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Ritter-Geist

Titel: Ritter-Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
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mich die Bestürzung, und mein benebelter Z u stand war wie weggeblasen. »Ihr wollt mein Schwert haben?«
    Sie blickte mich erstaunt an, dann krümmte sie sich vor Lachen. Auch ich mußte lachen, denn es schien, daß sie doch nicht hinter meiner Waffe her war; zudem begriff ich nun, daß ein Wesen ihrer Größe und ihres Geschlechts damit ohnehin nicht umgehen konnte.
    Ich grübelte nach und wurde wieder ernüchtert, als mir klar wu r de, was eine Elfin von einem Menschen wie mir verlangen würde. »Mein Pferd!«
    Diesmal konnte sich Glockenblume das Lachen zwar verkneifen, doch es war offensichtlich, daß sie von meiner Frage sehr erheitert war. Sie kam wieder zu mir herüber und setzte sich erneut auf mein Knie. »Also verratet mir doch mal, wie ich wohl ein Gespe n sterpferd hier heraufschaffen sollte?« fragte sie, dann wurde sie wieder vom Lachen überwältigt. Elfen sind wirklich ein sehr frö h liches Volk.
    »Nun, ich weiß immerhin, daß Elfen Reit- und Schlepptiere brauchen, wenn sie sich nämlich von ihrem Baum entfernt haben«, wandte ich ein. »Ein Lebewesen wie Pook verliert seine Kräfte nicht…« Doch dann bemerkte ich, daß sie vor Lachen von me i nem Knie zu fallen drohte, und war natürlich erleichtert, zu erfa h ren, daß es ihr nicht darum ging, Pook für sich zu beanspruchen. Der hätte sich in einem solchen Fall erst recht von mir verraten gefühlt, und das wollte ich nun ganz gewiß nicht. »Aber… was wollt Ihr denn dann, Elfenmaid? Weitere Kostbarkeiten besitze ich nicht.«
    Ich weiß heute noch nicht, warum sie vor Lachen schier platzen wollte. »Erratet Ihr es denn nicht, Jordan-Menschenmann?«
    »Ich bin nur ein Barbarenkrieger und nicht allzu klug«, erinnerte ich sie etwas pikiert.
    »Aber ehrlich und stark und nett«, erwiderte sie.
    »Und gar nicht gut darin, Rätsel zu lösen«, fügte ich verärgert hinzu.
    Sie knöpfte ihren grünen Kittel auf, schlüpfte aus ihm heraus und setzte sich wieder auf mein erhobenes Knie. Sie war in jeder Hinsicht eine wunderschöne Miniaturfrau. »Erratet Ihr es nun, Jordan-Menschenmann?«
    »Wollt Ihr, daß ich Euch neue Kleidung bringe?«
    Diesmal krümmte sie sich vor Lachen zusammen und rollte wild umher, wobei sie mir weitaus mehr von sich zeigte, als sie hätte tun sollen, bis sie schließlich als ein einziger wunderschöner Ha u fen in meinem Schoß landete. »Ach, Barbar, Ihr müßt wirklich noch eine Menge lernen über Elfen… und über Frauen«, sagte sie schließlich, als sie wieder etwas Luft schnappen konnte.
    »Über Frauen weiß ich etwas«, erwiderte ich ein wenig steif und erinnerte mich dabei an Elsie. »Aber ich habe nie behauptet, ein Experte in Dingen Elfen zu sein. Euch kleine Leute kannte ich vor allem vom Hörensagen, bis ich Euch heute begegnet bin. Bis auf Eure Körpergröße und Eure Magie scheint Ihr mir sehr wie Me n schen zu sein.«
    »Da sagt Ihr wirklich etwas Wahres!« Doch noch immer schien sie schier zu platzen vor einem lustigen Geheimnis. »Ihr wißt nicht, was es mit einem Anpassungszauber auf sich hat?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Ach, ist das lustig!« rief sie, blickte dabei zu mir empor und trat wild um sich. »Auch ich kannte die Barbaren nur vom Hörens a gen. Ihr macht einem ja noch viel mehr Spaß, als ich erwartet ha t te.«
    »Danke«, sagte ich verlegen.
    »Nur, daß Ihr es wißt, Menschenmann, der Anpassungszauber wurde von einem Magier Eurer Rasse hergestellt. Ich glaube er heißt Yin-Yang. Er stellt Zauber aller Art her und verkauft sie an jeden, der sich dafür interessiert.«
    »Ich habe noch nie von ihm gehört.«
    »Ich glaube, er lebt irgendwo dort unten in der Nähe von Schloß Roogna.«
    »Schloß Roogna!« rief ich. »Dort will ich doch hin!«
    »Das habt Ihr gesagt. Nachdem Ihr mir einen Gefallen getan habt.«
    »Ja. Wenn Ihr mir nur sagen würdet, um was…«
    Nun wurde sie des Neckens müde. »Jordan, Ihr zwingt mich d a zu, direkt zu werden. Ich möchte Eure Hilfe dabei, den Storch zu rufen«, sagte sie – oder zumindest etwas Ähnliches. »Ich möchte ein Baby… einen Halbling, der sowohl unter Menschen als auch unter Elfen leben kann.«
    Ich gaffte sie an. »Aber das ist unmöglich!« protestierte ich. »Die Größe… es… ich… ich muß sofort hier raus!«
    »Der Gefallen!« rief sie. »Ihr habt es versprochen!«
    »Aber…«
    »Paßt auf, ich werde den Zauber anrufen«, sagte sie. Sie machte eine Geste mit ihren Händen. Plötzlich blitzte es auf, dann spürte ich

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