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Ritter des dunklen Rufes

Titel: Ritter des dunklen Rufes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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gerade zur rechten Zeit gekommen bist.«
    »Man braucht auch etwas Glück«, antwortete Llaw. »Ich habe eine Gruppe Jäger aus deinem Dorf getroffen, und sie sagten, du seiest hier. Deswegen kam ich mit ihnen. Dann hörten wir das Geschrei und haben in den Büschen Position bezogen.«
    »So«, flüsterte Elodan, »der große Held Starkhand hat mich gesucht? Darf ich fragen, weshalb?«
    »Ich brauche einen Mann, der etwas vom Krieg versteht.«
    »Dann stellst du also doch eine Armee auf! Es wird auch Zeit, Llaw. Na, der Krüppel hier wird dir helfen – wenn du ihn haben willst.«
    Llaw schlug ihm kräftig auf die Schulter. »Dieser Beilwurf war gut. Ich würde sagen, du machst dich.«
    »Ich hatte auf das Pferd gezielt«, fauchte Elodan. »Ich habe es verfehlt – um mindestens dreieinhalb Meter.«
    »Ich werde es keinem verraten«, versprach Llaw. »Jetzt lass uns zurückgehen. Brion führt die Dorfbewohner in die tiefen Höhlen. Aber wir brauchen Lebensmittel und Feuerholz.«
    »Darf ich einen Vorschlag machen?«
    Llaw grinste. »Du bist unser General!«
    »Lass mir zwanzig Mann hier, und ich bilde eine Nachhut, während ihr schon loszieht.«
    »Pass gut auf, Elodan. Ich will dich nicht schon so früh verlieren.«
    »Sie haben mit dem Krieg angefangen, mein Freund. Jetzt müssen sie lernen, was das bedeutet.«
     
    Bavis Lan, der Anführer der Angreifer, stieg vor der Hütte, wo die drei goldenen Hunde saßen, vom Pferd. Er ging über die roh gezimmerte Veranda und kniete neben den Standbildern nieder.
    »Bei Chera! Sie sind aus Gold«, flüsterte er. Sein Adjutant, Lugas, kam zu ihm und sah schweigend zu, wie Bavis die Statuen untersuchte. »Was ist?« fuhr der Hauptmann ihn an. »Steh nicht einfach so da, Lugas! Berichte!«
    Lugas salutierte knapp. »Wir haben achtzehn Pferde verloren, neun Männer sind tot. Acht weitere verletzt. Sollen wir sie in den Wald verfolgen?«
    Bavis stand auf. Er war groß und schlank, Mitte vierzig. Er nahm seinen Helm ab und fuhr sich mit der Hand durch das von Silbersträhnen durchzogene Haar. »Nein. Sobald sie unter den Bäumen sind, könnten sie uns mit Leichtigkeit einzeln abschießen. Wir haben heute zwei Dörfer überfallen und ihnen etwas gegeben, worüber sie nachdenken können. Wir lagern hier und ziehen morgen das Tal entlang nach Norden.«
    »Jawohl.«
    »Was sagst du zu diesen Statuen?«
    »Sie sind schön, Hauptmann.«
    »Nicht wahr? Ich nehme sie als Geschenk für den König mit nach Mactha.«
    Die Tür der Hütte ging auf, und ein untersetzter Mann erschien. Bavis drehte sich um, seine Hand fuhr an sein Schwert. Der Mann war kräftig gebaut und trug eine bronzene Augenklappe, hinter ihm stand ein blonder Junge mit ängstlichem Blick.
    »Wer zum Teufel bist du?« fragte Bavis.
    »Der Besitzer der Hunde. Ich fürchte, sie sind zu kostbar für einen Dummkopf wie Ahak. Er wüsste sie nicht zu schätzen – sie haben nämlich kein Blut, weißt du.«
    »Deine Worte weisen dich als Verräter aus«, schnaubte Lugas und zog sein Schwert.
    »Und deine Taten weisen dich als Schlächter aus«, erwiderte der Mann und berührte den Kopf des Hundes, der ihm am nächsten war. »Ollathair«, flüsterte er.
    Die Edelsteinaugen des Hundes gingen schlagartig auf, und als Lugas’ Schwert hochzuckte, sprang er ihn an, seine Zähne gruben sich in den Unterarm des Offiziers. Ehe er noch schreien konnte, klappten die Kiefer des Hundes zu, Arm und Hand wurden glatt durchgebissen. Lugas sank auf die Knie und starrte entsetzt auf das Blut, das aus seinem Armstumpf quoll.
    Der General war wie zu Stein erstarrt. Der Mann mit der Augenklappe ging zurück in die Hütte, gefolgt von seinen drei Hunden. Die Tür schloss sich.
    Ein Blitz aus goldenem Licht zuckte durch das offene Fenster. Bavis Lan blinzelte, rannte dann los und trat die Tür ein. Die Hütte war leer.
    »Hilf mir!« flehte Lugas. »Bei den Göttern, Hilfe!«
    »Einen Arzt!« brüllte Bavis. »Geht den Arzt suchen!«
    Oben auf dem Hügel teilte sich die Luft mit einem Lichtblitz, und Ruad erschien, gefolgt von Lámfhada und den Hunden. Das Gesicht des Zauberers war grimmig, seine Hände zitterten. Er drehte sich um und zerrte den blutgetränkten Arm aus der Schnauze des einen Hundes und schleuderte ihn fort.
    »Fluch über sie alle!« zischte er.
    »Wir sollten die anderen suchen«, sagte Lámfhada leise, unfähig, den Blick von dem abgetrennten Körperteil im Schnee zu wenden.
    Ruad hörte ihn nicht. Er starrte hinunter auf das Dorf

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