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Ritter-Geist

Titel: Ritter-Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu. Es war wirklich gut, daß sie immer noch klug war.
    »Dann schlagen wir im Norden einen Bogen, damit vermeiden wir die Basilisken und kommen in Sicherheit auf Schloß Roogna an.« sagte sie. »Das dauert zwar ein wenig länger, ist aber viel s i cherer, meint Ihr nicht auch, Jordan?«
    »Jäh«, stimmte ich ihr wieder zu. Es war ja so nett von ihr, daß sie meinen Rat einholte. Irgend etwas nagte an meinem aufg e weichten Hirn, doch ich konnte es nicht richtig ausmachen, de s halb ignorierte ich es einfach.
    »Wir werden heute nacht hier Rast machen, und ich werde mich gut um Euch kümmern, und am Morgen werdet Ihr den Pferden einfach sagen, daß sie uns nach Norden bringen sollen, nicht wahr?« fragte sie drängend.
    »Jäh.«
    Pook sah so aus, als wollte er irgend jemandem einen Tritt ve r passen, vielleicht mir. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, warum.
    »Ihr seid von dem Idiotiezauber befallen worden, deshalb fällt es Euch jetzt wahrscheinlich ein bißchen schwer, die Sache gründlich zu durchdenken.« Sie lächelte. Sie war schrecklich schön, wenn sie das tat. »Aber wir werden die Sache überschlafen, und ich bin vö l lig sicher, daß Ihr am Morgen völlig zufrieden sein werdet.«
    Pook schnaubte völlig angewidert und stampfte davon. Ich hö r te, wie er Peek etwas zuwieherte. Sie überlegten, was sie tun sol l ten. Anscheinend wollte Pook nicht hören, was ich ihm am näc h sten Morgen sagen würde. Merkwürdiges Tier!
    Dann nahm mich Threnodia bei der Hand und führte mich in unsere Nische. Und sie war so wunderschön, daß ich einfach wußte, daß sie recht haben mußte.
    Wir legten uns nieder, und sie breitete die Togas als Decken aus, sang eine wunderschöne kleine Melodie und kam mir äußerst nahe. Sie war weich und geschmeidig und warm, die Verkörperung männlichen Begehrens. »Tatsächlich habe ich noch eine bessere Idee«, murmelte sie mir ins Ohr, und ihr Atem war wie eine ve r spielte kleine Sommerbrise, kitzelnd und angenehm. »Kehren wir doch gemeinsam zu meinem Zuhause zurück.«
    »Häh?« fragte ich verdutzt.
    »Ihr wollt mich doch wohl nicht irgendeinem Magier auf Schloß Roogna ausliefern, oder?« drängte sie voller Überzeugungskraft.
    Ich konnte ihrem Gedankengang zwar nicht ganz folgen, aber ihr nackter Körper war so geschmeidig und so angenehm neben meinem eigenen, daß mir klar wurde, wie schön es sein mußte, alles zu tun, was sie gerne haben wollte. Manche Dinge brauchen nicht viel Intelligenz. »Jäh«, stimmte ich zu. Sie schmiegte sich an mich, und ich preßte sie gegen meinen Körper, als mir langsam dämmerte, was wir eigentlich tun könnten, wenn…
    Da flatterte etwas im Wald, und plötzlich war etwas Weißes zu erkennen. Es kam direkt auf uns zu. Ein großer Vogel mit langem Schnabel. Es war ein Storch.
    »Ein Storch!« rief Threnodia erschüttert. Sie wich von mir z u rück, als wäre ich ein Ungeheuer. »Daran hatte ich überhaupt nicht gedacht!«
    Ich griff wieder nach ihr, doch aus irgendeinem Grund hatte der Anblick des Storchs sie unwillig gemacht, und sie wich mir aus. Frauen können wegen der unwichtigsten Dinge komisch reagieren.
    Der Storch landete neben uns und legte die Flügel an. »Ich suche Jordan den Barbaren«, sagte er.
    »Den?« quiekte Threnodia. »Ihr Vögel bringt eure Bündel doch niemals Männern!« Dann wurde sie nachdenklich. »Obwohl das vielleicht eine ganz gute Sache sein könnte. Das wäre schließlich nur gerecht.«
    Der Storch ignorierte sie. Mit Gerechtigkeit geben sich bürokr a tische Wesen nur selten ab. Er wandte sich an mich. »Jordan?«
    »Jäh«, antwortete ich.
    »Ich untersuche einen Vorfall, der kürzlich stattgefunden hat. Es scheint, daß einer von uns im Einsatz verschollen ist, und nun wissen wir nicht genau, ob sein Bündel ordnungsgemäß abgeliefert wurde. Dabei ist dein Name gefallen. Bist du zu einer Zeugenau s sage bereit?«
    Irgend etwas an diesem vorletzten Wort erschien mir schmutzig. »Zu was?«
    »Zu einer Aussage darüber, was nördlich der… ja, wo war es denn nur? Ist ja auch egal.«
    »Oh.« Ich war zwar dumm, konnte mich aber an die Episode durchaus erinnern. »Oger«, sagte ich.
    Der Storch hob eine freie Feder und musterte eindringlich ihre Linien. »Ja, das war eine Okt-Oger-Lieferung. Was ist mit dem Storch passiert?«
    »Drache«, sagte ich. »Mann. Flügel kaputt. Nicht mehr fliegen.«
    Mit Hilfe seiner Schnabelspitze versah der Vogel die Feder mit einer Markierung. »Das deckt

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