Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
Vom Netzwerk:
»Hier sind unsere Laderampen für die Lkw und direkt daneben die Abfüllstation.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Kennen Sie die Wasserspender mit den großen blauen Plastikflaschen? Wir beliefern von hier aus einige Schulen, Kindergärten und Behörden, darunter auch Homeland.«
    Kindergärten und Schulen passten nicht, Homeland hingegen perfekt. »Haben die Lkw spezielle Routen? Wäre es theoretisch möglich, den Transport zu identifizieren, der Homeland anfährt?«
    »Ja. Problemlos. Warten Sie kurz.«
    Merrick ging zu seinem Computer und rief eine Liste auf. »Sehen Sie. Homeland steht heute sogar auf der Auslieferungstour. Eigentlich sollten die gestern beliefert werden, aber hier steht, dass der Fahrer sich kurzfristig krankgemeldet hat, heute aber wieder zum Dienst erschienen ist, und zwar genau vor einer Stunde.«
    Das konnte ein Zufall sein, aber ebenso gut konnte sich Crock zu dem Zeitpunkt Zugang zu der Anlage verschafft haben. »Können Sie den Fahrer anrufen?«
    »Natürlich. Jeder Mitarbeiter ist jederzeit erreichbar.« Der Anruf des Direktors blieb erfolglos. »Ich verstehe das nicht, in zehn Minuten muss er losfahren.«
    Ein weiteres Puzzleteil passte perfekt in das sich abzeichnende Gesamtbild. Die Polizisten und FBI -Agenten würden jeden aufhalten, der auf das Gelände wollte, aber einen wegfahrenden Lkw garantiert durchwinken. »Das ist er. Wir müssen dahin. Informieren Sie die anderen, dass sie am falschen Ort suchen.«
    Den beiden Afghanen genügte ein Blick in sein Gesicht. Nur Cat unternahm noch einen Versuch: »Du hast gehört, was Luc gesagt hat. Keine Alleingänge.«
    Rob war bereits auf dem Weg zur Tür. »Ihr seid doch dabei, dann ist es kein Alleingang. Oder wollt ihr lieber hier warten?«
    Auf dem Weg zu der Verladestation konnte Rob das Tempo der anderen nicht halten. Nach dem unfreiwilligen Aufenthalt unter Wasser funktionierten seine Lungen noch nicht wieder völlig normal, und er schnappte selbst bei seinem normalen Joggingtempo nach Luft. Murat hielt sich neben ihm, während Kalil und Cat schon einen deutlichen Vorsprung hatten.
    »Es bringt nichts, wenn du auch im Schneckentempo unterwegs bist. Wir verlieren nur Zeit. Ich komme schon klar.«
    »Bist du sicher?«
    »Verdammt, hau ab, ehe ich sauer werde. Ich brauche keinen Babysitter.« Endlich beschleunigte Murat sein Tempo.
    Die Befüllungsanlage war leicht zu erkennen. In einem Wellblechschuppen, der vorne offen war, befanden sich Unmengen von Wasserflaschen, ein langes Förderband und weitere Maschinen, die Rob nicht interessierten. Viel wichtiger war der Platz, an dem die Lkw standen. Der konnte nur noch wenige Meter entfernt sein, aber von seinen Begleitern war nichts mehr zu sehen. Rob lehnte sich gegen die Wand und rang nach Atem. Trotz des vergleichsweise kurzen Laufs war er völlig ausgepumpt und durchgeschwitzt.
    Ein lauter Schrei, gefolgt von einer Explosion ließ ihn zusammenzucken. Das war Cat gewesen. Sekundenbruchteile war er wie gelähmt, dann erinnerte er sich an das Headset, das er trug. »Was ist passiert?«
    Zunächst Schweigen, dann Murats heisere Stimme. »Handgranate. Bleib, wo du bist. Komm nicht näher. Uns geht’s gut.«
    Das konnte sein Freund vergessen. Rob riss die Pistole aus seinem Oberschenkelhalfter, entsicherte sie und lief mit der Waffe im Anschlag weiter. Egal, wie heftig sein Körper gegen die neuerliche Anstrengung protestierte, er hatte noch eine letzte Aufgabe zu erledigen, danach konnte er sich ausruhen. Was immer dort auch passiert war, eins war sicher – er hatte mit seinem Verdacht richtiggelegen.
    Vor ihm lag der nächste überdimensionierte Wellblechschuppen, der jedoch sowohl nach vorne als auch nach hinten offen war. Zahlreiche Lkw, Gabelstapler und Paletten mit Wasserflaschen bildeten ein Labyrinth, das einer eigenen Ordnung zu unterliegen schien. Wie sollte er in diesem Gewirr Crock oder seine Freunde finden?
    Robs Puls raste, während er an dem ersten Fahrzeug vorbeischlich, und atmete erst auf, als niemand das Feuer auf ihn eröffnete und er einen größeren Bereich überblicken konnte. Da es Crock darum ging, das Areal zu verlassen und der Lkw, der ihn interessierte, abfahrbereit war, musste der Verbrecher sich weiter vorne befinden. Der Wunsch, schnell dorthin zu gelangen, kollidierte mit der Vorsicht, die hier angesagt war. Rob entschied sich widerstrebend dafür, sich langsam vorzuarbeiten. In der Luft lag ein widerlicher Geruch nach verbranntem Holz und Plastik, aber er

Weitere Kostenlose Bücher