Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rivalin der Götter erbin3

Rivalin der Götter erbin3

Titel: Rivalin der Götter erbin3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: jemisin
Vom Netzwerk:
unbestimmt mit der Hand. Irgendeine Adlige.
    Sie kicherte. »Es lief gut, obwohl es darauf ankommt, wie man ›gut‹ definiert.« Sie wurde ernst. Ihre Augen zeigten einen Anfug von Ärger. »Es wird dich freuen zu erfahren, dass ich meinen Plan, den Widerstand herauszufordern, aufgrund deines Rats nicht in die Tat umgesetzt habe. Die Nachricht, die ich stattdessen ausgesandt habe –  ich hofe, dass ich recht habe, was Lady Hynno angeht  –, lautet, dass ich zu Verhandlungen bereit bin. Ich möchte mehr über ihre Forderungen in Erfahrung bringen und herausfinden, ob es eine Möglichkeit gibt, sie zu trefen, ohne dabei die Welt ins Chaos zu stürzen, versteht sich.« Sie warf mir einen unsicheren Blick zu.
    »Ich bin beeindruckt«, sagte ich wahrheitsgemäß. »Und überrascht. Verhandeln, Kompromisse –  das sind gemeinhin Gräuel für Itempaner. Und du hast deine Meinung meinetwegen geändert?« Ich lachte ein wenig. Manchmal hatte älter zu sein auch seine Vorteile. Die Leute hörten einem eher zu.

    Shahar seufzte und schaute weg. »Wir werden ja sehen, was geschieht, wenn meine Mutter davon erfährt. Sie glaubt ohnehin schon, dass ich schwach bin. Jetzt bin ich möglicherweise nicht mehr lange Erbin.« Mit einem tiefen Seufzer legte sie sich rücklings aufs Bett und streckte ihre Arme über ihren Kopf hinweg aus. Unwillkürlich richtete sich mein Blick auf den unverkennbaren Kontrast ihrer Warzenhöfe unter dem durchsichtigen Nachthemd. Sie waren überraschend dunkel, wenn man ihre blasse Hautfarbe bedachte. Perfekte braune Kreise mit weichen, kleinen Zylindern in der Mitte …
    Unnützer, blöder, tierischer, sterblich werdender Körper. Mein Penis hatte reagiert, bevor ich es verhindern konnte, stieß gegen meinen Bauch und zwang mich dazu, mich aus meiner normalerweise gekrümmten Haltung aufzurichten. Es tat weh, und ich fühlte mich über und über heiß, als ob ich krank würde. Ich war krank. Man nannte es Pubertät, und das war eine böse, böse Krankheit. Doch es war nicht nur Shahars Fleisch, das mich anzog. Ich konnte es kaum mit meinen verdorrenden Sinnen wahrnehmen, aber ihre Seele leuchtete und füsterte wie Seide. Wir waren wahrer Schönheit schon immer zugetan gewesen.
    Ich zwang meinen Blick von ihren Brüsten weg und merkte, dass sie mich beobachtete; sie beobachtete, wie ich sie beobachtete? Ich wusste nicht, warum, aber der Hunger in mir verschärfte sich durch den unaufgeregten, überlegenden Blick ihrer Augen. Ich kämpfte die Reaktion nieder, doch es war schwer. Noch ein Symptom dieser Krankheit.
    »Sei nicht albern«, sagte ich und konzentrierte mich auf die weltlichen Dinge. »Es bedarf großer Stärke, Kompromisse zu schließen, Shahar. Mehr noch, als man benötigt, um zu drohen oder zu zerstören, da man nicht nur gegen seinen Feind, sondern auch gegen den eigenen Stolz ankämpfen muss. Ihr Arameri habt das nie verstanden –  und ihr musstet das auch nicht verstehen, solange wir nach eurer Pfeife tanzen mussten. Jetzt
könnt ihr vielleicht lernen, wahre Herrscher zu sein und nicht nur Tyrannen.«
    Sie rollte sich auf den Bauch, landete dabei zwischen meinen Beinen und stützte sich auf ihre Ellenbogen. Ich runzelte zunehmend misstrauisch die Stirn und wunderte mich dann über mein eigenes Unbehagen. Sie war nur ein Mädchen, das das Neuland der Fraulichkeit sondierte. Das war eine ältere Version des Ich zeig dir meins, wenn du mir deins zeigst. Sie wollte wissen, ob ich sie begehrenswert fand. Schuldete ich ihr nicht aus Höfichkeit eine ehrliche Reaktion? Ich streckte meine Beine aus und stützte mich auf meine Ellenbogen, sodass sie den Beweis meiner Bewunderung an dem ausgebeulten Laken und meinem heißen Blick sehen konnte. Sofort errötete sie und wandte den Blick ab. Dann schaute sie mich wieder an, dann wieder weg, und schließlich hielt sie den Blick auf ihre verschränkten Arme gerichtet, die unruhig auf den Laken ruhten.
    »Ich glaube, Mutter möchte, dass ich Canru heirate«, sagte sie. Ihre Worte klangen angestrengt. »Den Erben Temans, von dem ich dir erzählt habe. Ich glaube, deshalb hat sie erlaubt, dass ich mich mit ihm anfreundete. Sie hat sonst niemanden nah an mich herangelassen.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Dann heirate ihn doch.«
    Wütend starrte sie mich an und vergaß ihre Zimperlichkeit. »Ich will aber nicht.«
    »Dann lass es. Shahar, um Gottes willen. Du bist die Erbin der Arameri. Mach, was du verdammt noch mal willst.«
    »Das kann

Weitere Kostenlose Bücher