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Riskante Versuchung

Riskante Versuchung

Titel: Riskante Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brockmann
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Schulter.
    Sie ließ ihn jedoch nicht los - sie wollte ihn noch nicht loslassen. Ihre Arme lagen fest um seine Taille, und sie drängte sich an ihn.
    „Jess“, meinte er sanft. Zögernd nahm er sie wieder in die Arme.
    Verliebt schaute sie ihn an, und er sog scharf die Luft ein.
    Dann zog sie seinen Kopf zu sich herunter und küsste ihn.
    Es war der perfekte Kuss.
    Langsam und sinnlich, mit der Verheißung von Leidenschaft und ewiger Liebe sowie all der Dinge, die noch kommen, die sie in Zukunft miteinander teilen würden …
    Eine Verheißung, die keiner von ihnen würde erfüllen können.
    Langsam ließ er die Arme sinken, als koste ihn das seine letzte Kraft.
    „Ich liebe dich“, sagte sie und sah, dass seine Augen sich mit Tränen füllten.
    Er hatte die braunen Kontaktlinsen wieder herausgenommen. Jetzt waren seine Augen wieder leuchtend blau, nur dass in ihnen deutlich sichtbar ein Ausdruck von Verzweiflung lag.
    Es wurde Zeit, sich zu verabschieden.
    Jess ließ seine Hand los, um ihre Handtasche zu nehmen. Sie holte ihre Brieftasche heraus und entnahm dieser ein paar Geldscheine.
    „Hier sind achthundert Dollar“, erklärte sie und hielt ihm das Geld hin. „Das ist nicht viel, aber ich weiß, dass dein ganzes Geld in deiner Wohnung war und …“
    Rob starrte auf die Geldscheine in ihrer Hand und begriff, dass sie für ihn ihre ganzen Ersparnisse vom Konto abgehoben hatte. Womit hatte er die Liebe dieser Frau nur verdient?
    Er hatte ihr nur vage, ausweichende Antworten gegeben, Halbwahrheiten, und trotzdem liebte sie ihn so sehr, dass sie solche Opfer für ihn brachte.
    „Nimm es“, bat sie ihn leise.
    „Nein. Danke, Jess, aber ich habe genug Geld. Banken habe ich noch nie getraut. Ich hatte überall im Haus Bargeld versteckt, das meiste davon in deiner Garage. Ich habe reichlich und sogar etwas für dich dagelassen. Es befindet sich in der obersten Schublade deines Nachttisches. Ich wollte, dass du es bekommst. Und falls das FBI es nicht findet, gibt es in meiner Wohnung noch mehr Bargeld. Es ist in dem Bedienfeld der Mikrowelle.“ Er lächelte über ihren erstaunten Gesichtsausdruck. „Ja, wahrscheinlich werden sie es finden. Aber wenn nicht, möchte ich, dass du es behältst.“
    Langsam steckte sie die neuen Hundertdollarscheine wieder ein. „Ich will dein Geld nicht.“
    „Betrachte es als die Miete, die ich dir noch schuldig bin. Du kannst damit Frank entschädigen.“
    Frank. Beide dachten gleichzeitig an ihn. Er saß noch immer gefesselt in Jess‘ Wohnzimmer.
    „Ich sollte mich wieder auf den Weg machen“, flüsterte sie. „Es wird spät. Ich muss Kelsey abholen … und den armen Frank losbinden …“
    Draußen erhellte ein Blitz den weißen Strand. Das Unwetter kam näher. Der Wind warf draußen auf der Terrasse einen Liegestuhl mit Aluminiumrahmen um, sodass sie beide erschraken.
    Jess‘ Augen waren wie dunkle Seen in ihrem blassen Gesicht. Rob sah Verunsicherung und Traurigkeit in ihnen, und er sehnte sich danach, Jess wieder lächeln zu sehen. Nur gab es nichts mehr, was sie zum Lächeln bringen konnte. Was ihnen jetzt noch blieb, war der Schmerz.
    Rob war klar, dass ein großer Teil von ihm innerlich sterben würde, sobald sie zur Tür hinaus war. Aber er wusste auch, dass es umso schlimmer werden würde, je länger sie den unvermeidlichen Abschied in die Länge zogen. Es gäbe dann keine Möglichkeit mehr, jemals darüber hinwegzukommen. Und er wusste, dass sie genauso fühlte.
    Mit beiden Händen umfasste er ihr Gesicht und küsste sie ein letztes Mal, presste seine Lippen hart und hungrig auf ihre. Noch ehe sie diesen wilden Kuss erwidern konnte, schob er sie wieder von sich.
    „Geh“, forderte er sie harsch auf.
    „Rob …“
    „Bitte, Jess. Geh jetzt und schau nicht mehr zurück. Fahr nach Hause, binde Frank los und verlieb dich in ihn. Er ist ein guter Mann und kann dir all das geben, was ich dir nicht geben kann …“
    „Ich will Frank nicht! Das habe ich dir schon einmal gesagt …“
    „Dann eben diesen FBI-Agenten! Wie war noch sein Name?“
    „Du meinst Parker Elliot?“
    „Genau, dieser Elliot …“
    „Ach komm schon!“, fuhr sie ihn wütend an. „Ich werde gar nicht in der Lage sein, dich zu vergessen, als hättest du nie existiert …“
    „Jess, du musst nach vorne schauen …“
    „Nein …“
    Er schlug mit der flachen Hand auf den Küchentisch, dass es laut knallte. „Doch, verdammt! Und jetzt geh endlich! Los, mach schon, denn es bringt mich

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