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Roarke - der Abenteurer (German Edition)

Roarke - der Abenteurer (German Edition)

Titel: Roarke - der Abenteurer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JoAnn Ross
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bin auch nicht jemand. Und hättest du dich von Anfang an einem anderen anvertraut, wärst du vielleicht gar nicht in diese Klemme geraten. Jetzt hast du dich mir anvertraut, und darum werde ich dafür sorgen, dass du lange genug lebst, um dieses Verbrechen aufzuklären.”
    Es stimmte. Sie hatte ihn ausgewählt, nicht umgekehrt. “Du vergisst allerdings eines”, meinte sie.
    “Und das wäre?”
    “James ist ein wichtiger Mann. Er kann mich beschützen.”
    “Sicher, aber gestern hat er dich nicht gerade beispielhaft beschützt. Und bevor du deinen hübschen Mund aufmachst und behauptest, dass er vielleicht nicht ahnt, dass du in den Fall verstrickt bist, Schätzchen … glaube mir, die Polizei weiß verdammt genau, wer die geheimnisvolle Frau im Hotelzimmer war. Und das bedeutet, dass Boudreaux informiert ist. Bestimmt ist dir aufgefallen, dass er mit keinem Wort erwähnt hat, dass seine heiß geliebte Verlobte vermisst wird.”
    “Vielleicht wollte er nichts verraten, um die Ermittlungen nicht zu stören. Oder er wollte mich nicht in Gefahr bringen, falls ich entführt wurde. Vielleicht hat er versucht, mich daheim anzurufen und …”
    “Der einzige Anruf auf deinem Anrufbeantworter stammt von der Änderungsschneiderei. Dein neues Kostüm ist fertig.”
    “Woher weißt du das? Du warst doch gar nicht in meinem Haus.”
    “Die Kriminalpolizei rät, Schatz. Schreiben Sie nie die Geheimnummer für Ihr Bankkonto, den Code für die Alarmlage in Ihrem Haus und für Ihren Anrufbeantworter auf eine Karte, die Sie in der Brieftasche bei sich tragen.”
    “Ich habe einen Code benützt”, wehrte sie ab, gestand sich aber ein, dass Roarke Recht hatte. Ihr Büro warnte die Leute stets vor genau dieser Unvorsichtigkeit.
    “Ja, es war sehr schlau von dir, die Ziffern durch Buchstaben zu ersetzen. Auch wenn ich deine James-Bond-Fantasie nur höchst ungern kritisiere, aber die meisten Kinder lernen diesen Code schon bei den Pfadfindern.”
    Da Daria nicht widersprechen konnte, konzentrierte sie sich auf einen anderen Punkt. “Habe ich dich falsch verstanden, oder verdächtigst du James?”
    “Mein Bruder Mike würde sagen: ‚Beim gegenwärtigen Stand der Ermittlungen gilt jeder als verdächtig’. Das trifft auch auf deinen hübschen Verlobten zu.”
    “Aber nicht auf mich?”
    Roarke entschloss sich zu schonungsloser Offenheit, damit sie nicht auf die Idee kam, sich während seiner Abwesenheit aus dem Haus zu schleichen. “Ich fühle, dass du keinen Menschen töten kannst. Aber ich wette, dass die Polizei nicht meiner Meinung ist. Solltest du das Haus allein verlassen, wirst du verhaftet. Und das wäre noch nicht mal das Schlimmste, was dir passieren kann.”
    Daria hatte schon einen Vorgeschmack dessen bekommen, was schlimmstenfalls geschehen konnte. Sie sah wieder vor sich, wie der Angreifer den Jugendlichen auf dem Friedhof eine Dienstmarke der Polizei zeigte.
    “Ich werde das Haus nicht verlassen.”
    “Braves Mädchen. Geh auch nicht ans Telefon.” Er war fast schon an der Tür, als ihm noch etwas einfiel. “Verdammt!”
    “Was ist denn?”
    “Ich habe etwas vergessen.” Er kam zurück und küsste sie.
    Sobald ihre Lippen sich berührten, war Roarke verloren. Darias Duft hüllte ihn ein, ihr Körper schmiegte sich weich an seinen, und ihr leises Stöhnen ließ sein Herz schneller schlagen. Er hatte geglaubt, Leidenschaft zu kennen, doch jetzt, wo Daria sein zärtliches Zungenspiel erwiderte, ging ihm auf, dass es für ihn auf diesem Gebiet noch unendlich viel zu entdecken gab.
    Sehnsucht und Verlangen lagen in ihrem Kuss, als hätte sie ihr Leben lang auf diesen Augenblick gewartet. Und Roarke begehrte sie ebenso sehr wie sie ihn, ja mehr als jede andere Frau vor ihr. Trotz aller drohenden Gefahren geriet er in Versuchung, sich zu nehmen, was sie ihm so offen anbot.
    Sex ist nichts weiter als Sex, sagte er sich. Lust ließ sich in seiner Welt leicht befriedigen, wenn nicht mit der einen Frau, dann eben mit einer anderen. Solange er seine Gefühle kontrollierte und darauf achtete, dass Daria ihm nicht mehr bedeutete als ein erotisches Abenteuer, brauchte er sich keine Sorgen zu machen. Doch gleichzeitig kam er sich wie ein Ertrinkender vor, der verzweifelt ums Überleben kämpft, obwohl seine Kräfte immer mehr erlahmen. Wenn er jetzt der Verlockung erlag, würde er unweigerlich untergehen, das wusste er.
    Daria konnte keinen klaren Gedanken fassen. Eine leise Stimme in ihrem Kopf erinnerte sie

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