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Rivalin der Götter erbin3

Rivalin der Götter erbin3

Titel: Rivalin der Götter erbin3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
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wenn es um die Spiritualität geht, bevorzuge ich es, die Altäre des Wissens und der Kunst anzubeten.« Er machte eine kleine, entschuldigende Geste mit seiner Hand, als ob er Angst hatte, meine Gefühle verletzt zu haben. Doch ich grinste bereits.
    »Ein Atheist!« Ich stemmte meine Hände in die Hüften und war entzückt. »Ich habe seit Ausbruch des Kriegs keinen von euch mehr gesehen. Ich dachte, die Arameri hätten euch alle ausgelöscht.«
    »So gut, wie sie es mit den Anbetern der anderen Götter getan haben, Lord Si’eh, ja.« Ich lachte darüber. Das schien ihn zu ermuntern. »Ketzerei ist bei dem einfachen Volk sogar sehr in Mode. Obwohl ich hier in Elysium natürlich vorsichtiger bin.
    Und der, äh, höfliche Ausdruck für Leute wie mich ist ›Primortalist‹.«
    »Uh, was für ein Zungenbrecher.«
    »Bedauerlicherweise ja. Es bedeutet ›Sterbliche zuerst‹. Das ist weder eine genaue noch eine vollständige Wiedergabe unserer Philosophie, aber wie ich schon sagte –  es gibt schlimmere Begrife. Wir glauben natürlich an die Götter.« Er nickte mir zu. »Aber
wie die Helligkeit uns gezeigt hat, funktionieren die Götter einwandfrei, egal, ob wir an sie glauben oder nicht. Also warum sollte man seine Energie einem sinnlosen Zweck widmen? Warum sollte man nicht leidenschaftlich an die Sterblichen und ihr Potential glauben? Wir könnten sicherlich von ein wenig Hingabe und Disziplin profitieren.«
    »Dem stimme ich voll und ganz zu!« Und wenn mich nicht alles täuschte, waren wahrscheinlich einige meiner Geschwister in diese Bewegung der Sterblichenverehrung verwickelt. Doch ich verzichtete darauf, das laut auszusprechen, um ihn nicht zu verunsichern. »Wie heißt Ihr?«
    Er verbeugte sich noch einmal. Diesmal fiel es ihm leichter. »Shevir, Lord Si’eh.«
    Ich wedelte mit einer Hand. »Ich habe die Arameri dazu gezwungen, mich mit ›Lord‹ anzusprechen. Nennt mich einfach Si’eh.«
    Er fühlte sich ofensichtlich unwohl. »Äh, nun …«
    »Arameri ist eine Geisteshaltung. Ich kenne einige Adoptivkinder, die perfekt zu dieser Familie passen. Ihr, Sir, seid ein Schaf im Wolfspelz.« Ich lächelte, um ihn wissen zu lassen, dass dies ein Kompliment sein sollte, und er entspannte sich. »Remath hat Euch also alles über mich erzählt?«
    »Die Lady Arameri setzte mich über Euren … Zustand in Kenntnis, ja. Ich und meine Bediensteten, einschließlich derer in der Stadt unten, arbeiten bereits mit Hochdruck daran, herauszufinden, was diese Veränderung verursacht haben könnte. Wir werden Lady Remath umgehend informieren, wenn wir etwas herausfinden.«
    »Danke.« Ich wies ihn nicht darauf hin, dass mir nicht damit geholfen war, wenn sie Remath informierten; es sei denn, Remath gab diese Informationen weiter. Er wusste das wahrscheinlich und wollte mir nur mitteilen, wem seine Loyalität galt. Sterbliche zuerst. »Wart Ihr vor acht Jahren hier in Elysium?«

    »Ja.« Er stellte sich neben mich und starrte eifrig mein Profil, meine Figur, einfach alles an mir an. Er studierte mich. Da ich seine Glaubensprinzipien kannte, machte es mir ausnahmsweise nichts aus. »Ich führte damals die Heilschwadron an. Ich und meine Kollegen behandelten Lord Dekartas und Lady Shahars Verletzungen. Ich wurde zum Ersten Schreiber befördert, weil ich ihre Leben rettete.« Er zögerte. »Der vorherige Erste Schreiber wurde seines Postens enthoben, weil ihm entgangen war, dass ein Gott Elysium besucht hatte.«
    Ich rollte mit den Augen. »Es gibt keine Schreibermagie, die die Anwesenheit eines Gotts aufspüren könnte, wenn wir nicht aufgespürt werden wollen.« Ich hatte mich nie aufspüren lassen wollen.
    »Das hat man der Lady zugetragen.« Er lächelte dünn. Wenigstens war er nicht bitter. Ich nahm an, dass es keinen Zweck hatte, Schuldzuweisungen vorzunehmen.
    »Wenn Ihr damals hier wart, habt Ihr –  oder Euer Vorgänger  –  doch bestimmt eine Untersuchung durchgeführt.«
    »Das ist richtig.« Er richtete sich auf, als ob er Bericht erstatten wollte. »Der Vorfall ereignete sich am frühen Nachmittag. Es gab ein Erdbeben im ganzen Palast, und alle Abgrenzungsskripte schlugen Alarm. Das bedeutete, dass nicht-genehmigte Magie innerhalb der Palastmauern aktiv war. Wachen und Bedienstete trafen ein und fanden dies vor.« Er zeigte auf das Atrium. Die Trümmer waren weggeräumt worden, aber das änderte nichts. Es war schmerzlich ofensichtlich für jeden, der es vorher gesehen hatte, dass das Atrium lediglich

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