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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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nicht wirklich etwas. Letztlich muss die Natur selbst wieder für ein Gleichgewicht sorgen. Noch vor einigen Jahren war es üblich, sogar mit Brandrodung gegen große Flächen mit diesen Pflanzen vorzugehen. Ted ist jedoch ein absoluter Gegner davon, und ich gebe ihm recht.« Cat legte den Kopf etwas schief und hielt warnend einen Finger an die Lippen. »Da drüben«, flüsterte sie.
    Zunächst sah Rob nicht, was ihre Aufmerksamkeit erregt hatte. Dann bemerkte er das Fellbündel neben einem Felsen. Im nächsten Moment hüpfte das Tier mit hocherhobener Nase an ihnen vorbei. Der Anblick brachte Rob zum Lachen. »Ich glaube, den haben wir gestört.«
    »Sieht so aus. Das war ein Pfeifhase, auch wenn er auf den ersten Blick nicht wie ein Hase aussieht, ist er trotzdem einer.«
    »Ich weiß, und ich bin verdammt froh, dass wir genug von diesem Trockenfutter dabeihaben. Es wäre ein Albtraum, so ein Tier zu jagen und zu essen.«
    »Das sehen viele Touristen anders.«
    »Dann sind die nicht ganz dicht. Ohne Not ein Tier zu jagen, ist für mich nicht akzeptabel. Es gibt doch genug Alternativen.«
    »Dann hängst du also nicht an männlichen Steinzeitritualen?«
    Erstmals hatte er den Eindruck, dass Cat ihn nur ärgern wollte. Gespielt übertrieben runzelte er die Stirn. »Lass mich überlegen. Soweit es die Jagd auf Tiere angeht nicht. Was allerdings alles andere angeht … warum eigentlich nicht.«
    Wie erhofft, biss sie an. »Was meinst du?«
    »Also, sich eine Frau zu suchen, sie sich über die Schulter zu schmeißen und in seine Höhle zu schleppen, hat doch was.«
    Cat warf den Kopf in den Nacken und lachte. »Versuch das besser nicht bei mir, du könntest eine böse Überraschung erleben.«
    »Verdammt, du wärst meine erste Wahl gewesen.«
    »Pech gehabt, Anwalt. Weiter geht’s. Die nächste offizielle Pause ist erst auf einem Plateau, ungefähr auf halber Höhe unserer heutigen Strecke.«
    Anscheinend hatte er trotz seines Berufes erste Punkte bei Cat gemacht. Das freundschaftlichere Miteinander gefiel ihm wesentlich besser als die bisherige Distanziertheit. Wenig später bedachte er den See mit einem letzten bedauernden Blick. Die Farbe der Wasseroberfläche hatte sich beinahe mit jedem Schritt, den sie zurücklegten, verändert. Von tiefem Grün bis hin zu einem klaren Blau war jede Nuance vertreten gewesen. Die vor ihnen liegende Steigung war beachtlich. Der Pfad war weiterhin so schmal, dass sie nur hintereinandergehen konnten.
    In engen Kurven schraubte sich der Weg nach oben. Lockeres Geröll wechselte sich mit glattem Fels ab. Ein falscher Tritt konnte fatale Folgen haben, weil es gleich daneben steil in die Tiefe ging. Nach wenigen Minuten drehte Cat sich zu ihm um. »Der Anfang hat es in sich, danach wird es leichter. Wenn du die Füße etwas schräg setzt, hast du mehr Halt und rutschst nicht so leicht weg. Und noch was. Wir werden gleich den Schatten der Bäume verlassen. Dann wird es ziemlich warm. Zieh deine Jacke aus, ehe du sie durchschwitzt. Wenn wir weiter oben sind, wird es schlagartig kühler. Der Wechsel der Temperaturen schlauchte, und wenn man sich nicht richtig darauf einstellt, sind Erkältungen vorprogrammiert.«
    Er befolgte ihren Rat und stellte fest, dass das Gehen so tatsächlich einfacher wurde. Kaum hatten sie die Bäume hinter sich gelassen, wurde es wie angekündigt warm und er öffnete den Reißverschluss. Als das nicht reichte, blieb er stehen und nahm den Rucksack ab, um die Jacke ganz auszuziehen.
    Nachdem er sie zusammengerollt am Rucksack befestigt hatte, genoss er kurz die bereits beeindruckende Aussicht über die Baumwipfel hinweg auf einen anderen Berg, der ebenfalls mit Kiefern bewachsen war. Schon dieser Blick war beachtlich, und er freute sich darauf, noch weiter in die Höhe aufzusteigen. Er wollte sich gerade abwenden, als er zwischen den Bäumen auf dem gegenüberliegenden Berg etwas aufblitzen sah. Cat hatte nicht bemerkt, dass er stehen geblieben war, und befand sich schon etliche Meter vor ihm. »Cat? Da drüben …«
    Ein lauter Knall schnitt ihm das Wort ab und ließ ihn zusammenzucken. Dann krachte es dreimal schnell hintereinander und nach einer Pause erneut. Cat wirbelte herum und sprintete zu ihm.
    Rob deutete auf den Berghang. »Ich habe da drüben etwas gesehen. Glas oder Metall, irgendwas hat das Sonnenlicht reflektiert. Das war ein Gewehr, oder?«
    »Ja, und zwar eine Waffe, die hier nichts zu suchen hat. Wenn ich mich nicht sehr irre, war das ein M4 oder

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