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Riskante Nächte

Riskante Nächte

Titel: Riskante Nächte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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vor den Eingangsstufen des Klubs. Die beiden Männer stiegen eilig ein.. »Folgen Sie dem Hansom, aber halten Sie ein wenig Abstand«, wies Anthony den Kutscher an. »Ich will nicht, dass sie uns bemerken, aber ich will sie auch nicht aus den Augen verlieren. Es wartet ein großzügiges Trinkgeld auf Sie, wenn es Ihnen gelingt, an der Kutsche dranzubleiben.«
    »Kein Problem, Sir. Die werden uns bei diesem Verkehr sowieso nicht bemerken.«
    Der Kutscher ließ die Zügel gegen das Hinterteil des Pferdes klatschen. Eine vierrädrige Kutsche hätte große Schwierigkeiten gehabt, auf den geschäftigen Straßen eine andere Droschke zu verfolgen, doch der schnelle, wendige, zweirädrige Hansom schlängelte sich mühelos durch den Verkehr.
    Nach mehreren Abbiegungen und Abzweigungen erreichte Hastings’ Kutsche ein älteres Viertel, in dem die Straßen eng und schlecht beleuchtet und viele Fenster in den Häusern dunkel waren. Der einzige Lichtfleck war eine kleine Spelunke, die in einem kränklich gelben Schein erstrahlte.
    Was veranlasste einen Mann wie Hastings dazu, sich in eine der gefährlichen Gegenden der Stadt zu begeben?
    Hastings’ Droschke hielt vor der Spelunke. Anthonys Kutscher brachte seinen Hansom ein Stück entfernt zum Stehen.
    Hastings und Quinby stiegen aus, ohne Anthonys Kutsche auch nur eines Blickes zu würdigen. Quinby steckte seine Hand in die Manteltasche und behielt sie dort. Er trägt seinen Revolver stets bei sich, ging es Anthony durch den Sinn.
    »In der Nachricht hieß es, er würde am Ende dieser Gasse auf mich warten.« Hastings blieb am Eingang eines dunklen, schmalen Lieferantenwegs stehen, der die Spelunke von den Nachbarhäusern trennte. »Zünden Sie ein Streichholz an. Sie gehen voraus.«
    Quinby sagte nichts, riss aber wie befohlen ein Streichholz an. Die Flamme beleuchtete seine harten Züge. Anthony sah, wie er sich gewieft umschaute und die Umgebung mit ausdruckslosen Augen absuchte. Er warf einen Blick zu dem zweiten Hansom. Anthony wusste, dass Quinby ihn unmöglich in der Dunkelheit des Verschlags ausmachen konnte, doch der forschende Blick ließ ihm dennoch die Nackenhaare zu Berge stehen.
    Quinby kam offenkundig zu dem Schluss, dass Anthonys Kutsche keine unmittelbare Gefahr darstellte. Er zückte seinen Revolver und führte Hastings in die unbeleuchtete Gasse.
    Anthony angelte einige Münzen aus seiner Tasche und reichte sie dem Fahrer durch die Öffnung in der Rückwand des Hansoms.
    »Das ist das Trinkgeld, das ich Ihnen versprochen habe«, sagte er. »Es gibt ein weiteres, wenn Sie bei meiner Rückkehr noch hier sind.«
    Der Kutscher ließ die Münzen mit einer flinken, geübten Handbewegung in seiner Tasche verschwinden. »Ich werde hier sein.«
    Anthony stieg aus der Kutsche und ging zu dem Eingang der Gasse, in der Hastings und sein Gefährte verschwunden waren. Am anderen Ende der Gasse machte er den fahlen gelblichen Lichtschein des Streichholzes aus. Drei Gestalten wurden davon beleuchtet, Quinby, Hastings und ein dritter Mann. Leises Stimmengemurmel war zu hören, doch Anthony konnte nicht verstehen, was gesprochen wurde.
    Im nächsten Moment erlosch das Streichholz. Das Geräusch von Stiefeln auf Steinpflaster erscholl. Hastings und Quinby kamen eiligen Schrittes zurück.
    Anthony suchte in einem dunklen Hauseingang Deckung. Hastings stürmte beinahe im Laufschritt aus der Gasse. Quinby folgte dichtauf, doch im Gegensatz zu seinem Arbeitgeber schien er die Ruhe selbst.
    Hastings stieg in die Kutsche, in der sie gekommen waren. Quinby folgte ihm. Der Kutscher ließ die Zügel knallen, und der Hansom jagte davon.
    Anthony wartete einen Moment. Dann holte er den Revolver, den er mitgebracht hatte, aus seiner Tasche und trat vorsichtig in die enge Gasse.
    Am anderen Ende leuchtete eine Laterne auf und warf den Schattenriss eines Mannes an die Wand. Die Gestalt bewegte sich eilig auf den Ausgang der Gasse zu. Anthony folgte ihr. Er gab sich alle Mühe, kein Geräusch zu machen, doch der Mann musste etwas gehört haben, oder vielleicht war er schlicht nervös. Er wirbelte herum und riss sich die Zigarette aus dem Mund.
    »Wer ist da?«, rief er. Er hielt die Laterne hoch und spähte in die Dunkelheit. »Sind Sie das, Mr. Hastings? Was wollen Sie denn jetzt noch? Ich habe Ihnen alles erzählt, was ich weiß, das schwöre ich.«
    »Dann können Sie es jetzt mir erzählen«, erwiderte Anthony und trat ins Licht, damit der Mann den Revolver sehen konnte. »Ich

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