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Ritter-Geist

Titel: Ritter-Geist Kostenlos Bücher Online Lesen
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Fleisch verwandelt; ob der Ungeheuervertreibung s zauber Besseres leisten würde? Aber da ich um keinen Zauber wußte, der besser gewesen wäre als der richtige, konnte ich ledi g lich darauf hoffen, daß die anderen nicht alle vertauscht worden waren.
    Also grabschte ich nach der weißen Ungeheuerfigur und schrie dabei: »Ich invoziere dich!«
    Er blitzte auf, doch unbeirrt ertönte hinter uns das Stampfen des sechsbeinigen Ungeheuers. Was immer der Zauber bewirkt haben mochte, eine Ungeheuerbannung auf jeden Fall nicht.
    Als der weiße Gegenstand sich in meiner Hand auflöste, wurde mir einiges klarer. Ich wußte, daß wir uns in einer Art Labyrint h gehege befanden, das möglicherweise nur einen einzigen Ausgang besaß, so daß der Tarask nichtsahnende Opfer nach Belieben zu Tode hetzen konnte. Eine Flucht würde uns also lediglich erm ü den, und das taugte nichts. Da war es schon besser stehenzuble i ben und zu kämpfen, solange wir noch bei Kräften waren.
    »Such eine gute Stelle, um das Monster zu überfallen«, sagte ich zu Pook. »Wir werden kämpfen.«
    Die Sache mit dem bösen Zauber, über den wir gestolpert w a ren… das bedeutete, daß wir uns immer noch auf dem Weg ans Ziel befanden, denn nur dort entlang waren die Zauber ausgelegt worden. Tatsächlich – wieder leuchtete eine Lichtbirne kurz über meinem Kopf auf, und sie erhellte die ganze Gegend, blendete aber leider nicht den Tarask –, dieser Weg war in Wirklichkeit ja vorherbestimmt. Yang hatte genau gewußt, wo er seinen Zauber auslegen mußte, weil er durch die Prophezeiung erfahren hatte, welchen Weg ich nehmen würde. Solche Prophezeiungen sollte man wirklich verbieten, dachte ich finster. Doch eigentlich war mir dies eine gute Nachricht. Da mein Weg vorherbestimmt war, brauchte ich nicht einmal den Findezauber, ich würde auch ohne ihn zum Ziel gelangen. Genaugenommen konnte ich dem nicht einmal entgehen.
    Das erklärte auch, weshalb Yang versucht hatte, mich durch B e stechung von meinem Vorhaben abzubringen. Wenn er wirklich geglaubt hätte, daß ich versagen würde, wäre Bestechung unnötig gewesen. Doch wenn mein Weg vorherbestimmt war, dann würde ich das Objekt finden – es sei denn, ich gab meine Mission freiwi l lig vorher auf.
    Aber wieso war mir dies alles plötzlich klar, wo es sich doch z u vor meiner Erkenntnis entzogen hatte? Konnte ich etwa besser denken? Und die Antwort darauf lautete eindeutig ja, ich dachte ein gutes Stück besser als sonst. Ich war intelligenter als zuvor. Das bedeutete, daß ich den Intelligenzzauber des Magiers Yin aktiviert hatte. Eigentlich war der dazu gedacht gewesen, Yangs drohenden Idiotiezauber zu neutralisieren, doch nun war mein normales Denkniveau statt dessen erhöht worden. Jetzt war ich ein barbar i sches Genie!
    Die Ironie bestand darin, daß für einen Barbaren Genie bloße Verschwendung bedeutet. Um ein Schwert zu schwingen, bedarf es nicht der Intelligenz, sondern der Muskeln. Kein wirklich kluger Mensch würde jemals Barbar sein. Schon wieder hatte ich einen Gegenzauber vergeudet.
    Nun, jetzt war es zu spät. Ob Intelligenz mir dabei helfen kon n te, dem Ungeheuer zu entkommen? Das erschien mir zweifelhaft. Hätte ich ein wenig Zeit zur Verfügung gehabt, so hätte ich aus dem Astwerk vielleicht irgendeine Waffe fertigen können, mit der ich den Tarask in seinen Panzer hätte zurückzwingen und ihn hilflos hätte machen können – aber Zeit hatte ich nicht. Das klü g ste wäre es gewesen, erst gar nicht in das Labyrinth des Ungehe u ers einzudringen; hätte ich den Zauber vorher invoziert, so hätte ich das auch erkannt. Doch jetzt nützte mir das nicht viel. De n noch war es sicherlich kein Nachteil, klug zu sein.
    Schnell ging ich im Geiste alles durch, was ich über den Tarask wußte. Ich hatte geglaubt, nie von ihm gehört zu haben, doch in Wirklichkeit hatte ich es lediglich wieder vergessen. Offensichtlich waren in meinen Hirnwindungen mehr Informationen gespeichert, als ich gewußt hatte; Gedankenfetzen und Wissensstückchen, die ich irgendwann im Leben mal aufgeschnappt hatte und an die ich mich erst jetzt, im Augenblick gesteigerter Intelligenz, zu erinnern vermochte. Der Tarask war ein tödliches Ungeheuer, und zwar kein dummes. Er jagte nur lebende gesunde Wesen, um sich nicht irgendeine schreckliche Krankheit zuzuziehen oder Verdauungsb e schwerden zu bekommen. Er vermied Aas und jedes unreine Fleisch. So waren die niveauvolleren Raubtiere alle; Greife zum Beispiel

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