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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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einen Drogenring an der Universität gesprengt hatten, wäre etwas Ruhe durchaus willkommen gewesen. Aber danach sah es nicht aus. Er fluchte leise, obwohl Elizabeth Paschtu, seine bevorzugte Sprache, wenn er seinen Ärger kundtun wollte, nicht verstand. »Können wir uns nicht auf irgendwelche Zuständigkeiten berufen und Urlaub machen, statt uns mit einem Typen herumzuschlagen, von dem wir gar nicht wissen, was oder wer er eigentlich ist? Es ärgert mich, dass sie dich oder uns im Nebel herumstochern lassen. Wir wissen ja noch nicht einmal, weshalb er im Gefängnis gesessen hat.«
    Elizabeth hob die Schulter. »Das ging mir genauso, bis ich die Sache mit den Kindern erfahren habe. Jetzt will ich den Kerl finden und zur Rechenschaft ziehen.«
    »Stimmt auch wieder. Noch mal zu diesen Videodateien, mit denen ihr nicht weiterkommt. Hast du schon daran gedacht, einen gewissen kriminellen Freund um Hilfe zu bitten?«
    Elizabeth schmunzelte über seine Umschreibung von Kalil Kazim, einem Afghanen, mit dem sie befreundet waren, obwohl er fälschlicherweise vom FBI als Taliban gesucht wurde. »Hätte ich schon längst, aber damit muss ich warten, bis wir zu Hause sind. Ich wette, die da oben überwachen den gesamten Datenverkehr. Obwohl die Reaktion bestimmt interessant wäre, wenn einer der Herren im dunklen Anzug herausfindet, dass wir mit jemandem befreundet sind, der auf der Fahndungsliste des FBI steht.«
    Damit hatte Elizabeth leider recht. Im Gegensatz zur Navy oder genauer gesagt Lucs direkten Vorgesetzten, die ihre Freundschaft mit Kalil und vor allem dessen älterem Bruder Hamid nicht nur duldeten, sondern die mit den Afghanen in der Vergangenheit schon zusammengearbeitet hatten, würde das FBI nicht so tolerant reagieren. Dabei wären Kalils Fähigkeiten als Hacker genau das, was sie vielleicht einen Schritt weiterbringen würde. Luc und sein SEAL -Team waren dafür berühmt oder eher berüchtigt, dass im Zweifel nur der Erfolg zählte und nicht die Art, wie man sein Ziel erreicht hatte. Beim FBI sah dies anders aus. Viel zu oft galten unsinnige Vorschriften mehr als die Chance, einen Verbrecher aus dem Verkehr zu ziehen. »So ein Mist. Kein Wunder, dass Rob bei Murat nicht weiterkommt und ihn nicht überreden kann, offiziell in den Staaten zu bleiben.«
    »Da bist du nicht ganz auf dem neuesten Stand.«
    Elizabeths Lächeln hatte etwas Selbstzufriedenes, aber er tat ihr den Gefallen und fragte nach: »Hat der Dickkopf seine Meinung geändert?«
    »Ja, nachdem ihm seine Frau klargemacht hat, dass es ein Verbrechen wäre, seine Tochter erneut den Gefahren in Afghanistan auszusetzen. Mouna hat in den letzten Jahren genug durchgemacht, und Murat wird ihr Wohl immer über sein eigenes stellen. Soweit ich weiß, suchen sie gerade eine passende Schule für die Kleine.«
    Die Überraschung war Elizabeth geglückt. »Und wieso weißt du was davon, aber weder Rob noch ich? Für Luc wird das auch neu sein.«
    Elizabeth hob lächelnd ihre Nase noch ein Stück höher. »Wenn wir Frauen uns einer Sache annehmen, klappt sie eben auch. Deine Mutter hat mir heute Morgen gerade gemailt, dass Murat eingelenkt hat. Ich habe keine Ahnung, wann er mit Luc, Rob oder auch Hamid spricht. Rob wird er ja im Moment nicht erreichen können, aber wir sollten uns lieber überlegen, wie wir Murat helfen können. Er wird irgendeine Beschäftigung brauchen, sonst dreht er durch.«
    »Da fällt uns schon was ein. Und mir ist auch gerade was eingefallen. Erstens sollte ich deinen Mailverkehr überwachen, damit ich solche Dinge auch rechtzeitig erfahre, und zweitens kann ich den Rest auch von zu Hause aus erledigen und dort vorher noch Kalil wegen der Videodateien anmorsen. Wie klingt das?«
    »Punkt zwei ist genial. Punkt eins kannst du vergessen.«
    Die Sonne würde bald untergehen, aber Elizabeth war immer noch nicht zu Hause. Jay klappte sein Notebook zu und blickte auf den Pazifik. Normalerweise reichten eine Flasche Bier auf dem Balkon und die wundervolle Aussicht, um den Tag hinter sich zu lassen. Aber dieses Mal war es anders. Er hatte das Gefühl, geradewegs auf eine Katastrophe zuzusteuern, konnte aber eigentlich keinen vernünftigen Grund dafür finden. Bisher hatte ihn sein Gefühl jedoch nie getäuscht, und das gefiel ihm noch weniger. Zunächst hatte er Glück gehabt und Kalil problemlos am anderen Ende der Welt erreicht. Zwar hatte er sich einiges anhören müssen, dass er den Afghanen für eine FBI -Aktion um Hilfe bat, aber mit

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