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Road of no Return

Road of no Return

Titel: Road of no Return Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Philip
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links von mir jemand leise die Melodie von Pinky and the Brain , in die andere mit einstimmten,
woraufhin ein paar aus den unteren Jahrgängen fast vor unterdrücktem Lachen platzten, was ja der Sinn der Sache war. Ich hätte gerne angefangen, Imagine zu singen, was mir bei meiner Rehabilitation in der Schule sicherlich zu jeder Menge Pluspunkten verholfen hätte. Damit hätte ich meine berüchtigte Mutter und unseren bemühten und ach so verständnisvollen Direktor lächerlich gemacht. Aber ich hatte überall Schmerzen; meine Rippen und meine Nase taten weh und außerdem hätte niemand die Melodie erkennen können. Darüber hinaus fand ich, dass ich das trotz allem meiner Mutter nicht antun konnte, auch wenn ich bei Pearson keinerlei Skrupel gehabt hätte.
    McCluskey ignorierte zwar das Gesumme, aber seine übersinnlichen Fähigkeiten richteten sich direkt auf mich. Angewidert stellte ich fest, dass es mir nicht egal war, was McCluskey von mir dachte, und ich wollte nicht, dass er weiter glaubte, ich sei dumm.
    Mit Sicherheit war ich nicht der Schlauste von allen. Denn damals klaute ich Mum eines ihrer Küchenmesser und begann, es in die Schule mitzunehmen.

12
    In den restlichen Monaten seines letzten Schuljahres musste Kev auf meine Gefühle keine Rücksicht mehr nehmen und tat sein Bestes, verpasste Gelegenheiten nachzuholen, was meine Schwester anging. Es war wie mit Orla: Da er Angst vor ihr hatte, griff er Aidan an. Er hatte Angst vor mir (immer noch), also griff er Allie an. Aus Kevs Sicht war das Beste daran, dass er mit Allie nicht nur mich angriff, sondern auch Aidan.
    Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, nennt man das.
    Zwei Dinge hinderten ihn daran: der Despot McCluskey und die Tatsache, dass ich ihn immer noch mit bloßen Händen erwürgen konnte, wenn er zu weit ging.
    Also ließ er die Mädchen den Job für ihn erledigen. Das bedeutete, dass ich mehr als nutzlos war. Mädchen sind hundert Mal besser darin, anderen das Leben zur Hölle zu machen, besonders, wenn es sich ebenfalls um ein Mädchen handelt. Allie wurde auf den Toiletten, in den Umkleideräumen und überall dort verfolgt, wo sie sie allein antrafen.
    Es war nicht leicht, Allie zum Weinen zu bringen, aber sie schafften es ziemlich oft. Shuggie rannte los, um mich zu holen, aber bis ich bei ihr war, stand sie vor Aidan, der leise auf sie einsprach (beim ersten Mal), oder sie saß mit ihm Schulter
an Schulter am Zaun (beim zweiten Mal). Mehr als einmal beobachtete ich, wie er ihr vorsichtig mit der Hand die Tränen aus dem Gesicht wischte. Ich habe gesehen, wie er ihr den Arm um die Schultern legte. Ein paar Tage später sah ich, wie sie ihr Gesicht an seinen Hals legte, und ich bin sicher, sie hat ihn geküsst, denn er wurde rot und sein Adamsapfel zuckte, weil er schlucken musste. Beim nächsten Mal drückte er seine Lippen versuchsweise auf ihre. Danach waren sie über das Experimentierstadium hinaus.
    Er gab sich also endlich Mühe. Endlich nutzte er seinen Vorteil. Der Wichser .
    Von da an hielt er Allies Hand, allerdings nur, wenn er glaubte, ich sei nicht in der Nähe. Hatte er Angst vor mir oder nahm der große Cowboy Rücksicht auf meine Gefühle?
    Es spielte keine Rolle. Wenn ich da war und er ihre Hand nicht nahm, dann nahm sie demonstrativ seine.
    In der ersten Woche des nächsten Schuljahres waren Aidan und Allie dann endgültig ein Paar. Ich kochte. Der Altersunterschied! Aber wenn ich sie ansah, bemerkte ich, dass sie während des Sommers aufgehört hatte, meine seltsame kleine Schwester zu sein. Sie begann, auf eine erwachsene Art und Weise schön zu sein. Und was konnte ich schon sagen? Er war für sie da, wenn ich es nicht war. Sie ging mit allem zu Aidan, immer zu Aidan.
     
    Vier Monate waren seit dem Vorfall mit Shuggie vergangen, vier Monate, seit ich mit Kev gebrochen hatte. Allie war gerade in der achten Klasse, Aidan in der zehnten, und ich war zu McCluskeys Entsetzen für die Oberstufe geblieben.

    »Geddes«, grüßte er mich, als ich am ersten Morgen an ihm vorbeischlich. »Was für eine Freude.«
    »Ich bin gerührt, Mr McCluskey. Schön, Sie wiederzusehen. «
    Er verschränkte die Hände und schloss die Augen. »Mein Gott. Was habe ich in meinem früheren Leben verbrochen?«
    »Waren Sie vielleicht ein böser faschistischer Diktator, Sir?«
    »Ja, und solche wie dich habe ich als Frühsport vor dem Frühstück erschossen. Verschwinde, Geddes!«
    »Ich habe Sie auch vermisst, Sir.«
    Ich hatte gefürchtet, ich

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