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Road of no Return

Road of no Return

Titel: Road of no Return Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Philip
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»Nicht ohne eine gute Erklärung und auf nette Art und Weise.«
    »Ich werde sie nicht verlassen«, erklärte er.
    »Und du musst dich um sie kümmern.«
    »Ja.«
    »Weil sie jetzt zu dir gelaufen kommt. Sie kommt nicht mehr zu mir, sie geht immer zu dir, also bist du für sie verantwortlich, kapiert?«
    »Ja«, antwortete er und lächelte. »Ich werde auf sie aufpassen, Nick. Das verspreche ich.«
    »Du hast deinen großen weißen Cowboyhut verloren.« Ich deutete über den Schulhof.
    Er verstand den Hinweis, stand auf, grinste mich an und schlenderte davon. Ich behielt mein finsteres Gesicht bei, bis er wirklich weg war, damit er mich nicht lächeln sah. Das sah nur Shuggie, der mit seinem offenen, fragenden Blick in der Nähe stand und uns beobachtet hatte. Ich winkte ihn mit dem Finger heran.
    Er kam herüber und blieb noch ein wenig unsicher stehen, bis ich auf den Asphalt klopfte und er sich neben mich setzte.
    »Shuggie«, sagte ich, ohne ihn anzusehen, »manchmal glaube ich, du bist ein klein wenig diabolisch.«

    »Diabolisch? Was für ein großes Wort, Nicholas. Und so schwer zu buchstabieren.« Er folgte meinem Blick, und bevor ich ihm den Kopf abreißen konnte, stellte er fest: »Da ist Orla.«
    Ja, da war Orla. Wie hätte ich auch woanders hinsehen können? Aidan ging ganz dicht an ihrer Clique vorbei, und er musste eine vorlaute Bemerkung gemacht haben, denn sie trat schnell zurück, packte ihn an der Jacke und tat so, als ob sie ihm eine Kopfnuss geben würde. Grinsend zog er sie an ihrer platinblonden Strähne, also schlug sie ihm auf den Bauch, nahm dann seinen Kopf und küsste ihn auf die Nase.
    Das ist dein Bruder, dachte ich sehnsüchtig. Verschwende nicht so viel aggressive Zuneigung auf ihn. Ich kann das genauso gut vertragen wie er …
    In einem Paralleluniversum, einem, in dem Kev Naughton bei der Geburt ersäuft worden wäre und ich nicht bei der ersten Gelegenheit meine Seele verkauft hätte, hätten Aidan Mahon und ich Freunde werden können, stellte ich fest. Doch so war dies der erste Tag, an dem Aidan mit mir gesprochen hatte. Der Tag, an dem mein Leben sich endlich wieder zusammenzufügen begann, und der Tag, an dem es wieder auseinanderbrach. Der letzte Tag seines Lebens.
     
    Am letzten Tag in Aidans Leben war Allie allein. Doch ich weiß, was ihr geschehen ist. Nicht, dass sie mir alle Einzelheiten erzählt hätte; die habe ich beim Prozess erfahren. Ich erfuhr die Einzelheiten, während die Jury dahinterkam, was für ein einschüchternder Schläger Aidan war, und was für bösartig rachsüchtige Wesen Allie und ich waren, und wie
schwer Kevs Kindheit gewesen war, und wie sehr er seine Mutter liebte. Ich will gar nicht erst davon anfangen. Ich erzähle lieber, was ich herausgefunden habe, nicht was das Gericht geglaubt hat.
    Aidan wurde in der Schule aufgehalten – natürlich nicht beim Nachsitzen, nicht Aidan Mahon. Er war noch geblieben, um etwas mit einem Lehrer zu besprechen. Kev saß draußen in seinem Auto auf der anderen Straßenseite, und als er Allie allein herauskommen sah, musste er vor Freude fast aufs Autodach geschlagen haben. Er stieg also aus, knallte die Tür zu – das hörte sie – und ging ihr nach.
    Er war zwischen ihr und der Schule, sie konnte also nicht zurück, daher griff sie als Erstes zum Handy und drückte die Kurzwahltaste. Nicht meine Nummer, sondern die von Aidan. Natürlich. Sie kam bis zum dunklen Wäldchen hinter dem Computerladen, bevor Kev sie einholte.
    Er packte sie am Arm und zerrte sie ins Zwielicht zwischen den Bäumen mit Erholungswert. Er schubste sie gegen den dritten Baumstamm von links – solche Details graben sich einem für immer ins Hirn ein – und entwand ihr das Telefon. Sie hoffte, dass es damit vorbei sei, es war ihr egal, dass ihr die Baumrinde den Rücken zerkratzte und dass ihr Handgelenk so wehtat, dass sie fürchtete, es sei verstaucht. Sie wollte nur, dass er wegging, denn sie verspürte den schrecklich dringenden Wunsch, dass Aidan nicht rechtzeitig auftauchte: Auf ihre seltsame Art wusste sie, dass sie einen furchtbaren Fehler begangen hatte, als sie ihn anrief. Sie starrte Kev nur gerade in die Augen, damit er wegging, aber sie sagte nichts und sie weinte auch nicht; sie spürte nur, wie
ihr Herz gegen die Rippen pochte, und wünschte sich mehr als alles andere, dass sie Aidan nicht angerufen hätte.
    Kev spürte wahrscheinlich ihre Angst, auch wenn er sich den wahren Grund dafür nicht vorstellen konnte. Und es

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