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Ritter des dunklen Rufes

Ritter des dunklen Rufes

Titel: Ritter des dunklen Rufes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Sehne hängend. Blut spritze aus dem Hals. Kuan drehte sich mit dem Rücken zu dem Ungeheuer und schlug mit den Hinterbeinen aus, die Hufe donnerten gegen den Körper des Untieres und schleuderten ihn hoch. Manannan rannte herbei und landete einen mächtigen Hieb auf den verbliebenen Kopf, sein Schwert spaltete den Schädel.
    Das Ungeheuer erhob sich auf die Hinterbeine, und eine gewaltige Klaue holte aus und erwischte Manannan am Helm. Der Einstige Ritter wurde von den Füßen gerissen, als das Untier stürzte und starb.
    Manannan stand auf. Ein solches Tier hatte er noch nie gesehen – oder in den Ländern der zivilisierten Welt auch nur davon gehört.
    Ein Schluchzen schreckte ihn aus seinen Gedanken, und als er sich umdrehte, sah er das Mädchen neben seiner Mutter knien und die Frau am Arm zerren. Er steckte sein Schwert in die Scheide, ging zu dem Kind und nahm es auf den Arm.
    »Sie ist tot, Kind. Es tut mir leid.«
    Mehrere Männer kamen aus dem Wald gelaufen, bewaffnet mit Keulen und Bogen, blieben aber ehrfürchtig vor dem toten Ungeheuer stehen. Als der Einstige Ritter das Kind zu ihnen trug, berührte es seinen Helm, und das Metall gab nach. Rasch gab er das Kind einem der Männer und griff nach dem Helm. Die Klaue hatte ein Scharnier an den Nackenringen abgerissen. Als er das Metall berührte, sprach ihn ein untersetzter Mann an.
    »Was ist das für ein Wesen?« fragte er und starrte auf das doppelköpfige Ungeheuer.
    »Ich weiß nicht«, antwortete Manannan. »Aber ich hoffe, es ist ein Einzelgänger.«
    Der Mann reichte ihm die Hand. »Ich heiße Liam. Wir sahen dich mit dem Biest kämpfen, aber wir haben nicht geglaubt, rechtzeitig hier sein zu können. Bist du ein Mann des Königs?«
    »Ich bin niemandes Mann. Entschuldige mich.« Er entfernte sich langsam von der Gruppe und legte die Hand an den Federriegel des Helms. Er glitt zur Seite … Sein Mund war trocken, und er hatte fast zuviel Angst, um den Helm anzuheben. Er holte tief Luft, ergriff das Metall und streckte die Arme aus … der Helm knirschte gegen die Halsplatten und kam dann frei. Sein verfilztes Haar verfing sich in der brüchigen Lederpolsterung, aber er riss es los. Ohne den Helm, der sie am Platz hielt, rutschten die Halsplatten auf die Schultern. Der Wind auf seinem Gesicht war frisch, sein Bart verfilzt und struppig, seine Haut an mehreren Stellen wund.
    »Wie lange hast du das Ding getragen?« fragte Liam, der zu Manannan herangetreten war.
    »Zu lange. Lebt ihr weit von hier?«
    »Nein. Du bist herzlich eingeladen, mit uns zu essen.«
    »Heißes Wasser und ein Rasiermesser wären ein Segen, den zu beschreiben mir die Worte fehlen«, sagte Manannan.
    Aus der Ferne kam ein furchterregendes Heulen.
    »Etwas hat Blut geleckt«, sagte Liam.

8
     
    Ruad hörte das Geschrei und rannte aus seiner Hütte. Eine schuppige Kreatur war dabei, einen Mann rückwärts über den Hinterhof auf die Bäume zuzuschleppen. Das Ungeheuer war gute drei Meter lang, hatte sechs Beine und eine lange Schnauze, die sich in einem Bein des Mannes verbissen hatte.
    Einige Dörfler liefen auf das Untier zu und droschen mit Piken und Äxten auf es ein. Es ließ den schreienden Mann los und sprang einen der Dorfbewohner an, der versuchte, auszuweichen. Das Untier fuhr herum, und Ruad sah, wie sein Schwanz ausholte wie eine Peitsche, sich um die Beine eines seiner Angreifer wickelte und ihn auf das klaffende Maul zuschleuderte. Ruad kniete neben seinen goldenen Hunden nieder und flüsterte das Wort der Macht, dann deutete er auf das Ungeheuer und sagte noch etwas. Die Hunde jagten über den Platz. Der erste sprang dem Untier auf den Rücken und bohrte seine stählernen Reißzähne durch Schuppen und Knochen. Der zweite sprang dem Wesen an die Kehle und zerfetzte Fleisch und Schlagader. Der dritte versenkte seine furchtbaren Zähne in den Schwanz, der den Dorfbewohner festhielt, die Kiefer klappten zu, der Schwanz war durchgebissen. Grünes Blut schoss aus der Wunde. Der verstümmelte Schwanz peitschte wild hin und her und verspritzte Blut über den ganzen Platz. Die Hunde zogen sich zurück. Einige Sekunden lang schnappte das große Maul des Untiers in die Luft, dann sank es langsam zu Boden und starb.
    Die Dorfbewohner scharten sich um den Verwundeten, und Gwydion eilte aus einer nahegelegenen Hütte herbei und legte seine Hände auf das aufgerissene Bein des Mannes. Es hörte augenblicklich auf zu bluten, und Gwydion ordnete an, dass der Verwundete in seine

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