Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
Vom Netzwerk:
gekümmert.«
    Cats Schlafsack und Zelt sahen seinen Sachen ausgesprochen ähnlich, und damit ergab auch ihre heftige Reaktion einen Sinn. »Bei welcher Einheit warst du?« Sie zuckte förmlich zusammen. Rob deutete auf ihren Rucksack. »Deine Sachen. Ich würde sagen, gleiche Quelle.«
    »Dir entgeht wohl wirklich nichts. US Marines. Aber über das Thema spreche ich nicht gerne.«
    »In Ordnung, aber gut zu wissen, dass du im Zweifel weißt, worauf es ankommt.«
    Wieder blinzelte sie überrascht und lächelte dann zaghaft. »Darauf kannst du dich verlassen. Und wie bist du in Form, Anwalt?«
    »Ausreichend, hoffe ich. Die Antwort kennst du heute Abend.«
    Endlich lachte sie. »Ich bin schon gespannt. Dann komm mal mit. Leider kann ich dir für die ersten Kilometer nur meinen alten Jeep anbieten und keinen Porsche.«
    Die Fahrt über Wege, die kaum noch als solche erkennbar waren, dauerte nur eine halbe Stunde. Cat stoppte zwischen zwei Bäumen, Rob stieg aus und sah sich ungläubig um. Er hatte das Gefühl, in einer anderen Welt gelandet zu sein. Der Wagen hinter ihm war das einzige Anzeichen von Zivilisation. Er musste den Kopf in den Nacken legen, um zwischen den Baumwipfeln ein Stück Himmel zu erkennen. Sonnenstrahlen, die es durch die meterhohen Kiefern bis zum Boden schafften, zeichneten ein bizarres Muster auf den Waldboden. Aber nur wenige Meter vor ihm lag ein See. Direkt dahinter erhob sich eine schroffe Felswand, über die ein Wasserfall in die Tiefe rauschte. Kleine Regenbogen schimmerten in der Gischt. Der Anblick war unbeschreiblich, dabei hatte ihr Ausflug gerade erst angefangen.
    »Wir müssen da hoch.« Cat zeigte auf den Wasserfall.
    »Super. Der Blick von da oben muss traumhaft sein.«
    »Und ich dachte, du beschwerst dich über den steilen Aufstieg.« Dieses Mal war ihr Blick eher nachdenklich. »Hast du eigentlich ein Handy mitgenommen? Viel Empfang wirst du hier nicht haben. Wir werden uns schnell außerhalb der Reichweite der Funkmasten befinden.«
    »Irgendwie kommt es mir wie ein Sakrileg vor, an einem solchen Ort über Handys zu reden. Der Empfang interessiert mich nicht. Meine lieben Brüder haben mein Handy einkassiert, weil sie Angst hatten, dass ich mit einem Berglöwen vor der Nase noch Mails beantworte.«
    Kurz blitzte ihr Lächeln auf. »Ich kann dir nicht garantieren, dass wir Berglöwen zu sehen bekommen. Sie sind sehr scheu, aber ich weiß, wo sie sich gerne aufhalten. Ich hoffe, du überlebst eine Woche ohne dein Handy, Anwalt.«
    »Werde ich schon. Was ist eigentlich im Notfall? Hast du ein Handy oder ein Funkgerät?«
    »Ein Sat-Handy, das ist leichter und damit habe ich überall Empfang. Wenn du dich genug umgesehen hast, schnapp dir deinen Rucksack. Für heute liegen nur zehn Kilometer vor uns, allerdings gilt es dabei, etliche Höhenmeter zu überwinden.« Sie zögerte kurz. »Aber wie du schon gesagt hast. Das Ergebnis ist es wert. Unser heutiger Rastplatz ist noch beeindruckender als dieser Ort.«
    Luc hatte wie erwartet recht behalten. Nach wenigen Metern hatte Rob sich an das Gewicht des Rucksacks gewöhnt und spürte ihn dank der perfekt sitzenden Tragegurte kaum noch. Zunächst umrundeten sie den See auf einem Pfad, der so schmal war, dass sie hintereinandergehen mussten. Rob genoss die Gelegenheit, die verschiedenen Wasservögel zu beobachten. Als dicht vor seinem Gesicht ein blau schillernder Vogel vorbeiflog, lachte er. »Angst kennen die Tiere hier wohl nicht? Ich habe das Gefühl, sämtliche zweihundert verschiedene Arten fliegen hier gerade umher.«
    Cat blieb stehen. »Du siehst hier nur einen Bruchteil, vielleicht zwanzig verschiedene Vögel. Aber du hast recht. Die Tiere hier kennen kaum Angst vor dem Menschen. Die Wege, die wir nehmen werden, sind auf keinen Karten verzeichnet. Nur wir Ranger kennen sie. Aber trotzdem ist bei aller Schönheit auch hier der schädliche Einfluss der Menschheit schon sichtbar.«
    »Was meinst du?«
    »Sieh mal hier.« Cat zeigte auf eine gelbe Pflanze und eine Distel. »Die Blüte sieht schön aus, aber das ist eine Sonnenwend-Flockenblume, zusammen mit der normalen Distel ein absoluter Schädling für die heimische Pflanzenwelt. Die Wurzeln dieser beiden Pflanzen graben im wahrsten Sinne des Wortes den anderen Blumen das Wasser ab. Jetzt im April ist der Boden noch ausreichend feucht, aber im Sommer, wenn es trocken ist, wird es kritisch.«
    »Davon habe ich gelesen. Man geht doch dagegen vor, oder?«
    »Ja, aber das bringt

Weitere Kostenlose Bücher