ich ein leises Geräusch von der anderen Seite der Hecke hörte, wusste ich sofort, dass dort jemand stand und zweifellos genug gehört hatte, um uns zu ruinieren. Wir konnten es uns nicht leisten, sie am Leben zu lassen. Ich ging um die Hecke herum und sprach Fiona Risby höflich an, als wäre nichts geschehen. Hastings schlich sich von hinten an sie an und gab ihr mit dem Gehstock einen Schlag auf den Hinterkopf.«
    »Gütiger Himmel«, hauchte Louisa.
    »Sie war bewusstlos, und wir fesselten und knebelten sie mit ihren eigenen Kleidungsstücken. Dann trugen wir sie zum Gartentor hinaus und legten sie in die Gasse davor. Es war tatsächlich ein Risiko, sie dort liegen zu lassen, aber für den Moment war es die einzige Lösung. Wir kehrten in den Ballsaal zurück, riefen eine Droschke und fuhren davon.«
    »Und anschließend kehrten Sie zurück, um Fiona zur Themse zu schaffen?«
    »Darum hat Elwin sich gekümmert. Er nahm einen meiner Umhänge und kehrte in die Gasse zurück. Fiona Risby war noch immer bewusstlos, aber nicht tot, und Elwin wickelte sie in meinen Umhang.«
    »Wie hat er sie aus der Gasse und zum Fluss gebracht?«
    »Es dürfte Ihnen aufgefallen sein, dass Hastings ein großer, kräftiger Mann ist. Miss Risby war eine zierliche Frau. Elwin warf sie sich einfach über die Schulter und trug sie aus der Gasse, als wäre sie ein Sack Kohlen. An einer größeren Straße rief er sich eine Droschke.«
    »Und wie erklärte er dem Kutscher seine Last?«
    Victoria schmunzelte. »Das war ein Kinderspiel. Er behauptete, die Frau bei ihm wäre eine Hure, die

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