Roarke - der Abenteurer (German Edition)
Aufenthalt im Krankenhaus und daran, wie sie in die Blue Bayou Lounge des Whitfield Palace Hotels gelaufen war und Roarke O’Malley geküsst hatte.
Wieso konnte sie sich nicht daran erinnern, was davor geschehen war?
“Ich soll mich nicht unter Druck setzen, hat die Ärztin gesagt”, murmelte sie vor sich hin und stieg aus dem Bett. “Die hat leicht reden.”
Das T-Shirt, das sie die ganze Nacht getragen hatte, löste Gefühle aus, über die sie lieber nicht nachdenken wollte. Was immer auch geschehen sein mochte, Roarke O’Malley machte alles nur komplizierter. Sie durfte sich bei ihm auf kein Risiko einlassen.
Entschlossen ging sie ins Bad und duschte.
Als sie wieder herauskam, stand Roarke mit verschränkten Armen neben dem Bett und wartete auf sie.
6. KAPITEL
D aria hatte sich in ein dickes Badetuch gehüllt, das von den Brüsten bis zum Boden reichte. Es verdeckte wesentlich mehr als das alberne Haremskostüm oder Roarkes T-Shirt.
“Rieche ich Speck?”
Er betrachtete sie und musste sich mühsam ermahnen, dass es ein Fehler wäre, mit Daria ins Bett zu gehen. “Und Toast.”
“Ich glaube, ich bin im Himmel.”
“Wir wollen vermeiden, dass du dorthin kommst.” Er holte einen Bademantel von einer Stuhllehne. “Den habe ich in einem Schrank gefunden. Du siehst in dem Badetuch zwar sagenhaft, aber auch viel zu verführerisch aus … jedenfalls für mich. Und wenn ich daran denke, wie du mich gestern Abend geküsst hast …”
Daria hielt Angriff für die beste Verteidigung. “Ich habe nicht die Absicht, mit dir zu schlafen.”
Er besaß die Unverschämtheit zu lächeln. “Nun ja, an Schlaf habe ich dabei eigentlich nicht gedacht.”
Es reichte, dass Roarke sie ansah, und sie fühlte förmlich die erotische Spannung knistern. “Dann drücke ich mich genauer aus”, erwiderte sie bewusst kühl. “Ich will keinen Sex mit dir.”
Genau das hatte er sich auch gesagt, während er sich in der Küche zu schaffen machte und an Daria dachte, wie sie in ihrem Bett lag und nur sein T-Shirt trug. Es war sicherer, sich von ihr fern zu halten. Doch vorhin hätte er ihr am liebsten die restlichen Wassertropfen von den Brüsten geküsst. Er hatte eben nie viel von Sicherheit gehalten. Sie war eine enge Verwandte der Langeweile. Leider benebelte Lust das Gehirn und brachte einen Mann dazu, alberne Risiken einzugehen.
“Dann lasse ich dich allein, damit du dich anziehen kannst.”
“Danke.” Sie nahm den Bademantel entgegen. Als ihre Finger sich kurz berührten, traf es Daria wie ein elektrischer Schlag. Roarke war allerdings nicht anzusehen, ob er auch so empfand. Seine Miene blieb undurchdringlich.
Als das Telefon auf dem Nachttisch klingelte, zuckte sie zusammen.
“Das müsste Mike sein. Er hat versprochen, mich anzurufen.” Roarke griff nach dem Hörer. “Ja? Großartig! Ich treffe dich in einer halben Stunde auf dem Monkey Hill.” Damit legte er auf.
Dem kurzen Gespräch hatte sie nichts entnehmen können. “Warum gehen wir in den Zoo?”
“Nicht wir gehen in den Zoo.”
“Aber …”
“Ich gehe in den Zoo, du bleibst hier.” Als sie widersprechen wollte, legte er ihr den Finger an die Lippen. “Falls du es noch nicht bemerkt haben solltest – du hast zum Ausgehen nichts anzuziehen.” Mit einem mutwilligen Lächeln strich er über den oberen Rand des Handtuschs. “Es sei denn, du willst wieder in den Harem eintreten.”
“Das hatte ich für heute eigentlich nicht geplant.”
“Das dachte ich mir.” Er bewunderte es, dass sie sich nicht unterkriegen ließ. “Ich treffe mich mit Mike. Er hat bereits mein Gepäck aus dem Hotel geholt. Dann fahren wir zu deinem Haus und holen etwas für dich.”
“Ist das nicht gefährlich?”
“Aber nein. Die O’Malley-Brüder können auf sich aufpassen”, versicherte er. “Du hast fünfundzwanzig Minuten Zeit, um aufzuschreiben, was du aus dem Haus haben möchtest, sofern du dich erinnerst. Und du kannst den French Toast essen, sofern er nicht schon zu Stein geworden ist.”
Die Hände tief in die Taschen geschoben, damit er sich zu nichts hinreißen ließ, verließ er das Schlafzimmer.
“Köstlich.” Die in Eiermilch getränkte Tostscheibe war goldbraun und mit geschmolzener Butter und Sirup überzogen. “Ich hätte nie gedacht, dass du kochen kannst.”
“Da jeder Mensch essen muss, habe ich schon früh beschlossen, kochen zu lernen.”
“Ich bin überrascht.” Sie trank einen Schluck von ihrem süßen Milchkaffee. Im
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