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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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Immerhin schienen sie ihm selbst mit den gefesselten Händen noch einiges zuzutrauen. Zum Glück ahnten sie nicht, dass er noch genug damit zu tun hatte, sich nicht stöhnend auf dem Boden zu wälzen. Trotz seiner Abneigung gegen Schmerzmittel hätte er in diesem Moment bereitwillig sein Cabrio gegen eine Packung Aspirin getauscht.
    Er ignorierte die Männer und sah sich um. Dicht hinter ihm war der Fluss, einige Meter entfernt befanden sich das Haus, vor dem mehrere Fahrzeuge parkten, und die verwilderten Reste eines Vorgartens. Die Gegend wirkte erschreckend normal, beinahe friedlich. Lediglich die bewaffneten Männer störten das Gesamtbild, und auch ein veraltetes Gewächshaus, dessen Scheiben jedoch auf Hochglanz poliert waren, passte nicht dazu. Rob reichte ein Blick auf die lila blühenden Pflanzen. Der Mistkerl gewann das Rizin wie vermutet im Eigenanbau. Es war Zeit für den nächsten Schritt. Rob sah das Muskelpaket fest an.
    »Auch wenn Ihr Boss mich dafür wieder niederschlägt. Er hat keineswegs vor, Sie mit dem Geld in den Sonnenuntergang reiten zu lassen, sondern verfolgt ganz andere Pläne.«
    Crock lachte lediglich abfällig, und der grobschlächtige Kerl ließ sich nicht anmerken, ob Robs Worte ihn erreicht hatten. Die einzig erkennbare Reaktion war ein Zusammenkneifen der Augen, aber damit war er zufrieden. Schlagartig erinnerte er sich wieder an Crocks Drohung, dass er Rob alleine verhören wolle. Das schien nicht mehr auf dem Programm zu stehen.
    »Netter Versuch. Aber so leicht wird es Ihnen nicht gelingen, einen Keil zwischen mich und meine Männer zu treiben. Sie haben bisher ihr Geld pünktlich bekommen, und das wird auch so bleiben.«
    Die Tatsache, das Crock glaubte, sich rechtfertigen zu müssen, gefiel Rob. »Bisher hat es sich ja auch nur um kleine Beträge gehandelt, die Sie aus der Portokasse zahlen konnten. Interessant wird es erst, wenn es ums wirklich große Geld geht.«
    Crocks Antwort bestand darin, das Kampfmesser aus dem Futteral zu ziehen, das er am Gürtel trug. Mit dem Fluss hinter sich hatte Rob keine Möglichkeit zurückzuweichen. Rücklings ins kalte Wasser zu stürzen würde die Angelegenheit nur um ein paar Sekunden verzögern. Er bemühte sich, eine ausdruckslose Miene beizubehalten und seine Angst nicht offen zu zeigen. Nichts in seinem bisherigen Leben hatte ihn auf dieses bittere Gefühl der Hilflosigkeit vorbereitet. Der Gedanke, dem Mistkerl ausgeliefert zu sein, war wie eine ätzende Säure, die sich durch seinen Körper fraß. Mit der Wut über die Situation konnte Rob besser umgehen als mit dem Anflug von Panik.
    Spielerisch testete Crock die Schärfe der Klinge. »Wie viele Finger ist Ihnen Ihr Schweigen wert?«
    Robs logischer Verstand funktionierte noch und entlarvte Crocks Frage trotz der einschüchternden Geste als die billige Drohung, die sie war. Die bitteren Erfahrungen von Luc in Afghanistan und wenig später von Jay in Mexiko hatten nun auch etwas Gutes. Es gab nur wenige Erfolg versprechende Wege, einen Mann zum Reden zu bringen, und alle erforderten Zeit und damit etwas, das Crock offenbar nicht hatte. Gegen Drogen oder andere chemische Hilfsmittel hatte man kaum eine Chance, aber brutale Gewalt war kein geeignetes Mittel. Damit wurde viel zu schnell der Punkt erreicht, an dem der Körper nicht mehr mitspielte oder man das sagte, was der andere vermutlich erwartete, damit die Schmerzen ein Ende hatten. Der Wahrheit kam man damit selten näher.
    Rob gelang ein verächtliches Schnauben. »Bei Ihrer Vergangenheit hätte ich erwartet, dass Sie ein Profi sind. Mit Ihrer Drohung erreichen Sie nichts, außer vielleicht, dass ich Ihnen alles erzähle, was Sie hören möchten, damit Sie aufhören. Ich kann uns die Schweinerei gerne ersparen. Unter Umständen habe ich über Funk mit Homeland, ihrem ehemaligen Arbeitgeber, geredet und gefragt, wie ein solcher Psychopath es jemals in ihre Dienste schaffen konnte. Viel Spaß bei der Überprüfung der Antwort.«
    Zum Glück war ihm nicht anzumerken, wie viel Beherrschung ihn die kalte Erwiderung kostete. In Wirklichkeit jagte ihm die Vorstellung, Bekanntschaft mit dem Messer zu machen, eine Heidenangst ein. Dies änderte jedoch nichts an seiner Entschlossenheit, lieber zu sterben, als ein Wort über Luc oder Cat zu verlieren.
    Crock ignorierte die Provokation und grinste, als ob Rob seine Einschätzung bestätigt hätte. »Sie halten sich wohl für sehr schlau, DeGrasse. Dann weiter mit Schritt zwei. Da können

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