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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Sie wusste nicht, ob sie es ertragen hätte, von seinen glühenden Augen beobachtet zu werden, während sie ihn berührte. Nicht nach dem Kuss, den sie vorhin geteilt hatten. Vorsichtig ließ sie sich neben dem Sofa auf die Knie sinken. Matt war so lang, dass seine Beine ein gutes Stück über die Couch hinausragten, und so breit, dass neben ihm keine Maus mehr Platz gefunden hätte. Nur an seiner Hüfte war noch ein Stück frei. Doch es war ihr lieber, wenn sie ihm nicht so nahe kam.
    Sanft ließ sie ihre Finger über seinen Rücken wandern. »Sag mir, wenn es irgendwo wehtut.«
    Matt stöhnte. Er hätte ihr genau sagen können, wo es ihm im Moment wehtat, aber er bezweifelte, dass ihre Salbe an dieser speziellen Stelle helfen würde. Damit sie nicht so schnell fertig wurde, zuckte er bei manchen Berührungen zusammen und wurde von ihr mit vorsichtigem Einreiben der Salbe belohnt.
    Viel zu schnell waren alle vermeintlichen Verletzungen verarztet, und Shannon lehnte sich zurück. »Fertig. Du kannst dich wieder anziehen.«
    Matt blickte schläfrig zu ihr auf. »Und wenn ich nun sagen würde, dass durch den Sturz mein Nacken ganz steif geworden ist?«
    Shannon lächelte. »Ist er das denn?«
    »Nein, um ehrlich zu sein, ist er das schon seit Tagen. Diese viele Fahrerei …«
    Lachend legte Shannon wieder ihre Finger auf seine heiße Haut. »Okay, schon überredet. Aber höchstens zehn Minuten.«
    Matt schloss wieder die Augen. »Danke.« Als ihre Finger sich in seine verhärteten Muskeln gruben, stöhnte er erneut genüsslich auf. Gott, tat das gut!
    Kurz darauf wechselte Shannon die Stellung. Sie platzierte ihre Knie zu beiden Seiten seiner Hüfte und hatte so einen viel besseren Zugriff auf seinen Rücken und die Oberarme. »Der Beruf eines Versicherungsvertreters muss ziemlich gefährlich sein.«
    Matt klappte ein Auge auf. »Wieso?«
    Shannon deutete auf seinen Rücken. »Die Narben.«
    Matt schloss das Auge wieder und grinste. »Das kann man so sagen.«
    »Aber wie …?«
    »Bist du sicher, dass du das wissen willst?«
    »Nein, aber erzähl es trotzdem.«
    Lachend begann Matt mit seiner Aufzählung. »Also, die Narbe am rechten Oberarm: Stacheldraht. Schulter: Betonpfeiler. Seite: Operation. Gesicht: Splitter einer Hauswand. Linker Arm: Messer.«
    Ruckartig setzte Shannon sich auf. Messer? »Es hat dich jemand mit einem Messer verletzt?«
    Matt hob sie hoch und drehte sich auf den Rücken. Ohne Vorwarnung saß Shannon plötzlich rittlings auf seinem schmerzenden Schaft.
    »Oh!«
    Matt grinste sie an und legte ihre Hände auf seine Brust. »Hier bin ich auch ein bisschen verspannt.«
    Als sie sich nicht rührte, seufzte er. »Ja, ein Messer. Du glaubst gar nicht, mit was für Sachen die Leute auf einen Vertreter losgehen. Einmal hat mich eine Hausfrau mit einem Staubsauger bedroht, hätte mir fast die edelsten Teile eingesogen.«
    Shannon fing an zu lachen.
    Matts Augen verengten sich bedrohlich. »Wie, du lachst darüber? Das hätte wirklich fatal ausgehen können.«
    Shannon lachte nur noch stärker.
    »Na warte!« Mit einem Ruck rollte er sich herum. Shannon konnte sich nicht auf ihm halten und rutschte langsam zu Boden. Doch das störte sie gar nicht, sie rollte sich zu einer Kugel zusammen und lachte weiter. Kopfschüttelnd setzte sich Matt auf und blickte auf Shannon hinunter. Woher sollte er denn auch wissen, dass sein Seemannsgarn so eine Wirkung auf sie haben würde? Schließlich sank er neben ihr zu Boden, zog ihren vom Lachen entkräfteten Körper auf seinen Schoß und schloss sie fest in seine Arme.
     
    23
    Unruhig rutschte Paul auf dem Sitz des Mietwagens hin und her. Die beiden »Gorillas« waren vor kurzer Zeit aus dem Wagen gestiegen und im Unterholz verschwunden. Das Auto war etwas versteckt auf einem kleinen Parkplatz am Straßenrand abgestellt. Außer ihm saßen jetzt nur noch der Fahrer und sein Kontaktmann Packard im Wagen.
    Schließlich hielt er die Ungewissheit nicht mehr aus. »Ist das nicht etwas gefährlich, sie so in aller Öffentlichkeit abzufangen?«
    Packards Lächeln war eisig. »Keineswegs. Wir haben die Straße vor einiger Zeit auf beiden Seiten abgesperrt. Hier kommt garantiert kein Auto durch.«
    Paul wurde schon wieder übel. »Und was ist, wenn sie einfach umdrehen, sobald sie die Falle bemerken?«
    Das Glitzern in Packards eisblauen Augen zeigte, wie viel Vergnügen ihm die ganze Sache bereitete. »Dafür haben wir noch eine Gruppe hinter ihnen. Wir nehmen sie ins Sperrfeuer.

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