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Ritter 01 - Die Rache des Ritters

Ritter 01 - Die Rache des Ritters

Titel: Ritter 01 - Die Rache des Ritters Kostenlos Bücher Online Lesen
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gesagt habe. Es tut mir leid, dich zurückgestoßen zu haben. Ich bin so schrecklich durcheinander gewesen in diesen letzten Tagen … «
    Er streckte die Hand aus und zog sie in seine Arme, während er sich an das Kissen lehnte. »Mehr, als du vermutlich weißt, meine liebe Lady, bedauere ich, dass wir uns unter diesen unglücklichen Umständen begegnet sind.«
    Raina schloss die Augen und lehnte sich in seine warme Umarmung. »Das weiß ich«, flüsterte sie inbrünstig. »Das weiß ich.«
    Sie schwiegen und hielten sich für einen kostbaren stummen Augenblick in den Armen. Dann holte Gunnar tief Luft, seine Berührung wurde leichter, bis er sich von Raina löste und die Umarmung so zart endete, wie sie begonnen hatte. Raina öffnete die Augen und sah, dass er eingeschlafen war. Sie betrachtete ihn eine Weile, diesen zärtlichen, verwirrenden Mann, und als sie sicher war, dass er nicht aufwachen würde, flüsterte sie ihm zu, dass sie ihn liebte.
    Raina traf Merrick in der Küche, wo er am Herd stand und eine Mixtur zusammenrührte. Er sah mit einem freundlichen Lächeln auf, als sie hereinkam. Sie fasste es als ein Willkommen auf und ging zu ihm. »Ich habe eben nach Alaric gesehen«, sagte sie. »Er sieht wohl aus. Viel besser, als es ihm unter meiner Pflege ergangen wäre. Bitte verzeiht, dass ich an Eurem Können gezweifelt habe, Merrick«
    »Bah.« Der alte Mann winkte ab. »Du hast das sehr gut gemacht. Der Junge hatte Glück, dass du dich um ihn gekümmert hast. Nicht viele Heiler, und schon gar nicht Heilerinnen, wären in der Lage gewesen, den Anblick einer solch hässlichen Wunde zu ertragen.«
    »Nun, ich bin Euch ebenso dankbar … und ich bin sicher, Gunnar ist es auch.« Raina glaubte zu bemerken, dass Merricks Miene sich leicht anspannte, als sie Gunnars Namen erwähnte, war sich aber nicht ganz sicher, weil er sich im selben Moment wieder dem Herd zuwandte. »Was habt Ihr denn in dem Kessel?«, fragte sie.
    »Oh, ein paar Vogelbeeren und Kräuter, die helfen sollen, dass die Wunde sich sauber schließt und sich keine Entzündung bildet.« Raina spähte über Merricks gebeugten Rücken in den Kessel, aus dem Dampf aufstieg. Angesichts des dicken, bräunlich gelben Schaums, der sich auf der Oberfläche des Suds abgesetzt hatte, zog sie die Nase kraus. »Kennst du dich mit Kräutern aus, Mädchen?«
    »Nein«, erwiderte sie und zog sich ein Stück weit von dem herben Dampf zurück. »Meine Mutter kannte sich aus, aber sie ist gestorben, als ich noch sehr klein war, deshalb habe ich es leider nie gelernt.«
    »Nun, vielleicht kann ich dich einiges lehren, solange ich hier bin, eh?« Er wandte sich um und lächelte. »Jeder gute Heiler muss etwas über Kräuter wissen.«
    »Oh, ich – «, wollte Raina beginnen, um ihm die Wahrheit zu gestehen, dass sie keine Heilerin war, doch dann dachte sie darüber nach. Es war klar für sie, dass Gunnar dem alten Merrick nicht gesagt hatte, wer sie war oder warum sie sich in der Burg aufhielt. Vermutlich hatte er nicht die Zeit dazu gehabt, vielleicht hatte er es aber auch nicht für nötig gehalten. Was immer auch seine Gründe gewesen sein mochten, sie war insgeheim dankbar dafür, dass er diesen beschämenden Teil ausgelassen hatte. Wenn Merrick glaubte, dass sie zu Gunnars Sippe gehörte oder sie gar für seine Geliebte hielt, dann kam ihr das gut zupass. Im Moment tat es ihr einfach gut, mit jemandem zu reden, ohne ihre missliche Lage eingestehen zu müssen. »Das würde mir sehr gefallen«, entgegnete sie.
    »Hier«, sagte Merrick und hielt ihr den langstieligen Holzlöffel hin, mit dem er den Sud gerührt hatte. »Ich wette, deine Knochen sind jünger und beweglicher als meine. Rühre das, Mädchen, während ich mich ein wenig ausruhe, eh?« Raina nahm ihren Posten am Kessel ein, während Merrick sich mit großem Geseufze und Gestöhne auf einen Stuhl hinter ihr setzte. »Sag mir, Mädchen, bist du der Grund für die Veränderung, die ich bei ihm sehe?«
    Merricks Frage brachte ihr Herz dazu, schneller zu schlagen. Wusste er doch, wer sie war? Und welche Veränderung meinte er? Sie rührte weiter den Sud um, während sie versuchte, ihr Erstaunen zu verbergen. »Ich bin nicht sicher, ob ich verstehe, wonach Ihr mich fragt, Merrick.«
    Das Schweigen hinter ihr dehnte sich in die Länge, und Raina wusste, dass der alte Mann sie betrachtete und vermutlich damit rang, was er ihr sagen wollte. »Du könntest die Heilerin der Burg sein, aber ich würde sagen, das

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