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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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des Rucksacks hatte ihn behindert. Jetzt war er ausgeruht und hatte die beste Motivation der Welt, sich zu beeilen. Es ging um Cats und auch sein Überleben. An einigen besonders steilen Stellen rutschte er unkontrolliert abwärts und kam mehrmals beängstigend dicht an den Abgrund, aber es gelang ihm jedes Mal, einen Sturz zu vermeiden. Dann wurde das Gelände zunehmend flacher, und er wusste, dass er sein Ziel fast erreicht hatte.
    Etappenziel
, korrigierte er sich innerlich. Die eigentliche Konfrontation stand ihm noch bevor, und dabei würde es um mehr gehen, als einen steilen Pfad in Rekordzeit zu überwinden.
    Er gönnte sich eine kurze Pause und wartete, bis sein Puls sich wieder normalisierte. Angespannt lauschte er, konnte aber nichts Ungewöhnliches feststellen. Er kontrollierte, ob seine Pistole durchgeladen war, nahm das Gewehr von der Schulter und überprüfte es ebenfalls. Die Waffen waren einsatzbereit. Blieb die Frage, ob er überhaupt in der Lage war, sie sinnvoll einzusetzen. Selbst wenn er seine Gegner rechtzeitig entdeckte, war er nicht skrupellos genug, um mehr als Warnschüsse aus dem Hinterhalt abzufeuern. Vergeblich versuchte er sich zu erinnern, wie der Pfad weiter verlief. Ein kurzes, flaches Stück ohne Bewuchs, dahinter dann die Bäume, aber vorher …? Er hatte keine Ahnung, wie nah er bereits dem Tal war. Es konnte schon hinter der vor ihm liegenden Kurve beginnen, vielleicht brauchte er aber auch noch einige Minuten, um es zu erreichen. Auf jeden Fall bestand mittlerweile die Gefahr, unerwartet auf einen von Crocks Männern zu stoßen.
    Rob lief zur nächsten Biegung und spähte vorsichtig um das Gestein. Der Pfad lag verlassen vor ihm. Auf diese Art arbeitete er sich weiter voran, bis er abrupt stehen blieb und lauschte. Leise Stimmen waren zu hören. Gleichzeitig bemerkte er, dass die Dunkelheit endgültig der Morgendämmerung gewichen war.
    Er verstärkte den Griff um das Gewehr. Den Blick fest auf die vor ihm liegende Kurve gerichtet, presste er sich gegen den Granit. Der Weg war an dieser Stelle schon deutlich breiter und bot genug Platz für zwei Männer nebeneinander. Die Stimmen wurden allmählich lauter, und er verstand erste Worte. Wenn er sich den Sinn richtig zusammenreimte, glaubten die beiden Kerle, die ihm offenbar entgegenkamen, nicht daran, dass er es gewesen war, der den Bewegungsmelder ausgelöst hatte, sondern tippten eher auf ein Tier. Das ließ nur die Schlussfolgerung zu, dass Crock keine eindeutigen Bilder von ihm, geschweige denn von ihm und Cat hatte. Perfekt. Die Erfolgschancen seines Plans hatten sich gerade vervielfacht, und die Wahrscheinlichkeit, dass Cat in Sicherheit war, hatte sich ebenfalls deutlich erhöht. Wenn es ihm jetzt noch gelang, die beiden Typen auszuschalten und dann Crocks Männer bis zu Lucs Eintreffen zu einer Verfolgungsjagd zwischen den Bäumen zu verleiten, standen die Chancen auf einen guten Ausgang nicht schlecht.
    Die Männer waren inzwischen so nahe heran, dass Rob das Knirschen ihrer Schritte hörte. Sie waren weder übermäßig vorsichtig, noch rechneten sie mit einem Angriff. Das konnte ihm nur recht sein.
    Wie erwartet gingen sie nebeneinander. Einer der beiden, ein Blonder, blieb wie angewurzelt stehen, als er Rob sah. Sein Mund öffnete sich beim Anblick des Gewehrs, das direkt auf ihn gerichtet war. Ehe er sich von seinem Schock erholt hatte, war Rob bei ihm und schlug ihm den Lauf der Waffe gegen die Schläfe. Mit verdrehten Augen brach der Blonde zusammen. Herumzuwirbeln und erneut zuzuschlagen war eine Sache von Sekundenbruchteilen. Die Hand des anderen war zwar bereits auf dem Weg zu seiner Pistole, aber Rob war schneller. Bewusstlos landete auch der Zweite am Boden.
    Rob atmete tief durch. Das war einfach gewesen, aber bisher hatte er immer den Überraschungseffekt auf seiner Seite gehabt. Damit war es nun vorbei, und es wurde ernst. Ein Jammer, dass sie sich nicht höher in den Bergen befanden, dort hätte er die Waffen einfach in die Tiefe werfen können. Vermutlich wäre der Verlust für Crocks Männer nur ein kleiner Nadelstich, aber auch kleine Ärgernisse zählten bei der Endabrechnung. Der Blick den flachen Hang hinunter, der von zwei Seiten von höheren Felsen begrenzt wurde, brachte die Erinnerung an das Gelände zurück. Von dort unten war es nur noch ein Katzensprung zu den Bäumen, und schon am Vortag hatte er überlegt, ob der Abhang nicht begehbar sei. Aus dieser Richtung war er es auf jeden Fall. Rob

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