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Ritter-Geist

Titel: Ritter-Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ihr.«
    »Nun, es stimmt schon, daß ich auf Abenteuersuche bin, König. Was kann ich für Euch tun?«
    »Ihr könnt die Heldenbürde auf Euch nehmen.«
    »Klar doch, König. Sagt mir einfach, wohin ich gehen soll und was ich dort tun muß.« Ich gähnte, denn es war ein langer Tag gewesen.
    »Morgen«, entschied Gromden. »Offensichtlich seid Ihr von E u rer Reise ermüdet.«
    »Paßt mir gut in den Kram, König«, pflichtete ich ihm höflich bei.
    Und so führte mich die Magdfrau nach oben in ein Zimmer, komplett mit prächtigem, großem Bett, Spiegel und Nachttopf. Noch nie hatte ich ein Zimmer mit derart modernen sanitären Anlagen gesehen! Schon bald ließ ich mich aufs Bett plumpsen und schlief ein, wobei ich laut schnarchte. Ich weiß genau, daß ich schnarchte, weil ich nämlich das Echo von den Wänden widerha l len hörte. Eigentlich zog ich den Wald vor, aber ich bin ja anpa s sungsfähig; wenn es sein muß, kann ich mich auch auf die Zivilis a tion einstellen.
    Am Morgen erwachte ich von einem zaghaften Klopfen. Ich sprang vom Bett, legte die Hand aufs Schwert und schritt zur Tür.
    Es war nur die Magd. »Es ist etwas dazwischengekommen«, sagte sie hastig. »Ich kann Euch kein Frühstück machen, aber Ihr könnt Euch ja im Obsthain etwas holen.«
    »Das ist schon prima«, sagte ich. »Was ist denn los?«
    »Nun…« Sie wirkte schmerzlich berührt. »Seine Majestät ist u n päßlich.«
    »Oh. Ihr meint, daß der alte Knabe heute nicht reden will? Na schön, ich kann wohl warten.«
    Sie antwortete nicht. Statt dessen wandte sie sich einfach schnell ab. So komisch können Frauen manchmal sein. Ich benutzte den Nachttopf, leerte ihn aus dem Fenster und schritt schließlich nach unten, hinaus zu dem Obsthain. Pook war schon da und graste. Er wirkte zufrieden; der Haferhaufen hatte ihm gutgetan. »Warum bist du nicht davongelaufen?« fragte ich ihn. »Du bist bei mir g e blieben, obwohl du das nicht mußtest, und sogar als Bestandteil der Prophezeiung hast du mir gedient. Bist du ganz sicher, daß du nicht zahm geworden bist?«
    Er schnaubte verächtlich, wie er es stets tat, und setzte sein Gr a sen fort. Mir kam der Gedanke, daß sich vielleicht sogar Gespe n sterpferde einsam fühlen könnten oder daß es sie langweilen wü r de, ständig nachts mit Ketten rasseln zu müssen. Solange er bei mir war, war er auch in Gesellschaft und wurde bei Elfen und Menschen aufgenommen, wo es gutes Essen gab. Vielleicht sprach ja tatsächlich etwas dafür, zahm zu sein oder zumindest diesen Anschein zu erwecken.
    Ich entdeckte jede Menge reifes Obst an den Bäumen und stellte mir schon bald ein Sandwich aus Brotfruchtschnitten und Käs e frucht zusammen. Als ich Schnappdrachensträucher erblickte, e r klärte sich für mich auch das Geheimnis der Drachensteaks; es war gar kein richtiges Drachenfleisch gewesen. Mir war das egal, es hatte genauso geschmeckt, und soweit ich das erkennen konnte, war dies hier einst ein gepflegter Obsthain gewesen, der nun alle r dings von Unkraut überwuchert wurde. Anscheinend war hier auf Schloß Roogna nicht allzu viel los. Ich war immer noch enttäuscht, wenngleich ich darauf hoffte, daß der König ein gutes Abenteuer für mich parat hatte.
    Als ich wieder ins Gebäude zurückgekehrt war, beschloß ich, mal nach dem alten Knaben zu sehen. Ich entdeckte seine Zimmertür, an der eine Krone aufgemalt war, also hämmerte ich dagegen. Keine Antwort. Folglich drückte ich die Tür auf und trat ein. »Seid Ihr da, König?« rief ich höflich. Ich wollte nicht den Eindruck erwecken, ungefragt hereinzuplatzen.
    Vom Bett aus ertönte ein ersticktes Geräusch. Also schritt ich darauf zu. Dort lag König Gromden auf dem Rücken, und er sah überhaupt nicht gut aus. »Heh!« rief ich. »Ihr seid ja wirklich krank, König!«
    Mühsam öffnete er die Augen. »Gut beobachtet«, flüsterte er.
    »Heh, Grom, das tut mir aber wirklich leid«, sagte ich. »Das wußte ich nicht. Die Schnuckelmieze hat nur gemeint, daß Ihr Euch nicht unterhalten wollt. Habt Ihr was Falsches gegessen? Kann ich Euch helfen?«
    »Ich bin alt«, gestand er, als wäre das nicht offensichtlich gew e sen. »Ich werde dieses Jahr nicht mehr überleben. Vielleicht nicht einmal mehr diesen Monat. Schon vor Jahren haben mich Frau und Kind verlassen. Ihr könnt mir helfen, indem Ihr die Herau s forderung annehmt.«
    »Na klar doch, König«, sagte ich. »Hab ich Euch doch schon g e stern versprochen. Worum geht es denn?«
    »Es geht

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