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Riskante Nächte

Riskante Nächte

Titel: Riskante Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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genoss ihren Anblick und das Wissen, dass er ihre Lust geweckt hatte. Nach einer Weile öffnete er die Rollos.
    Als Louisa schließlich nichts mehr zum Zurechtrücken und Glattstreichen fand, lehnte sie sich im Sitz zurück und faltete verkrampft die Hände. Sie räusperte sich.
    »Nun denn«, sagte sie und verstummte wieder.
    »Sie haben meine Frage nicht beantwortet«, rief er ihr sanft ins Gedächtnis.
    Sie runzelte die Stirn. »Welche Frage?«
    »Wann Sie Ihre große Leidenschaft dafür entwickelt haben, die Verbrecher in der feinen Gesellschaft ihrer gerechten Strafe zuzuführen?«
    »Oh. Nachdem Mrs. Ashton mich bei sich aufgenommen hatte.« Sie schaute aus dem Fenster. »Vorher dachte ich, man könne nichts gegen diese Leute unternehmen.«
    »Ist jemandem, der Ihnen nahestand, etwas zugestoßen?«, hakte er behutsam nach. »Etwas, das in Ihnen den Drang weckte, an denen, die sich in den gehobenen Kreisen bewegen, Gerechtigkeit zu üben?«
    »Es war nichts Persönliches«, erwiderte sie mit glatter Zunge. »Nur etwas, das mir aufgefallen war und mich betroffen machte.«
    Der Hauch eines Lächelns spielte um seine Mundwinkel. »Ich muss Sie unbedingt einem Bekannten von mir vorstellen. Er ist ein Mann, der versteht, was es heißt, von einem Verlangen nach Gerechtigkeit getrieben zu werden. Ich schätze, Sie beide hätten sich viel zu erzählen.«
    Sie sah ihn etwas verwirrt an. »Wer ist dieser Mann?«
    »Sein Name ist Fowler. Er ist ein Detective von Scotland Yard.«
    Ein entsetzter Ausdruck huschte über ihr Gesicht. Er war fast augenblicklich wieder verschwunden, doch Anthony hatte ihn bemerkt und würde ihn so schnell nicht wieder vergessen.
    »Sie sind mit einem Polizisten bekannt?«, fragte sie gepresst.
    Rätsel über Rätsel. Er verschränkte die Arme und drückte sich tiefer in die Ecke des Verschlags. Seine Neugier war nun nicht mehr zu bezähmen.
    »Fowler leitete die Ermittlungen im Fall Fiona Risby«, erklärte er. »Er untersuchte auch den Selbstmord von Victoria Hastings. Wie ich war er überzeugt, dass eine Verbindung zu Elwin Hastings bestand, aber er konnte es nicht beweisen.«
    Sie umklammerte ihren Schirm so fest, dass es ein Wunder war, dass der Griff nicht zerbrach. »Hat dieser Detective auch den dritten Selbstmord untersucht, den Sie erwähnten? Den, der im gleichen Monat passierte?«
    »Joanna Barclay? Ja. Er musste sich damit befassen, da er im Mord an Lord Gavin ermittelte.«
    »Aha.«
    Sie schien nur mit Mühe zu atmen.
    »Ist Ihnen nicht wohl?«, fragte er, augenblicklich besorgt.
    »Nein, mir geht es gut, danke.« Sie stockte kurz. »Ich wusste nicht, dass Sie mit jemandem von Scotland Yard bekannt sind.«
    »Aus verständlichen Gründen posaune ich es nicht herum. Fowler ist gleichermaßen darauf bedacht, unsere Bekanntschaft nicht an die große Glocke zu hängen.«
    »Verstehe. Sie müssen gestehen, dass es für einen Gentleman Ihres Standes recht ungewöhnlich ist, Umgang mit einem Polizisten zu pflegen.«
    Er zuckte die Achseln. »Fowler und ich haben ein gemeinsames Interesse.«
    »Zu beweisen, dass Hastings Fiona ermordet hat?«
    »Ja.«
    »Gehe ich recht in der Annahme, dass Mr. Fowler Ihre Quelle für Informationen über Elwin Hastings ist?«
    Anthony nickte. »Er hat mir auch Hintergrundinformationen zu Clement Corvus gegeben. Fowler hat sich als ausgesprochen hilfreich erwiesen.«
    Sie schenkte ihm ein verkniffenes Lächeln. »Wie schön für Sie.«

15
    Kurze Zeit später geleitete Anthony sie zur Haustür von Nummer zwölf und verabschiedete sich.
    »Lassen Sie mir sofort eine Nachricht zukommen, falls und wenn Sie von Miranda Fawcett hören«, sagte er, als Mrs. Galt die Tür öffnete.
    »Das werde ich«, versprach Louisa hastig. Sie wollte ihn so schnell wie möglich loswerden.
    Er musterte sie mit einem kühlen, abschätzenden Blick und wandte sich dann zum Gehen. Mit einem höflichen Nicken zu Mrs. Galt stieg er die Eingangsstufen hinunter und ging zur wartenden Droschke.
    Louisa stürzte wie von tausend Höllenhunden gehetzt ins Vestibül. Sie warf Mrs. Galt förmlich ihren Hut und ihre Handschuhe hin.
    »Ist Lady Ashton zu Hause?«, fragte sie.
    »Noch nicht, Mrs. Bryce. Sie müsste aber bald vom Treffen des Vereins der Gartenfreunde zurückkommen.«
    »Ich bin im Arbeitszimmer.«
    Sie musste sich zwingen, gemessenen Schrittes zu gehen und nicht den Flur hinunterzustürzen. Sie betrat das Arbeitszimmer und schloss die Tür hinter sich. Die Hände noch immer

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