Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Riskante Nächte

Riskante Nächte

Titel: Riskante Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
Vom Netzwerk:
gesetzt, um sich zu bedanken und um mir zu berichten, was ihr Freund herausgefunden hatte«, setzte Louisa die Schilderung fort. »Ich beschloss, diesen Schwindel öffentlich anzuprangern, weil es noch etliche andere Opfer gab. Ich ließ mir einen Termin mit dem Herausgeber und Chefredakteur des Flying Intelligencer geben und wurde unversehens I. M. Phantom.«
    »Und ich wurde zu einem von I. M. Phantoms verdeckten Informanten.« Miranda strich die Falten ihrer Röcke so zurecht, dass sie noch perfekter und anmutiger lagen, und sah Anthony erwartungsvoll an. »Nun also, Louisa kündigte in ihrer Nachricht an, dass Sie mir einige Fragen stellen möchten.«
    »Meine Fragen stehen im Zusammenhang mit unseren Nachforschungen über Elwin Hastings«, sagte Anthony. Er wählte seine Worte mit Bedacht. »Wir haben Beweise gefunden, die darauf hindeuten, dass er sich als Erpresser betätigt hat.«
    Miranda stieß einen leisen, angewiderten Laut aus. »Für mich war Erpressung schon immer eines der niederträchtigsten Verbrechen.«
    »Viel von dem, was wir gefunden haben, waren Tagebücher und persönliche Briefe von jungen Ladys, die Leidenschaftliches über einen gut aussehenden Liebhaber enthielten«, fügte Louisa hinzu. »Wir können uns nur nicht erklären, wie sie in Hastings’ Hände gelangt sind.«
    Miranda nickte nachdenklich. »Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie mir keine Namen der Opfer nennen können?«
    »Ich fürchte ja«, bestätigte Louisa. »Wir sehen es als unsere Pflicht an, ihre Identität zu schützen.«
    »Das verstehe ich sehr gut«, erwiderte Miranda. »Ich würde Ihnen gern helfen, aber ich bin nicht ganz sicher, was ich für Sie tun kann.«
    Anthony sah sie an. »Sie scheinen viel über Hastings zu wissen. Sie konnten Louisa die Namen einiger seiner Geschäftsfreunde nennen und ihr sagen, dass er möglicherweise finanziell an einem Bordell beteiligt ist.«
    »Ja«, sagte Miranda. Sie zwinkerte Louisa zu. »Auch ich habe meine Informanten.«
    »Wir glauben nicht, dass Hastings dieses Erpressungsgeschäft alleine betrieben hat«, erklärte Louisa. »Wir wissen, dass er wenigstens einen anderen Spießgesellen hatte, einen Handlanger namens Phillip Grantley. Doch Grantley hat sich vor zwei Wochen eine Pistole an die Schläfe gesetzt.«
    »Was wir wissen möchten, ist, ob Hastings noch andere Leute für sich arbeiten lässt«, sagte Anthony. »Speziell einen gut aussehenden, blonden Mann Ende zwanzig. Wir sind überzeugt, dass es diesen Mann gibt und dass er es war, der die jungen Ladys kompromittierte, deren Verwandte später erpresst wurden.«
    »Ah, ja, jetzt verstehe ich«, sagte Miranda. »Ich kann Ihre Frage nicht auf Anhieb beantworten, aber ich stelle gern Erkundigungen an. Würden Sie mir ein oder zwei Tage Zeit geben?«
    »Selbstverständlich«, antwortete Louisa. »Und vielen herzlichen Dank auch. Mr. Stalbridge und ich sind Ihnen zutiefst ergeben.«
    »Unsinn.« Miranda winkte mit einer anmutigen Geste ab. »Sie wissen, wie sehr ich unsere kleinen Abenteuer genieße.«
    »Da wäre noch etwas«, sagte Anthony.
    Miranda sah ihn fragend an. »Ja, Mr. Stalbridge?«
    »Verzeihen Sie mir, wenn ich Ihnen zu nahe trete, aber Louisa erzählte mir, dass Sie und Mr. Clement Corvus sich sehr nahestehen.«
    Miranda stieß ein kehliges, aufreizendes Lachen aus. »Das tun wir in der Tat, Sir. Seit über zwanzig Jahren mittlerweile.«
    Anthony holte einen Umschlag aus seiner Gehrocktasche. »Dürfte ich Sie in diesem Fall bitten, Mr. Corvus dies hier von mir zu geben, mit meinen besten Empfehlungen?«

14
    Anthony half Louisa in den Kutschverschlag. Er hatte für den Nachmittag eine Droschke gemietet, statt seine eigene Kutsche zu benutzen. Man musste ja nicht unbedingt in die Welt hinausposaunen, dass er und Louisa der ehemaligen Schauspielerin einen Besuch abstatteten.
    Als er ihr gegenüber Platz nahm, bemerkte er, dass Louisa vor Aufregung schier übersprudelte. Und wieder einmal stellte er fest, dass er sie in jeder Stimmung faszinierend fand. Wann immer er in ihrer Nähe war, spürte er eine zutiefst sinnliche, unergründlich weibliche Energie, die zum männlichen Kern seines Wesens sprach. Er fühlte sich wie von unsichtbaren Banden zu ihr hingezogen. So etwas hatte er noch bei keiner anderen Frau erlebt.
    »Was war in dem Umschlag?«, platzte sie heraus.
    Er zwang sich, sich auf die Frage zu konzentrieren. »Einige Papiere, die sich auf das Konsortium beziehen, das Hastings jüngst mit

Weitere Kostenlose Bücher