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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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schnappte aufgebracht nach Luft, und Luc widerstand nur mühsam der Versuchung, sie zu küssen. »In der Baracke findet ihr Jay. Er kann euch auf den neusten Stand bringen. Und danach werden Timothy und Chris euch zeigen, wie man sich von dem Turm da drüben abseilt. Die Auswertung der Bilder überlasst ihr Scott und den anderen. Die wissen, worauf es ankommt.
    Elizabeth betrachtete aus zusammengekniffenen Augen den Holzturm, der als behelfsmäßiger Tower und als Feuerwache diente. »Das mit dem Abseilen war jetzt dein Ernst?«
    »Kalil ist der Meinung, dass es die einzige Chance ist, ungesehen ins Tal hineinzukommen, und derzeit stimme ich ihm zu. Falls ihr auf einen Direktflug gehofft habt, muss ich euch enttäuschen.«
    Elizabeth beschränkte sich auf einen empörten Blick, der es in sich hatte. Die Frauen stürmten davon. Er hörte noch, dass Elizabeth sich beklagte, dass er sich in Mexiko ebenso verhalten habe, und Jasmin kündigte irgendwelche Vergeltungsmaßnahmen an, deren detaillierte Beschreibung er leider nicht mehr verstehen konnte. Das würde interessant werden. Im Prinzip konnte Luc ihre Ungeduld verstehen, trotzdem zog er es vor, die Dinge ungestört zu regeln. Er gratulierte sich innerlich, dass die beiden offenbar zu verärgert gewesen waren, um ihn zu fragen, was er überhaupt vorhatte. Murats spöttisches Grinsen reichte fast von einem Ohr bis zum anderen. »Sollte Jay sich nicht mit uns zusammen den Gefangenen vornehmen?«
    »Planänderung, wir kommen auch ohne FBI -Agenten aus.«
    Zu Lucs Erleichterung fuhr ein Streifenwagen mit rotierendem Blaulicht direkt auf sie zu und ersparte ihm weiteren Spott von Murat.
    Martin hatte die Auseinandersetzung mit den Frauen stumm, zwischen Lachen und Husten schwankend, verfolgt. Er zeigte auf die Polizisten. »Ich hatte sie gebeten, mit dem Verdächtigen herzukommen. In dem Holzhaus neben dem Turm gibt es einen Raum, der als Zelle geeignet ist. Sie warten dort auf uns.«
    »Und das machen sie so einfach?« Murats ratlose Miene entsprach exakt Lucs eigener Überlegung.
    »Natürlich. Der Deputy Sheriff ist mein Schwager und wird uns mit dem Verdächtigen so lange alleine lassen, bis wir sämtliche Antworten haben.«
    Obwohl den Polizisten anzumerken war, dass sie etliche Fragen hatten, begnügten Luc und Murat sich mit einer kurzen Begrüßung und verzichteten auf eine vernünftige Vorstellung. Förmlichkeiten oder Höflichkeitsfloskeln mussten warten, bis sie wussten, womit sie es zu tun hatten.
    »Ist er da drinnen?« Luc deutete auf eine stabile Tür, die von außen zusätzlich mit einem Holzbalken gesichert war.
    Der jüngere Polizist nickte und deutete auf die Pistole, die Luc im Oberschenkelhalfter trug. »Sie sollten aber Ihre Waffen hier draußen deponieren.«
    »Danke für den Hinweis, aber wir werden schon dafür sorgen, dass er keine davon in die Hände bekommt.«
    Sein Vorgesetzter, der Schwager von Martin, hielt den Polizisten zurück, als der protestieren wollte. »Lass sie. Sie können auf sich aufpassen. Was ist mit dir, Martin? Dass du ins Bett gehörst, brauche ich dir ja wohl hoffentlich nicht zu erklären.«
    »Ich will mir nur anhören, was der Kerl zu sagen hat. Jeder Hinweis könnte helfen, und immerhin kenne ich die Gegend einigermaßen, auch wenn es dort offenbar Plätze gibt, die uns bisher entgangen sind. Du brauchst mich nicht so besorgt anzusehen. Ich weiß selbst, dass ich da draußen in meinem Zustand eine Belastung wäre, aber mein Kopf funktioniert noch. Vielleicht kann ich bei der Planung helfen.« Martin löste seine Pistole vom Gürtel, warf sie auf den Tisch und hustete erneut. »Allerdings gehe ich lieber auf Nummer sicher.«
    Die realistische Einschätzung seines Zustandes gefiel Luc. Nicht viele Männer waren in der Lage zuzugeben, wo ihre Grenzen lagen.
    Die Reaktion des Gefangenen, als Luc den Raum betrat, sprach für sich. Die Augen des Mannes weiteten sich, dann zuckte er nach einem Blick auf die Waffe zurück. Es dauerte etliche Sekunden, bis der gleichgültige Gesichtsausdruck, mit dem er sich zuvor gegen die Wand gelehnt hatte, wieder zurückgekehrt war. Damit stand für Luc fest, dass der Mann seinem Bruder begegnet war.
    Laut seiner Ausweispapiere, die die Polizisten jedoch für Fälschungen hielten, hieß der Mann Dexter Lutter.
    »Hinsetzen.« Luc deutete auf den einzigen Stuhl im Raum, der direkt an der Wand stand.
    Lutter schnaubte nur. Mit einem Satz war Murat bei ihm und drückte ihn auf den Stuhl.

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