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Ritter-Geist

Titel: Ritter-Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
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Genaueres. »Vielleicht ist ihnen der Sprit ausgegangen«, meinte ich, aber das glaubte ich eigentlich nicht wirklich.
    Dann trat Pook über einen Gegenstand, der auf dem Boden lag. Plötzlich blitzte irgend etwas Furchtbares auf.
    »Der nächste böse Zauber!« rief ich entsetzt. »Wir haben ihn ausgelöst! Die Drachenfliegen wußten, daß er hier lauert!«
    Aber welcher Zauber war das? Es schien nichts passiert zu sein. Also beugte ich mich hinab, um mir den Gegenstand genauer a n zuschauen, bevor er sich auflöste. Mit Sicherheit waren die Dr a chenfliegen nicht vor einem harmlosen Zauber zurückgewichen!
    Das Ding hatte die Gestalt eines schwarzen Ungeheuers.
    Ich mußte den Ungeheuervertreibungszauber anwenden, und ich hatte ihn in meinem Beutel – doch konnte ich es wagen, ihn zu invozieren? Es bestand zwar die Möglichkeit, daß nicht alle weißen Zauber durcheinandergebracht waren, aber ich beschloß, es lieber nicht zu riskieren. Immerhin war bisher noch kein Ungeheuer e r schienen. Vielleicht hatte dieser schwarze Zauber ja nicht funkti o niert.
    Dann hörten wir ein hämisches Summen, das sich wieder n ä herte, und mit ihm zusammen auch das Stampfen eines riesigen Wesens.
    »Ich kann mich ja irren, aber für mich hört sich das an wie zie m lich großer Ärger«, meinte ich.
    Pook war mit mir einer Meinung. Er schoß in einem Galopp d a von, und wir ließen das donnernde Geräusch hinter uns. Es ist immer besser, Ärger aus dem Weg zu gehen, wann immer möglich – vor allem dann, wenn der Ärger größer ist als man selbst. Ich weiß zwar, daß sich das sehr unbarbarisch anhört, aber über Ba r baren kursieren ja ohnehin jede Menge Gerüchte, die ich aus der Welt zu räumen versucht habe. Wenn Flucht das einzig Sichere ist, flieht ein vernünftiger Mensch eben.
    Doch dann machte der Weg eine Kurve, und weil die Vegetation zu dicht war, um sie zu durchdringen, mußten wir dieser Kurve in einer Rückwärtsschlaufe folgen, was uns unserem Verfolger leider wieder näher brachte. Zum Glück hatten wir immer noch gen ü gend Abstand.
    Aber da kam auch schon die nächste Kurve. Das war nicht nur lästig und ärgerlich, sondern zugleich auch gefährlich, weil es nä m lich dem Ding hinter uns gestattete, uns besser einzuholen. Die s mal erblickten wir seine Schnauze hinter der Kurve, bevor wir es wieder abhängten. Es besaß einen Schnurrbart und wirkte kätzisch. Als wir es diesmal hinter uns ließen, fragte ich mich, welches W e sen wohl von kätzischem Aussehen war und sechs Beine besaß; denn daß es dies tat, hörte ich am Klang der Schritte. Und dann – schon wieder eine Kurve! Das wurde ja immer schlimmer! Nun tauchte der ganze Verfolger hinter uns auf, und ich erkannte ihn endlich – der Tarask. Natürlich – Yin hatte mich ja vor ihm g e warnt. Nun, da ich um ihn wußte, war dies wahrscheinlich das letzte Wesen, das ich hier anzutreffen hoffte. Im Prinzip war der Tarask ein Drache, doch kein gewöhnlicher, denn er besaß einige nicht-reptilische Eigenschaften. Er hatte den Kopf eines Ame i senlöwen, sechs bärenähnliche Beine – in Xanth gibt es zwar jene Wesen nicht, welche die Mundanier Bären nennen, aber ihre Beine haben sie sehr wohl –, einen großen stachligen Rückenpanzer und einen häßlichen Reptilienschwanz. Alles in allem ein ziemlich hä ß licher Kunde.
    Einmal mehr gelang es uns, ihn abzuhängen. Aber noch befa n den wir uns in diesem Labyrinth, und der Tarask schien unermü d lich zu sein. Manche von diesen großen Dingern werden zu allem Überfluß auch noch durch Magie stärker gemacht, so unfair das ihren Opfern auch erscheinen mag. Auf offenem Gelände würden wir den Tarask dauerhaft abhängen können – doch statt dessen steckten wir in diesem Gewirr schmaler Waldgänge.
    Und genau darum ging es ja auch schließlich: Der böse Zauber war so plaziert worden, daß er als Verschlußstopfen einer sorgfä l tig ausgewählten Falle diente. Und natürlich war ich Blödian sofort hineingelaufen. Nun wurde mir klar, daß die bösen Zauber nicht willkürlich auf meinen Weg verstreut waren. Vielmehr hatte man sie dort ausgelegt, wo sie den größten Schaden anrichten konnten. Meine Chancen standen also noch viel schlimmer, als ich mir vo r gestellt hatte.
    Mir blieb nichts anderes übrig, ich mußte es mit einem Defensi v zauber versuchen. Vielleicht ging das ja schief, doch es war i m merhin eine Chance.
    Aber welchen sollte ich nehmen? Der weiße Kompaß hatte einen Felsenberg in

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