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Rivalen der Liebe

Rivalen der Liebe

Titel: Rivalen der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Rodale
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rangenommen wird«, konnte er nicht widerstehen hinzuzufügen.
    »Und ich war so kurz davor, mich bei dir zu entschuldigen«, giftete Julianna empört. Für ihren entzückten Ehemann kam das einer Entschuldigung aber schon sehr nahe.
    »Das weiß ich, meine liebe Julianna. Und ich verzeihe dir.« Wenn sie auch nur die geringste Chance haben sollten, ihre Ehe zu retten, musste er das sagen.
    Im Flur waren Geräusche zu hören. Schritte polterten die Treppe hinauf, und leise Männerstimmen waren in ein Gespräch vertieft.
    »Schau mal«, flüsterte Roxbury aufgeregt und schaffte es tatsächlich irgendwie, Juliannas Aufmerksamkeit auf zwei kleine Astlöcher in der Wand zu lenken, die es ihr ermöglichten, in den dahinterliegenden Raum zu schauen. Er wusste ganz genau, was sie dort sehen würde, und es war die Offenbarung eines großen Geheimnisses …

Kapitel 53
    Julianna spähte in das Zimmer. Sobald sich ihre Augen an das Licht gewöhnt hatten, sah sie einen grob behauenen Tisch mit einem großen Leuchter darauf, in dem unzählige Kerzen brannten. Es gab zwei Stühle, und hinter dem Fenster war der lavendelblaue Himmel zu erkennen. Alles andere war in tiefe Schatten getaucht.
    Juliannas Hand tastete in der Dunkelheit, bis sie Roxburys fand und sie umfasste. Ihr Herz begann voller Erwartung schneller zu schlagen.
    Aber zugleich schlug ihr Herz auch vor Freude. Dieser Augenblick gehörte ihr ganz allein. Es war ein Moment, den Roxbury lange im Voraus geplant hatte und für den er viel Mühen auf sich genommen hatte. Selbst nachdem sie ihn verlassen hatte, war er ihr immer noch treu ergeben gewesen. Er liebte sie, ganz bestimmt. Sie drückte seine Hand, als wollte sie damit sagen: »Ich danke dir. Ich liebe dich.«
    Ein Mann saß an dem grob behauenen Tisch. Aber es war nicht irgendein Mann. Sie war ihm in der Vergangenheit immer wieder über den Weg gelaufen. Herr im Himmel, sie hatte sogar mit ihm geredet! Aber wie lautete noch mal sein Name?
    Julianna hätte vor Frustration fast laut geknurrt.
    Wer er auch sein mochte, er setzte sich an den Tisch und breitete neben dem Brandyglas seine Schreibutensilien aus.
    »Also gut, Branson. Was gibt es heute Neues?«, fragte er und lehnte sich zurück, um erstmal einen ordentlichen Schluck Brandy zu nehmen.
    Der andere, Branson – es waren tatsächlich zwei! – war der Mann, den sie aus St. Bride’s erkannte. Ja, ihn hatte sie heute Nachmittag gesehen. Er hatte sich den großen, schwarzen Umhang unter den Arm geklemmt. Es sah ganz danach aus, als habe der Mann, der Bescheid weiß, einen Lehrling in seinem riesigen Netzwerk gefunden.
    »Lord und Lady Haile ziehen in ein neues Haus«, antwortete Branson. »Es gibt noch mehr Gerede über Lady Stewart-Wortly – ihr Ehemann hat sie in ein Kloster geschickt.«
    »Das wusste ich bereits«, flüsterte Julianna Roxbury zu. Sie konnte einfach nicht den Mund halten.
    »Natürlich, Liebes«, murmelte er und drückte zärtlich ihre Hand.
    »Lady Mayhew hat Lord Pershings Heiratsantrag abgelehnt. Wie Ihr wisst, hat jeder damit gerechnet, dass sie annimmt. Oh, und Lady Roxbury wird außer Landes gehen«, fügte Branson hinzu.
    »Interessant. Hat dir das besagte Lady selbst erzählt?«, fragte der Mann, der Bescheid weiß.
    »Nein, ein junger Kerl. Vermutlich jemand von ihrer Dienerschaft«, sagte Branson und zuckte mit den Schultern.
    »Oder es handelt sich um besagte Lady in entsprechender Verkleidung«, meinte der Mann, der Bescheid weiß, und beugte sich vor.
    »Ich bin mir sicher, dass sie es nicht war. Der Kerl trug eine Hose und Stiefel und kam allein«, verteidigte sich Branson.
    »Jeder kann sich eine Hose und Stiefel oder ein Kleid anziehen und im Falsett sprechen«, dozierte der Mann, der Bescheid weiß. »Wenn du diesen Job später übernehmen willst, Branson, darfst du nicht alles glauben, was du siehst oder hörst. Das ist eine der wichtigsten Lektionen, wenn du der Mann, der Bescheid weiß, werden willst. Ich habe sie auch gelernt, meine Vorgänger ebenso, und du wirst sie auch lernen müssen.«
    Julianna schnappte nach Luft. So stellten sie es also an!
    Es handelte sich nicht um einen Mann, der seit vierzig Jahren berichtete, sondern um eine Abfolge von mehreren Männern, die jeweils ihren Nachfolger ausbildeten. Das war eine wunderbare Idee, denn das erklärte auch, warum die Kolumne immer größer und großartiger wurde und ihren Autor überstrahlte. Sie tat gut daran, dieses Vorgehen zu kopieren, überlegte Julianna

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