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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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M16.« Sie setzte ihren Rucksack ab und hielt im nächsten Moment ein Fernglas in der Hand. »Absolut nichts zu sehen. Ich verstehe das nicht. Im Moment sind da keine Besucher unterwegs.« Sie schüttelte leicht den Kopf. »Ich sollte wohl besser sagen, keine angemeldeten Besucher mit der entsprechenden Erlaubnis. Aber Sinn ergibt das trotzdem nicht. Das Gebiet ist zu weit von den bekannten Straßen entfernt. Und besondere Sehenswürdigkeiten gibt es dort auch nicht.«
    »Vielleicht ist es gerade diese Abgeschiedenheit, die jemand gesucht hat. Die Jagd ist hier doch grundsätzlich verboten, oder?«
    »Stimmt, und mit Automatikwaffen sowieso.« Cat wickelte sich gedankenverloren eine Haarsträhne um den Finger.
    »Wir können gerne nachsehen«, bot Rob an.
    Sichtlich überrascht wandte Cat sich ihm zu. »Das ist ein nettes Angebot, aber es wird nicht funktionieren. Wir sind zwar Luftlinie nur ungefähr zwei Kilometer von dem Schützen entfernt, für den Weg dorthin benötigen wir allerdings mindestens zwei Tage. Du kannst es von hier nicht sehen, aber zwischen uns und dem Berg liegt ein Fluss, der zu dieser Jahreszeit noch extrem tief ist und eine gefährliche Strömung hat. Wir müssten etliche Kilometer zu einer Furt wandern. Ich glaube kaum, dass der Schütze so lange auf uns wartet. Ich werde Ted sagen, dass wir Schüsse gehört haben. Er wird zwar auch niemanden dorthin schicken können, aber er weiß dann wenigstens Bescheid, falls noch etwas passiert.«
    Cat tat, als ob die Sache damit abgehakt wäre, aber einen Punkt gab es noch, den Rob geklärt haben wollte. »Und wie ist deine Meinung als Marine zu der Schussfolge?«
    Cat zuckte zurück, als ob er sie geschlagen hätte. »Ich bin kein Marine mehr, und ich weiß nicht, was du meinst.«
    »Einmal Marine, immer Marine. Das Korps verlässt man nie. Das weiß sogar ich. Und bitte halte mich nicht für blöd, nur weil ich nicht beim Militär war. Ein Jäger gibt nicht erst zwei Einzelschüsse ab und schaltet dann auf Dauerfeuer. Da wäre ja jedes Ziel schon außer Reichweite. Hast du eine Idee, wie das zusammenpassen könnte?«
    Cat schwieg eine halbe Ewigkeit, dann hob sie eine Schulter. »Ich weiß es wirklich nicht, aber theoretisch würdest du so abdrücken, wenn jemand flieht und du ihn unbedingt noch erwischen willst. Eigentlich ergibt es keinen Sinn, denn das gilt nur, wenn du auf Menschen schießt. Ein Tier wäre schon nach dem ersten Schuss entweder tot oder verschwunden. Das müsste dann schon ein sehr dämlicher Jäger sein, der danach noch auf Dauerfeuer schaltet. Lassen wir es, Rob. Spekulationen bringen nichts. Wir sollten wirklich weitergehen.«
    Da ihm keine sinnvolle Alternative einfiel, nickte er, ohne dabei den anderen Berg aus den Augen zu lassen. Sein Instinkt warnte ihn, dass von dort drüben Unheil drohte, und obwohl die Entfernung ihn beruhigen sollte, tat sie es nicht. Damit hatte er einen ersten Eindruck von den Nachteilen der Wildnis. Einfach den Notruf wählen und darauf vertrauen, dass wenige Minuten später die Polizei eintraf, funktionierte hier nicht. Falls sie wirklich jemandem mit feindlicher Absicht begegnen sollten, würden sie sich selbst helfen müssen.

4
    Da Jay alle Hände voll damit zu tun hatte, die Kaffeebecher und die Tüte mit den Donuts zu tragen, drückte er die Klinke mit dem Ellbogen herunter und schob die Tür mit dem Fuß auf. Ohne die Deckel auf den Kaffeebechern hätte seine Aktion mit einer Riesenschweinerei geendet, aber so schwappte nichts von der köstlichen Flüssigkeit auf den grauen Teppich. Elizabeth sah ihm verwundert entgegen, und er erkannte ihre Anspannung sofort. Dann bemerkte sie die Tüte in seiner Hand, kam auf ihn zu und riss sie ihm aus der Hand.
    »Wie uneigennützig von dir. Mir einen der Becher abzunehmen, wäre eine echte Hilfe gewesen.«
    »Das schaffst du schon. Du bist ein Engel.«
    Als Special Agent des FBI von seiner Lebensgefährtin als Engel bezeichnet zu werden, passte nicht zu Jays Selbstbild. Seine erhobene Augenbraue reichte, damit die Botschaft bei Elizabeth ankam und sie zum Lachen brachte. Endlich verschwanden die Fältchen um ihre Augen, und sie entspannte sich.
    »So schlimm?«
    Seufzend ließ sie sich wieder auf ihren Stuhl fallen. »Noch schlimmer. Ich könnte eigentlich was Stärkeres als einen Kaffee gebrauchen. So viel versammelte Inkompetenz, gepaart mit einer Überdosis Testosteron, macht keinen Spaß und bringt vor allem nichts. Wenn sich ausschließlich unser Team

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