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Ritter des dunklen Rufes

Ritter des dunklen Rufes

Titel: Ritter des dunklen Rufes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Gabala befehlen. Ollathair war der letzte Waffenmeister.«
    »Was geschah mit den Rittern?«
    »Das weiß niemand genau. Aber der König sandte einen Boten zu Samildanach, dem Ersten Ritter, und bat um einen besonderen Gefallen. Es heißt, dass diese Bitte die Ritter in die Welt der Dämonen brachte, wo sie noch immer für das Gute kämpfen. Ich weiß nicht, was aus ihnen geworden ist. Es war das erste Jahr der Regentschaft des neuen Königs. Vielleicht ließ er sie vergiften, weil sie in verschiedenen Streitfällen gegen ihn entschieden hatten. Vielleicht wurden sie von gedungenen Mördern getötet. Vielleicht sind sie auch in ein anderes Land geflohen. Wie ihr Schicksal auch immer verlief, Ollathair wurde jedenfalls von den Männern des Königs gefangen genommen und eingekerkert. Er starb in Furbolg. Warum interessierst du dich so sehr für einen toten Zauberer?«
    »Ich weiß nicht«, log Lámfhada. »Er interessiert mich eben einfach.«
    »Das Reich könnte sie jetzt gut gebrauchen – die Ritter, meine ich«, sagte Nuada.
    »Genau das, was wir brauchen«, pflichtete Llaw Gyffes sardonisch bei, schloss die Tür hinter sich und ging zum Feuer. »Eine Handvoll Ritter in hübschen Rüstungen! Ich bin sicher, sie würden den König unterwerfen!«
    »Sie waren mehr als nur Ritter«, erklärte Nuada. »Und größer als Helden. Spotte nicht über sie.«
    Llaw wärmte sich die Hände am Feuer. »Ihr Sagendichter seht nie die Wirklichkeit, was? Alles ist Teil einer großen Sage. Du kamst her, um einen Rebellenführer zu finden und fandest lediglich einen gesetzlosen Grobschmied. Das ist die Wirklichkeit. Die Ritter waren auch nur Menschen, sie kannten Gier und Lust und Verzweiflung wie alle anderen auch. Mach sie nicht zu Göttern, Nuada.«
    »Da stimme ich dir zu, Llaw. Aber mach auch keine Narren aus ihnen, denn sie waren alle bessere Männer als du.«
    »Das ist nicht schwierig«, gab Llaw zu und schlug Nuada auf die Schulter. »Aber ich lebe, wo viele bessere Männer tot sind. Und ich bleibe auch am Leben – weil ich mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmere und die Heldentaten dir und deinen Geschichten überlasse.«
     
    Der Einstige Ritter ritt den Hügel hinauf und stieg vor den verkohlten Überresten von Ollathairs Haus vom Pferd. Der Hengst Kuan war nervös und ängstlich. Als der beißende Rauch in seine geblähten Nüstern drang, wieherte er und wich zurück. Der Einstige Ritter klopfte ihm den Hals.
    »Alles in Ordnung, Großherz. Das ist nur die Ruine eines Hauses, nichts Schlimmes. Warte auf mich.« Vorsichtig bahnte er sich einen Weg durch die Glut, auf der Suche nach einem Toten. Aber er fand nichts.
    Er kehrte zu seinem Pferd zurück, löste die Satteldecke und nahm seinen Proviantbeutel vom Knauf. Es war nur sehr wenig übrig: drei Honigkuchen und ein kleiner Sack voll Hafer. Er fütterte Kuan mit einem Kuchen und aß die beiden anderen. Dann holte er Wasser aus dem Brunnen und trank, den Eimer stellte er vor den Hengst, damit dieser seinen Durst löschen konnte.
    Ollathair war nicht mehr da. Hatten die Bewaffneten ihn mitgenommen? Er bezweifelte das. Hätten sie das Haus zerstört?. Vielleicht. Aber es gab keinerlei Kampfspuren. Er sah Spuren dicht beim Brunnen und kniete daneben nieder. Pfotenabdrücke, tief und deutlich. Löwen? Hier, so dicht bei der Stadt? Er stand auf und folgte den Spuren ein Stück weit. Männer waren den Hügel hinab gerannt, geschlittert und gerutscht, die Tiere ihnen auf den Fersen. Er grinste, dann lachte er laut auf, doch das verstärkte den Druck auf seiner Kehle, und er beruhigte sich. Die Tiere waren zurück zum Haus getrottet, wo zwei Männer gestanden hatten. Der Einstige Ritter kniete erneut nieder. Die Pfotenabdrücke waren plötzlich tiefer geworden. Er überlegte einen Moment, dann stellte er fest, dass einige der Stiefelspuren, die aus dem Haus herausführten, ebenfalls tief waren. Ollathair hatte die Löwen beladen und war dann in Richtung der bewaldeten Berge aufgebrochen … vor vielleicht vier, fünf Stunden.
    Kuan wieherte, den Kopf zu dem Pfad gewandt, der in die Stadt führte. Der Einstige Ritter sah eine Gruppe von Reitern auf das ausgebrannte Haus zugaloppieren. Rasch verwischte er mit den Füßen die Spuren, dann zog er Kuans Sattelgurt stramm und stieg auf, lenkte den Hengst so, dass die Spuren noch weiter zerstört wurden.
    Als die Ritter näher kamen, sah er, dass alle Brustplatten trugen, auf die ein Rabe gemalt war. Es waren etwa

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