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Ritter des dunklen Rufes

Titel: Ritter des dunklen Rufes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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auf seinen Stumpf herunter. »Selbst wenn ich nicht verkrüppelt wäre, könnte ich nicht gegen die Ritter der Gabala bestehen. Cairbre hat mich so mühelos besiegt wie ich damals den Ehemann. Verdammt sei Llaw Gyffes!« Elodan stand auf. »Ich muss wieder an meine Arbeit. Ich sehe dich später.«
    Lámfhada sah ihm nach, räumte dann das Geschirr zusammen und spülte es hinter der Hütte ab. Als er aufblickte, sah er in der Ferne einen Hirsch. Plötzlich hob das Tier den Kopf und suchte eilends Deckung. Lámfhada sah sich suchend nach Anzeichen von Wölfen um … und entdeckte fünfhundert schwarzgekleidete Reiter, deren Silhouette sich scharf gegen den Himmel abzeichnete.
     
    Während die Reiter das letzte Stück über die schneebedeckten Wiesen herangaloppierten, rannte Lámfhada zurück ins Dorf und schrie dabei so laut er konnte. Die Menschen strömten aus ihren Hütten, sahen die Reiter und liefen auf die Zuflucht verheißenden Bäume zu. Elodan nahm ein Beil und schloss sich Lámfhada an.
    »Geh zu Ruad. Sie dürfen ihn nicht in die Hände bekommen«, sagte der verkrüppelte Krieger.
    »Was willst du tun?«
    »Ich bleibe bei den Nachzüglern.« Einige der Männer hatten sich mit Bögen und Messern bewaffnet, und Elodan brüllte ihnen zu, sie sollten in den Wald laufen: »Bleibt zusammen und bildet auf dem Hügel eine Linie.« In der Gruppe waren vierzehn Bogenschützen, unter ihnen Brion, der Gatte Ahmtas.
    »Warum greifen sie uns an?« fragte Brion beim Laufen. »Hier gibt es doch nichts zu holen.«
    »Frag sie doch, wenn sie hier sind«, fauchte Elodan.
    Die Angreifer galoppierten mit gezogenen Schwertern ins Dorf. Ein alter Mann, langsamer als die anderen Flüchtenden, war der erste, der fiel: Eine Lanze traf ihn hoch im Rücken und riss ihn um. Für einen kurzen Moment zappelten seine Beine noch in der Luft, dann brach die Lanze, und er stürzte unter die herandonnernden Hufe. Ein Kind lief, schreiend vor Angst, aus einer Hütte, die Mutter, schon auf dem Hügel, machte kehrt und rannte zurück, um das Mädchen zu holen. Das Kind wurde zu Tode getrampelt, die Mutter von einem Speer durchbohrt.
    Dann waren die Soldaten an den Hütten vorbei und hielten auf den Hügel zu. Elodan ließ die Bogenschützen in einer Reihe Aufstellung nehmen. »Ignoriert die Reiter. Zielt auf die Pferde und bringt sie zu Fall. Das ist die einzige Möglichkeit, den Angriff aufzuhalten. Und schießt erst, wenn ich den Befehl dazu gebe.«
    Hastig wurden die Langbögen gespannt und Pfeile auf die Sehnen gelegt. »Zielt!« brüllte Elodan. Die Reiter wurden langsamer, weil es bergauf ging, aber sie kamen noch immer schnell näher. Als sie noch etwa vierzig Schritt entfernt waren, ließ Elodan den erhobenen Arm sinken. »Jetzt!« schrie er. Die Pfeile fanden ihr Ziel in der Mitte der angreifenden Linie, Pferde stiegen und stürzten, aber die Flügel stürmten weiter und näherten sich in einem Halbkreis den Bogenschützen. »Nach links!« befahl Elodan. Die Bogenschützen ließen rasch eine neue Salve von Pfeilen los. Pferde stürzten in den Schnee und warfen ihre Reiter ab. »Jetzt die rechte Seite!« Die Reiter waren schon fast bei ihnen, und zwei der Bogenschützen gaben auf und rannten in den Wald. Elodan beachtete sie nicht, die übrigen schossen erneut aus kürzester Entfernung. »Und jetzt lauft!« rief Elodan, machte kehrt und spurtete auf die Bäume zu. Er hörte ein Pferd dicht hinter sich, und als er sich umschaute, sah er, wie ein Lanzenträger sich tief aus dem Sattel beugte und mit seiner Waffe auf sein Herz zielte. Der verkrüppelte Krieger holte aus und schleuderte mit aller Kraft sein Beil. Es schoss über den Kopf des Pferdes hinweg und grub sich in die Stirn des Reiters, der aus dem Sattel fiel.
    Einer der Bogenschützen war gefallen, man hatte ihn regelrecht in Stücke gehackt. Die anderen rannten zu den Bäumen. Elodan fluchte. Sie würden es nie schaffen.
    Plötzlich kam ein Hagel von Pfeilen aus dem Unterholz und bohrte sich in die Reiter. Dann noch einer … und noch einer. Die Schwarzgekleideten machten kehrt und flohen den Hügel hinab.
    Llaw Gyffes trat aus dem Wald und ging zu Elodan. »Du bist ein Kerl aus Eisen«, sagte er.
    »Das muss ein Kompliment sein – wo es von einem Grobschmied kommt.«
    »Ist es auch. Ich habe Blut geschwitzt, als ich sah, wie du diese Schlachtlinie aufgestellt hast.«
    »Sie werden zurückkommen, Llaw, und wir haben nicht die Männer, sie aufzuhalten. Aber ich bin froh, dass du

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