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Riskante Nächte

Riskante Nächte

Titel: Riskante Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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flackernden Licht der Lampe den grimmig entschlossenen Ausdruck auf seinem Gesicht erkennen.
    Er hielt einen großen, altmodischen Schlüsselbund in der einen und einen Revolver in der anderen Hand.
    »Was geht hier vor?«, fragte Louisa. »Was ist passiert?«
    »Irgendwo oben ist ein Feuer ausgebrochen. Wir können nicht riskieren, dass die Feuerwehr hier unten Ihre Leiche findet. Es würde zu viele Fragen aufwerfen. Sie kommen mit mir. Sie werden eben jetzt schon in die Themse gehen statt später.«
    Er steckte den Schlüssel ins Schloss der Zellentür und drehte ihn herum. Die uralte Tür öffnete sich widerstrebend. Die rostigen Angeln knirschten und quietschten.
    In Louisa glomm ein Funke Hoffnung auf. Ein Feuer bedeutete Panik und Durcheinander. Vielleicht würde sie Gelegenheit haben, andere Menschen auf sich aufmerksam zu machen oder sogar zu entfliehen.
    Die Tür stand offen. Quinby steckte den Revolver in die Manteltasche und langte in die Zelle. Seine Finger schlossen sich um Louisas Oberarm.
    »Beeilen Sie sich«, befahl er und zerrte grob an ihrem Arm. »Wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    »Sie erwarten doch wohl nicht von mir, dass ich in diesem Kleid laufe«, sagte sie. »Es ist unmöglich. Jedermann weiß, wenn man eine Frau zum Laufen zwingt, verheddern sich ihre Beine in den Röcken.«
    »Wenn Sie hinfallen, schleif ich Sie hinter mir her«, versprach er. »Sie haben die Wahl. Und kommen Sie gar nicht erst auf den Gedanken zu schreien. Es hört Sie sowieso niemand.«
    So viel also bewirkte ihre kindische Drohung. Ihr blieb nichts anderes übrig, als mit ihm zu gehen und auf eine günstige Gelegenheit zu hoffen. Sie raffte mit beiden Händen die Röcke und hob sie bis zum Knie an.
    Quinbys Finger klammerten sich schmerzhaft um ihren Arm. Er riss sie mit sich. Ihr sank der Mut, als sie erkannte, dass er beabsichtigte, sie durch die Tür in der äußeren Kammer zu führen und nicht die Treppe hinauf. Ihre Intuition sagte ihr, dass das nicht gut wäre.
    Quinby zerrte sie quer durch die Kammer und steckte einen der Eisenschlüssel in das alte Schloss, mit dem die Tür gesichert war. Die Tür schwang träge auf, und ein Tunnel aus Stein wurde sichtbar. Louisa hörte ein leises Rascheln. Ratten, schoss es ihr durch den Sinn. Ein ekelerregender Gestank schlug ihnen aus der Dunkelheit entgegen.
    »Sie haben doch wohl nicht vor, da ohne Lampe hineinzugehen«, sagte sie.
    Quinby blieb unentschlossen stehen. Schließlich stieß er einen geharnischten Fluch aus und ließ den schweren Schlüsselbund fallen. Er zerrte Louisa zu dem Tisch zurück, um die Laterne zu holen. Er griff gerade mit der freien Hand danach, als Anthonys Stimme von der Treppe herüberscholl.
    »Lassen Sie sie los, Quinby! «
    Quinby reagierte blitzschnell. Er legte seinen Arm um Louisas Kehle und wirbelte sie im gleichen Atemzug herum, sodass sie beide Anthony gegenüberstanden.
    Louisas Rücken war fest gegen Quinbys Brust gepresst. Er benutzte sie als menschlichen Schutzschild. Sie bemerkte, dass er seinen Revolver gezückt hatte. Doch die Mündung der Waffe zielte nicht auf Anthony. Sie zielte auf Louisas Schläfe.
    Louisa sah zu Anthony. Er stand in schweren Stiefeln und grober Arbeitskleidung im Treppenaufgang. Auch er hielt eine Waffe in der Hand.
    »Rühren Sie sich nicht von der Stelle«, knurrte Quinby, »oder ich jage ihr eine Kugel in den Kopf. Das schwöre ich.«
    »Lassen Sie sie gehen, Quinby! Ich werde Sie nicht aufhalten, wenn Sie in den Tunnel dort verschwinden«, sagte Anthony ruhig.
    »Sie kommt mit mir mit«, entgegnete Quinby. »Lassen Sie sofort die Waffe fallen, oder sie ist eine tote Frau!«
    »Sie brauchen sie doch gar nicht«, sagte Anthony und bewegte sich vorsichtig auf den Holztisch zu. »In was immer Sie hier verwickelt waren, Quinby, es ist vorbei. Sie können gehen, niemand wird sie aufhalten.«
    »Bleiben Sie stehen!«, Quinbys Stimme überschlug sich. »Oder wollen Sie zuschauen, wie ihre Freundin stirbt?«
    »Na schön.« Anthony blieb neben dem Tisch stehen.
    »Werfen Sie die Waffe auf den Boden und schieben Sie sie mit dem Fuß von sich weg!«, befahl Quinby.
    »Sie hält Sie doch nur auf«, sagte Anthony eindringlich. »Und Sie müssen um Ihr Leben rennen, denn Clement Corvus weiß, dass Sie in letzter Zeit Diener zweier Herren waren. Er ist nicht glücklich darüber.«
    »Der Teufel soll Sie holen, Stalbridge.« Quinbys wutverzerrtes Gesicht lief tiefrot an. »Ich bin mein eigener

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