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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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Sie beweisen, wie hart Sie sind. Zur Erinnerung die beiden Fragen, die mich interessieren: Mit wem haben Sie gesprochen? Worüber haben Sie gesprochen?«
    Mit Mühe schluckte Rob eine obszöne Aufforderung hinunter. Stattdessen schwieg er und richtete den Blick auf einen Punkt zwischen Crock und dem Muskelprotz. Aus dem Augenwinkel registrierte er ein Nicken von Crock, konnte die Bedeutung der Geste jedoch nicht einordnen. Im nächsten Moment waren zwei von Crocks Männern bei ihm und packten ihn an den Schultern. Obwohl er sich nach Kräften wehrte und wenigstens zwei Treffer mit dem Fuß landen konnte, hatten sie keine Probleme, ihn ins flache Wasser zu zerren. Der Kälteschock ließ ihn keuchend nach Luft schnappen. Ehe er ihre Absicht durchschaut hatte, wurde sein Kopf unter die Oberfläche gedrückt. Wasser drang in seinen Mund und seine Nase, als er darum kämpfte, wieder freizukommen. Seine verzweifelte Gegenwehr hatte kurzfristig Erfolg. Nach einem Treffer am Knie ließ einer der Männer ihn fluchend los.
    Rob gelang es, den Kopf hochzureißen. Seine Atemzüge klangen laut und merkwürdig verzerrt in seinen Ohren. Als der Muskelprotz auf ihn zustürmte, wusste er, dass jede weitere Gegenwehr aussichtslos war und nur Kraft kosten würde. Er zwang sich, so tief und gleichmäßig einzuatmen, als ob er sich auf einen Tauchgang ohne Sauerstoffflasche vorbereiten würde, und letztlich war es ja auch nichts anderes. Er musste nur ruhig bleiben. Da Crock Antworten haben wollte, würde er ihn rechtzeitig wieder hochholen. Theoretisch. Obwohl er sich nicht länger wehrte, drückten sie seinen Kopf so brutal nach unten, dass die Muskeln in seinem Nacken schmerzhaft protestierten.
    Viel zu schnell war die Luft in seinen Lungen verbraucht, und sein Körper schrie nach Sauerstoff. Gegen den Griff des Muskelprotzes konnte er nichts ausrichten, nur darauf hoffen, dass er ihn rechtzeitig hochzog. Aus eigener Kraft würde er sich kaum noch aufrichten können. Er kämpfte gegen das Verlangen an, unter Wasser nach Luft zu schnappen, und konnte den Reflex dann doch nicht länger zurückhalten. Endlich war es vorbei, und sie schleuderten ihn förmlich zurück ans Ufer. Sein Körper verlangte gleichzeitig nach Sauerstoff und versuchte, das verschluckte Wasser loszuwerden. Das Ergebnis waren Krämpfe und Hustenanfälle, die in heftigem Würgen endeten. Die Kälte tat ein Übriges, ihn fertigzumachen. Lange würde er das nicht durchhalten. Aber Crock die Wahrheit über Luc zu sagen kam nicht infrage.
    Crock packte ihn an den Haaren und zwang ihn dazu, ihm ins Gesicht zu sehen. »Haben Sie genug? Es kann sofort aufhören. Sie müssen nur reden.«
    Zwischen seinen keuchenden Atemzügen gelang es Rob, den Kopf zu schütteln. Das Spiel wiederholte sich, und dieses Mal hatte er noch früher das Gefühl zu ersticken. Panik, die er kaum noch unter Kontrolle hatte, breitete sich in ihm aus. Dann kam ihm eine Idee. Zu verlieren hatte er nichts. Er zwang sich dazu, jeden Muskel zu entspannen, und sofort wurde der Griff an seinen Schultern lockerer. Das nutzte er aus, warf sich nach vorne und schaffte es noch, sich dabei zu drehen. Mit einem Fußtritt hielt er den Muskelberg auf Distanz, tauchte dabei aber rücklings wieder ins Wasser. Ehe er sich aufrappeln konnte, waren sie bei ihm. Bevor sie ihn wieder hinunterdrückten, rächte sich der kräftige Mistkerl noch mit einem Kinnhaken, der Robs Zähne schmerzhaft aufeinanderschlagen ließ. Blut lief ihm in den Mund und brachte ihn zusätzlich zum Würgen. Mit dem Kopf unter Wasser war das extrem ungünstig. Außer einigen kostbaren Atemzügen hatte er nichts gewonnen, dafür aber seine Gegner verdammt sauer gemacht. Dass sie mittlerweile genauso durchnässt waren wie er, war nur ein geringer Trost.
    Als Rob mit dem Gesicht voran am Ufer landete, war er kaum noch bei Bewusstsein. Das Husten und Luftholen war zu einer enormen Anstrengung geworden.
    »Das macht der nicht lange mit.« Die Sorge des Muskelgebirges war rührend.
    »Er braucht nur zu reden. Mach weiter.«
    Rob bedachte Crock innerlich mit jedem Fluch, der ihm einfiel. Noch zweimal wiederholten sie die Behandlung. Jeder Atemzug war eine Qual. Seine Lungen schmerzten, obwohl er seinen Körper durch das kalte Wasser kaum noch spürte. Gleichzeitig hatte er das Gefühl, die Situation aus der Distanz zu beobachten. Vermutlich war das ein Alarmzeichen, aber er besaß nicht mehr genug Energie, um sich deshalb Sorgen zu machen. Sein einziges

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