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Ritter des dunklen Rufes

Ritter des dunklen Rufes

Titel: Ritter des dunklen Rufes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Hütte gebracht wurde.
    Die Hunde trotteten zu Ruad zurück. Er berührte jeden am Kopf, und sie wurden wieder zu unbeweglichen Statuen.
    Mehrere Stunden lang durchsuchten die Dörfler, bewaffnet mit Bögen und Äxten, den Wald nach weiteren Untieren.
    Bei Anbruch der Dämmerung kehrten sie zurück. Sie hatten zwar Spuren gefunden, jedoch keine Ungeheuer.
    Brion ließ seine Keule fallen und ging zu Ruad, der neben seinen Hunden saß. »Was sind das für Tiere?« fragte er.
    Ruad zuckte die Achseln. »Das ist schwer zu erklären, mein Freund. Aber sie stammen nicht von hier.«
    »Das weiß ich«, erwiderte der Dörfler barsch. »Sprich ruhig offen.«
    »Sie stammen aus einer Welt jenseits der unseren – und wurden von einem Zauberer mit großer Macht gerufen.«
    »Zu welchem Zweck? Nur um zu töten? Wem sollte das nützen?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Ruad und wandte sich ab, doch Brion ließ sich nicht abschütteln.
    »Es kommt mir seltsam vor, dass zuerst du mit deinen magischen Tieren kommst, und dann folgt so etwas. Ich bin kein Narr, Zauberer. Also behandle mich auch nicht wie einen.«
    Ruad betrachtete das eckige, aufrichtige Gesicht des jungen Mannes. »Vielleicht wurden sie geschickt, um mich zu töten. Ich weiß es nicht – und das ist die Wahrheit. Die Welt außerhalb dieses Waldes gleitet unausweichlich ins Böse.«
    Brion setzte gerade zu einer Erwiderung an, als sie Hufgeklapper hörten und ein Reiter ins Dorf trabte. Er wirkte groß, und sein frisch rasiertes Gesicht war geisterhaft blass. Er ritt auf die Hütte zu und warf Ruad einen Helm vor die Füße, der gegen die Tür polterte, dann davonrollte und neben einem der goldenen Hunde liegenblieb.
    »Da«, sagte Manannan, »ist dein magischer Helm – der durch nichts anderes als die Magie des Tores entfernt werden konnte. Erklär mir das, du Lügner! Und sei überzeugend, Waffenmeister. Davon hängt viel ab.« Er glitt aus dem Sattel und baute sich vor Ruad auf.
    »Sei so gut und lass uns allein, Brion«, bat Ruad und legte dem jungen Mann eine Hand auf die Schulter. »Ich reise heute Abend ab, dann hast du dein Heim wieder für dich.« Der junge Dorfbewohner nickte, warf Manannan einen langen Blick zu und ging.
    »Ich freue mich für dich«, sagte Ruad. »Und ja, ich habe gelogen. Ich wollte, dass du durch das Tor gehst. Der Zauber auf dem Helm war in dem Moment aufgehoben, als wir miteinander sprachen. Wirst du mich jetzt töten?«
    »Weißt du einen Grund, warum ich es nicht tun sollte?« entgegnete Manannan.
    »Nur, dass ich den Wunsch habe zu leben – und ich glaube, dass ich gebraucht werde«, gestand Ruad.
    Manannan schüttelte den Kopf. »Ich habe noch nie zu jenen gehört, die um des Töten willens töten.« Er betrachtete das tote Ungeheuer, aus dem noch immer grünes Blut in den Staub rann. »Ich habe heute ein Untier mit zwei Köpfen getötet. Und jetzt das … was bedeutet das, Ollathair? Woher kommen sie?«
    »Von jenseits des Schwarzen Tores. Jemand hat beschlossen, den Wald in Angst und Schrecken zu versetzen.«
    »Und derjenige ist …?«
    »Ich kenne keinen Zauberer, der mächtig genug ist. Aber letztendlich muss es die Tat des Königs sein. Vielleicht suchen sie mich. Vielleicht auch jemand anders. Mir scheint, das Böse braucht keine vernünftigen Gründe für Dinge wie diese hier. Wirst du mir helfen, Manannan?«
    »Wobei?«
    »Gegen das Böse zu kämpfen. Zu sein, wofür du ausgebildet wurdest: ein Ritter der Gabala. Einst hat es dir viel bedeutet.«
    »Das ist lange her.«
    »Aber du hast es nicht vergessen?«
    »Wie könnte ich? Was soll ich tun?«
    »Du weißt, was notwendig ist.«
    »Nein!« zischte Manannan. »Das ist Torheit.«
    »Die Ritter müssen zurückkehren, ich sehe keine andere Hoffnung. Ich glaube fest, dass dieses Böse von den Roten Rittern des Königs ausgeht. Nur die wahre Gabala kann sich ihnen entgegenstellen – das siehst du doch sicher ein?«
    »Ich sehe nur einen Mann mit einem irrwitzigen Traum. Die Vergangenheit ist nicht mehr, Ollathair. Tot. Suche dir neue Ritter – ich würde sogar helfen, sie auszubilden.«
    »Wir haben keine fünf Jahre, Manannan. Wir haben vielleicht nicht einmal fünf Monate. Reite durch das Tor«, flehte Ruad. »Finde Samildanach, und bring ihn nach Hause. Er war der größte Krieger, den ich jemals gekannt habe, der beste Schwertkämpfer und edelste aller Menschen. Er könnte mir mit den Farben helfen, er kann sich den Roten Schlächtern entgegenstellen. Zusammen

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