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Ritter-Geist

Titel: Ritter-Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
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Abwehrzauber aus. Manche Leute behaupten, daß gesprochene Zauber in Xanth nicht funktionieren, aber me i ner Meinung nach ist das ziemlich einseitig. Wahrscheinlich haben sie es nur nicht richtig versucht. Ich für meinen Teil benutzte Zauber, um Feuer zu machen, um einzuschlafen, um Warzen we g zumachen, um meine Augen an plötzliche Veränderungen der Lichtverhältnisse zu gewöhnen, um Schmerz zu lindern und ähnl i ches. Bei mir funktionierte diese Sorte Magie in der Regel recht gut. Natürlich war es durchaus eine Hilfe, wenn man zwei mag i sche Steine besaß, die man für den ersten Feuerfunken gegenei n anderschlagen konnte, und wenn man sich vor Gebrauch des Ei n schlafzaubers richtig entspannte, auch. Was die Warzen betraf, hier benötigte die Magie Wochen oder Monate, um zu funktionieren, bei den Augen jedoch nur einige Sekunden; und gegen Schmerzen konnte sie nur begrenzt etwas ausrichten. Aber schwache Magie war immer noch besser als gar keine, wie ich immer sagte. Manchmal, wenn ich sehr müde war und wirklich dringend Schlaf brauchte, ließ mich der Schlafzauber sofort wegdriften, und das war ein wahrer Segen. Man mußte einfach nur verstehen, welche natürlichen Grenzen der Magie gesetzt waren, dann funktionierte sie ausgezeichnet. Ab und zu bekam man es auch einmal mit e i nem faulen Zauber zu tun, der einfach nicht so funktionieren wollte wie angekündigt, dann meldete man die Sache einfach an das Büro für Barbarische Verbraucheraufklärung, damit andere nicht auf diesen Zauber hereinfielen.
    Jedenfalls benutzte ich den Fliegenabwehrzauber, doch der Schwarm kam unbeirrt auf uns zu. Dann bemerkte ich, daß es sich dabei nicht um gewöhnliche Fliegen handelte: Es waren Drache n fliegen, die gegen derlei kleine Magie resistent waren. Normale r weise ließen sich Drachenfliegen nicht dazu herab, Leute zu bel ä stigen, vielmehr gingen sie summend und emsig ihren eigenen G e schäften nach, jagten andere Insekten und suchten die Gesellschaft echter Drachen. Gelegentlich adoptierte eine Drachenfliege auch mal den Garten eines Menschen und hielt ihn frei von Ungeziefer. Doch die hier waren anders, die waren wild, nicht zahm, und sie hatten es auf uns abgesehen.
    Pook brach in einen Galopp aus, aber die Drachenfliegen waren schneller als wir und hatten uns schon sehr bald eingeholt. Ich ließ die Arme wirbeln, und Pook peitschte zornig mit seinem Schweif umher, aber ohne Erfolg. Die Fliegen stürzten sich Kopf voran auf uns, spien Feuerstrahlen und wichen einem Kontakt erst in alle r letzter Minute aus. So nahmen sie ihr Opfer unter permanenten Feuerbeschuß. Eine dieser winzigen Flammen versengte meinen nackten Unterarm – tat das weh! Obwohl es mir ein wenig läche r lich vorkam, zog ich mein Schwert und durchschnitt mit schnellen Bewegungen die Luft. Die eine Fliege zerteilte. ich, und der and e ren hackte ich die Flügel ab. Die erste stürzte mit einer Rauchwo l ke, die aus ihrem Schwanz hervorkam, in die Tiefe, während die zweite durch den Verlust ihrer Flügel die Kontrolle verlor, am Boden aufprallte und explodierte. An der Aufprallstelle stieg ein kleiner Rauchpilz in die Höhe.
    Das ließ die anderen einen Augenblick innehalten. Schließlich nahmen sie eine Keilformation ein und griffen uns gemeinsam an. Ich stellte ihnen die breite Seite meiner Klinge entgegen, um ihre massierte Feuerkraft zu deflektieren, und die Flammen schlugen ihnen wieder entgegen und versengten einige. Man hätte eigentlich glauben sollen, daß Drachenfliegen gegen ihr eigenes Feuer immun seien, doch wie bei so vielen anderen Lebewesen auch, können sie selbst nicht ertragen, was sie anderen zufügen. Wieder gerieten drei von ihnen außer Kontrolle, und es kam zu zwei Explosionen. Die dritte zischelte nur und versprühte ein paar Funken, bevor sie d a hinschmolz.
    Nun zogen sich die Fliegen in einem Haufen zur Beratung z u rück. Das gefiel mir nicht. Wenn sie uns alle von sämtlichen Seiten gleichzeitig angreifen sollten, würden Pook und ich üble Verbre n nungen davontragen. Doch statt dessen zogen sie sich wieder z u rück. »Was hältst du davon?« fragte ich laut. Pook zuckte mit e i nem Ohr, er war ebenso verwundert wie ich. Sicherlich hatte auch er mit Schlimmerem gerechnet. Die Fliegen hatten einen störr i scheren Eindruck gemacht, und Feiglinge waren es nun ganz b e stimmt nicht. Ihr abrupter Rückzug wirkte mindestens ebenso unheilverkündend, wie es ihr Angriff getan hatte.
    Doch wir wußten ja nichts

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